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Tod sei Dank: Roman (German Edition)

Tod sei Dank: Roman (German Edition)

Titel: Tod sei Dank: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen FitzGerald
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nichts zu hören, dann ein Stöhnen, dann Schritte und eine Tür, die geschlossen oder geöffnet wurde. Dann ein weiteres Stöhnen, dann …
    »Will, du bist es!«
    Sie war so zugedröhnt, dass sie kaum stehen konnte. Sie lallte, und ihre Augen wehrten sich gegen Cynthias Versuche, sie zu öffnen. Will packte sie am Arm und führte sie ins Wohnzimmer. Eine richtige Drogenhöhle hatte sie hier. Kein Teppich. Keine Heizung. Überall Müll und Kippen und Fixerutensilien.
    Er setzte sie auf das Sofa, ging in die Küche und goss ihr ein Glas Wasser ein. Dann kehrte er ins Wohnzimmer zurück und schleuderte ihr das Wasser ins Gesicht.
    »Was zum …« Sie schaffte es nicht mal, den Satz zu Ende zu bringen. Ihr Körper wollte liegen. Will erlaubte es ihr nicht. Er setzte sich neben sie und hielt ihre Schultern fest mit den Händen gepackt.
    »Wusstest du immer schon, dass ich nicht der Vater bin?«
    Ein Anflug von Panik flackerte in den Schlitzen ihrer halb geschlossenen Augen auf.
    »Ach, Will! Will, Will, Will … Was hast du da gesagt?«
    »Ich bin nicht der Vater der Mädchen.«
    Der Kopf sank ihr auf die Brust. Eine Sekunde später wurde ihr klar, was er gesagt hatte, und sie warf den Kopf zurück in den Nacken. »Wirklich? O Mann. Weißt du, ich hab mich das auch gefragt …«
    »Ist es Heath?«
    »Klar isses Heath, Will. Er ist mein Mann, Will. Willy, Willy, kannste mir ’n Zehner geben?«
    »Nein, Cynthia.«
    »Ich blas dir einen. Das ist ein sehr guter Gegenwert.« Ihr Kopf fiel schon wieder nach vorn. Diesmal dauerte es doppelt so lange, bis er wieder oben war, und als sie es geschafft hatte, blieben ihre Augen geschlossen. Will ließ ihre Schultern los, legte sie aufs Sofa und deckte sie zu. Dann ging er.

[Menü]  
    Kapitel siebenundvierzig
    Will konnte Heath erst am nächsten Tag treffen und kam zu dem Schluss, dass er die Mädchen vorher nicht sehen wollte. Wie hätte es anders sein können? Sie hätten ihm sofort angesehen, dass es schlechte Neuigkeiten gab. Vielleicht hätten sie nicht das ganze Ausmaß erahnt, aber es kam trotzdem nicht infrage, dass er sie sah. Zuerst musste er mit Heath Jones sprechen.
    »Hallo, ihr beiden«, sprach er auf den Anrufbeantworter, wohl wissend, dass sie um diese Zeit zur Dialyse im Krankenhaus waren. »Ich werde heute Abend nicht nach Hause kommen. Im Kühlschrank steht Suppe. Ich hoffe, bei euch ist alles in Ordnung. Bei mir ist alles prima, ich will mich noch mit Si in Edinburgh treffen. Brauche mal wieder einen Abend unter Männern!«
    Er fuhr nicht nach Edinburgh. Er buchte ein Zimmer im Glasgower Hilton, setzte sich auf das Doppelbett, trank eine halbe Flasche Whisky leer und verlor das Bewusstsein.
    Als er am Vormittag des nächsten Tages im Besucherraum des Gefängnisses ankam, hatte er seit vierundzwanzig Stunden nichts mehr gegessen. Seine Hände zitterten. Seine Augen waren rot und gereizt vom Weinen. Er legte seine geballten Fäuste auf den Tisch und wartete, bis der Vater seiner Kinder den Raum betrat.
    »Sieh mal an, wen haben wir denn da?«, sagte Heath und nahm ihm gegenüber Platz. »Die Schwuchtel.«
    Will beugte sich vor und sprach in dem harten Ton, an dem er Gefallen gefunden hatte, seit er ihn zum ersten Mal gegenüber dem Arschloch im Obdachlosenheim angeschlagen hatte. »Du bist ein nutzloses Stück Scheiße, Heath Jones, und ich hasse dich. Bis gestern warst du ein Schandfleck auf diesem Planeten, und ich wäre froh gewesen, wenn man dich hier drinnen für den Rest deines Lebens weggeschlossen hätte. Aber die Situation hat sich geändert. Jetzt hast du einen Daseinszweck. Hör zu, was ich dir zu sagen habe … Hörst du zu? Ich werde dir den Gefallen tun, den ich dir schulde.«
    Heath, verblüfft von der plötzlichen Wandlung der Schwuchtel, sagte: »Meinetwegen.«
    »Du bist der Vater meiner Töchter Georgie und Kay. Du hast ihre Gene. Und die bekommst die Gelegenheit, eine von ihnen zu retten.«
    Heath brach in Gelächter aus. »Na, was sagt man dazu!«
    »Ich werde dir ein Geschäft vorschlagen.«
    »Ach ja?«
    »O ja. Ich werde dir helfen, den Bewährungsausschuss von deiner Entlassung zu überzeugen. Ich werde sie zum Weinen bringen, wenn ich ihnen erzähle, wie selbstlos du bist und wie sehr du dich verändert hast.«
    »Und …«
    »Ein paar Tests, eine Operation, Ruhezeit im Krankenhaus. Das ist alles.«
    Hmm. Heath kaute an seinem Daumennagel. Er stellte sich seine erste Nacht in der Freiheit vor: purer Hedonismus. Er stellte sich auch

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