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Tod und Leidenschaft (German Edition)

Tod und Leidenschaft (German Edition)

Titel: Tod und Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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mindestens genauso gejagt, wie der Mörder von Whitechapel. Gewiss hatte Ada nur von diesem Russen erzählt, um ihn eifersüchtig zu machen. Er wusste, dass Frauen ab und an zu diesem kleinen Trick griffen, um die Männer wieder auf ihre Pflichten aufmerksam zu machen.
    Dennoch hinterließ diese kleine Episode einen unangenehmen Eindruck bei ihm, den er nicht loszuwerden vermochte.
    Er würde sie heiraten. So viel stand fest. Und wenn es der Oktober sein sollte … Egal. Er hatte sowieso so gut wie nichts mit den Vorbereitungen zu schaffen. Man verlangte lediglich von ihm, dass er zur festgelegten Stunde in ordentlichem Aufzug vor dem Altar stand und „Ja“ sagte.
    Superintendent Donald Swanson war ein großgewachsener Mann mit einem Gesicht, das, von einem üppigen Schnauzbart geziert, den Eindruck eines jovialen, wenn nicht gemütlichen Menschen hinterließ.
    Sein braunes Haar trug er sauber seitlich gescheitelt und sein Aufzug war unauffällig zu nennen.
    In seinem ganzen Auftreten wirkte er bescheiden und, dass er nur an dem Fall interessiert war, machte er sogleich deutlich, als Abberline und Harris in sein Büro kamen.
    Auf seinem Schreibtisch stapelten sich Aktendeckel, Memoranden, Notizen und Fotografien.
    „Guten Abend, meine Herrn. Nehmen sie doch bitte Platz.“
    Abberline und Harris nickten und setzten sich ihm gegenüber hin.
    „Zunächst darf ich ihnen danken, dass sie so spät noch hier erschienen sind, aber ich denke, die Situation fordert von uns allen Außergewöhnliches.“
    Er strich über deinen Schnauzer und ließ seine Blicke zwischen Abberline und Harris hin und her wandern.
    „Sie wissen, dass wir bislang eine schwierige Situation hatten, dadurch, dass es eigentlich keinen gab, der wirklich alle Fäden in Händen gehalten hat. Das hat sich aber jetzt geändert. Als ersten neuen Ermittlungsansatz schlage ich vor, dass wir Beamte verkleidet nach Whitechapel schicken. Sie sollen als Lockvögel agieren.“
    Abberline und Harris sahen sich an. Jeder konnte in den Augen des anderen lesen, was dieser dachte.
    „Sir …“, Abberline räusperte sich. Es war an ihm und nicht an Harris, beider Bedenken laut zu formulieren.
    „Unsere Männer werden sich lächerlich machen. Sie wissen selbst, dass unsere Beamten außergewöhnlich groß und muskulös sind … Also … ich denke nicht, dass der Mörder …“
    Swanson nickte.
    „Ich verstehe ihren Einwand, Abberline. Aber ich sehe im Moment keine andere Chance. Wir müssen jeden Strohhalm ergreifen.“
    Abberline strich seine glatten Hosenbeine noch glatter.
    „Sir … unser Mörder ist sicherlich viel … aber dumm gehört nicht dazu. Ich denke, er ist mehr als nur gerissen. Sein krankes Gehirn verleiht ihm …“
    Swanson hob die Hand.
    „Ich weiß, was sie meinen, Inspector. Aber wir können ja keine Frauen mit dieser Aufgabe betrauen.“
    „Polizistinnen!“, warf Harris grinsend ein und seine Kollegen brachen in Gelächter aus.
    „Ja, genau. Frauen in Uniform!“, versetzte Abberline und das Lachen schwoll nochmals an.
    „Mein Gott … mein Gott“, sagte Swanson kopfschüttelnd und konnte doch sein Grinsen nicht unterdrücken.
    „Morgens stopfen wir Socken unserer Kinder und abends stopfen wir die Mäuler der Ganoven!“ Abberline schlug Harris ob des gelungen Witzes gegen den Arm.
    „Ja nun, meine Herrn. Das ist ein zu ernstes Thema, als dass wir uns mit solcherlei Albernheiten lang aufhalten dürften.“ Er grinste noch immer.
    Harris grinste nicht mehr. Er dachte an Elizabeth. Sie wäre eine hervorragende Polizistin. Sie war zäh und intelligent. Sie konnte hervorragend Schlussfolgerungen ziehen. Vermochte sie vielleicht auch nicht, einen Ganoven mit einer gezielten Rechten niederzustrecken, so lagen ihre Fähigkeiten in einem anderen Bereich, der für einen guten Polizisten noch viel wichtiger war.
    Er hätte ihr zu gerne von der Lockvogel- Idee erzählt und dann ihr Gesicht gesehen …
    „Wir stehen – und das ist die einhellige Meinung der maßgeblichen Stellen – vor einer Konfrontation. Es gab bereits Übergriffe auf jüdische Männer in Whitechapel, da man sie bezichtigte, der Ripper zu sein. Sie beide kennen sich dort aus. Es fehlt im Moment ein einziger Funke und uns fliegen die Brocken um die Ohren. Wenn wir den Mörder nicht schnellstens dingfest machen, haben wir ein enormes Problem.“
    „Ich würde gerne vorschlagen, die Streifenpolizisten zu verstärken.“
    „Und dazu noch Beamte in Zivil. Die müssen sich nicht

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