Tod On The Rocks
Haushälterin. Wir haben ihr ein paar Tage freigegeben.«
»Wahrscheinlich keine schlechte Idee«, meinte Regan und setzte sich.
Regan schilderte ihnen ihre Beziehung zu Louis und erzählte, was sie über Ebens Vergangenheit wusste. » Wahrscheinlich k ö nnen Sie verstehen, warum ich unbedingt herausfinden m ö chte, was passiert ist. «
»Das wären dann schon drei«, sagte Lester.
»Fünf«, korrigierte Yvonne ihn. »Kendra und Sam hätten ihre Sachen auch gern zurück. Ich wünschte nur, ich hätte besser aufgepasst, als er gestern abend hier war. Aber ich war damit besch ä ftigt, mich um meine G ä ste im Wohnzimmer zu k ü mmern, und die Kinder hielten sich mit diesem verdammten roten Dieb im Familienzimmer auf...«
»Ich hab dir die ganze Zeit geholfen«, warf Lester mit gespieltem Protest ein.
Yvonne drückte seine Hand. »Natürlich hast du mir geholfen, mein Lieber. Du bist der perfekte Gastgeber.«
Sie beugte sich zu ihm hinüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Gleich kommen mir die Tränen, dachte Regan. Statt dessen wartete sie darauf, dass die beiden ihr Geturtel beendeten, und lenkte dann das Gespr ä ch wieder auf das Verbrechen.
»Also haben Sie sich im Wohnzimmer aufgehalten«, fuhr sie fort.
»Es war wirklich eine tolle Party«, sagte Yvonne lächelnd. »Ich wünschte, Kendra und Sam und Ihre Eltern und sogar Sie wären dabeigewesen.«
Sogar ich. »Sehr freundlich«, brachte Regan hervor. »Es wäre mir ein Vergnügen gewesen.«
»In der Tat«, meinte Lester, »wenn man bedenkt, wie gut sich alle amüsiert haben.«
»Vor allem der Weihnachtsmann«, sagte Yvonne und brach in Lachen aus, in das ihr Mann einstimmte.
»Liebes, du bist unheimlich witzig«, prustete Lester.
Entgeht mir da irgend etwas? fuhr es Regan durch den Sinn. Ich dachte, die beiden wären wegen des Bilderdiebstahls untröstlich.
»Entschuldigen Sie, Megan«, sagte Lester und bemühte sich, wieder ernst zu werden.
»Sie hei ß t Regan, Lieber « , verbesserte ihn Yvonne, und die beiden begannen erneut zu lachen. Schlie ß lich, nachdem sie sich wieder beruhigt hatten, sagte Yvonne: » Wir lesen gerade ein Buch ü ber Stressbewältigung, und darin hei ß t es: Wenn du ü ber deine Schwierigkeiten lachen kannst, dann werden sie dich nicht unterkriegen. «
»Wann haben Sie angefangen, es zu lesen?« fragte Regan.
»Heute morgen«, antwortete Lester.
Mein Timing ist ja ausgezeichnet, dachte Regan. Es muss gro ß artig sein, wenn man so reich ist, dass man ü ber den Verlust eines Gem ä ldes im Wert von einer Million Dollar lachen kann. Vielleicht sollte sie ein Exemplar des Buches für Louis besorgen. Das wäre sehr viel hilfreicher als Papiertaschentücher. »War das Bild versichert?« fragte sie.
Lesters Lachen verstummte.
Na klar, dachte Regan. So ein Diebstahl ist sehr viel leichter zu verkraften, wenn man wei ß , dass demn ä chst der Scheck einer Versicherung ins Haus flattert.
»Alle unsere Freunde freuen sich jedes Jahr auf unsere Party an Heiligabend«, sagte Yvonne. »Ein paar von ihnen haben uns angerufen und gefragt, ob sie auf irgendwelchen der Fotos sind, die wir an die Zeitung gegeben haben. Soviel ich wei ß , will die Presse diese Diebstahl-Story ganz gro ß rausbringen. « Yvonne riss die Augen auf. » Es ist erstaunlich, wieviel dar ü ber ver ö ffentlicht wird. «
»Haben Sie irgendwelche Bilder mit Santa Claus?« fragte Regan.
»Nicht ein einziges. Er ist nur ganz kurz geblieben«, antwortete Yvonne.
»Was eigentlich ein Segen war«, sagte Lester. »Letztes Jahr hat er sich stundenlang aufgehalten und auch noch mit dem allerletzten Gast für ein Foto posiert. Wir mussten praktisch rabiat werden, um ihn loszuwerden. Dieses Jahr haben wir Bessie gebeten, ihn seine Bescherung machen zu lassen und ihn dann vor die T ü r zu setzen. «
»Liebling!« Yvonne sah ihn an.
»Tut mir leid.«
»Bessie hatte alles voll im Griff.«
»Wie üblich«, fügte Lester hinzu.
Yvonne ignorierte ihn. »Sie hat die Nase voll davon, mit den Leuten zu reden, aber ich werd sie trotzdem mal rufen. Bessie!« Sie wartete einen Moment. »Bessie!«
»Was?« brüllte Bessie aus der Eingangshalle zurück.
Sie muss wirklich gut putzen k ö nnen, schoss es Regan durch den Kopf, denn sie ist bestimmt nicht hier, um den Kindern Franz ö sisch oder ein liebensw ü rdiges Verhalten beizubringen.
»Bitte, kommen Sie doch mal her«, rief Yvonne.
Bessie kehrte mit verärgerter Miene zurück. »Ich hatte gerade den
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