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Tod und Leidenschaft (German Edition)

Tod und Leidenschaft (German Edition)

Titel: Tod und Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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Selbst wenn man sich nur an wenigen Stunden des Tages dort aufhielt.
    „Ada … ich hoffe, du verzeihst mir, aber ich möchte nach Hause. Ich muss mich ein wenig ausruhen.“
    „Aber natürlich doch! Ich lasse sofort deine Droschke rufen!“
    Mit rauschendem Kleid eilte sie ihm voraus ins Haus. Er fühlte sich grauenvoll und wollte nur noch in sein Bett.
    Adas Mutter stand an einem der hohen Fenster und beobachtete das junge Paar. Doch sie war zu weit weg, als das Harris ihren Gesichtsausdruck hätte deuten können.
    Eigentlich wollte er auch nicht darüber nachdenken, sondern nur noch nach Hause und ein oder zwei Stunden ausspannen, bevor er sich mit Abberline traf, um den neu eingesetzten Superintendent Swanson kennen zu lernen. Gerade wollte er Ada in den Salon folgen, als der hochgewachsene Schatten seines Schwiegervaters in Spe oben an der breiten Treppe auftauchte.
    „Mein lieber John … Sie waren ein wenig im Garten …“
    „Ja, Sir.“ Mehr fiel ihm nicht ein.
    Harris blieb stehen, bis Adas Vater bei ihm war und dann gingen sie zusammen in den Salon, wo die Damen bereits warteten.
    „Es tut mir Leid, Sir, aber ich wollte mich gerade verabschieden. Ich muss noch ins Yard.“
    Ohne nachzufragen, schenkte er Harris Sherry ein und reichte ihm das zierliche Glas.
    „Lassen sie mich raten … Der Mörder von Whitechapel! Ein hochinteressanter Fall! Ich komme gerade aus dem Palast …“
    Seine Frau zog eine Braue hoch, um den begeisterten Wortschwall ihres Mannes einzudämmen. Doch ohne Erfolg.
    „Ich hatte die unvergleichliche ehre, mit Ihrer Majestät ein wenig sprechen zu können …“
    „Sie ist wohlauf, hoffe ich, mein Lieber?“, fiel Adas Mutter ihm ins Wort, da sie gemerkt hatte, dass alleine mit Gesten bei ihrem Mann nichts auszurichten war.
    „Oh ja. Natürlich. Blendend, ganz blendend. Und ich musste feststellen, dass Ihre Majestät sich brennend für diesen Fall interessiert. Sie ist wirklich über jedes Detail informiert und hatte die Gnade, mir mitzuteilen, dass sie mit allen Verantwortlichen Beamten in regem Austausch über die neuesten Entwicklungen stünde. Ja, Ihre Majestät hat sogar selbst die eine oder andere Theorie …“
    Die Herrin des Hauses war am Ende ihrer Geduld.
    „Lieber! Wir möchten nicht über diese grausigen Dinge sprechen.“
    „Nein, Vater. Wirklich …“, stimmte Ada ein, deren Körper sich alleine schon bei der Erwähnung der Morde verspannt hatte und deren Augen fiebrig glänzten.
    „Verbrechen sind so etwas Furchtbares, Papa. Und ich kann nachts nicht schlafen, wenn ich nur daran denke!“
    Der so Gemaßregelte blinzelte heftig und sah seine Tochter verwirrt an.
    „Mein Kind – du gedenkst einen Polizisten zu heiraten!“ Niemand wusste, ob er letzteren Satz als Feststellung, oder als Ermahnung formuliert hatte.
    „Ich spreche prinzipiell nicht über seine Arbeit mit John. Solcherlei Dinge betreffen die Unterschichten und es ist schlimm genug, dass er sich damit beruflich befassen muss. Aber in meinem Leben und Denken haben dieserlei Dinge keinen Platz.“
    Ada hatte derart kategorisch gesprochen, dass ihr Vater keinen Einwand wagte.
    Um dennoch seine Stellung zu wahren, schob er eilig: „Aber Ihre Majestät …“
    „Ihre Majestät“, nahm Mrs. Penbrooke die Attacke der Tochter auf, „ trägt Sorge für das ganze Empire. Und wir alle können uns glücklich schätzen, eine Herrscherin zu haben, die sich auch um die Belange der Unterschichten sorgt. Alleine … Adelaide ist nicht Ihre Majestät und man kann ihr kaum solche Grausamkeiten zumuten.“
    „Ganz wie du meinst, Liebes. Ganz wie du meinst. Dann werden wir uns wohl mal im Raucherzimmer zusammensetzen müssen, damit sie mich informieren, lieber John.“
    „Jederzeit gerne, Sir. Aber gerade jetzt passt es wirklich schlecht. Ich soll heute den neuen Supernintendent Swanson kennen lernen …“
    „Ja, ich habe gehört, dass er jetzt mit dem Fall beauftragt wurde. Ich denke, er ist ein …“
    „Lieber!“ Mehr brauchte sie nicht sagen und ihr Mann schwieg betroffen.
    „Gewiss. Gewiss.“
    Harris hielt es für geraten, die eingetretene Stille zu nutzen, um sich zu verabschieden.
    So schnell er konnte, bestieg er die Kutsche und ließ sich in seine Wohnung fahren.
    Dort zog er sich in Windeseile um und verzichtete darauf, sich auch nur fünf Minuten auf seine Couch zu legen.
    Selbst das von seiner Haushälterin angebotene Tablett mit Sandwiches schlug er aus.
    Er fühlte sich, als würde er

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