Tod und Leidenschaft (German Edition)
Sie sollen sich in den Arbeits- Clubs umsehen.“
Und Harris hatte auch schon eine Idee, wo er anfangen konnte …
X
„Und was machst du schönes?“, flüsterte Finn in Marys Ohr, während er hinter ihr stehend, seine Arme unter ihren Achseln durchgeschoben hatte und an ihrem Ohrläppchen knabberte.
„Ich? Das siehst du doch!“, kicherte sie, denn seine Zähne kitzelten sanft.
„Kommst du nachher in mein Zimmer?“
Mary sah ihn von der Seite an und grinste. „Und was wollen wir dann tun?“
„ Hmmmm … wir könnten ein bisschen Karten spielen …“, versetzte Finn schelmisch.
„Da wüsste ich Besseres!“
Er liebte Mary. Wenn er sie nur von Ferne sah, wenn er an sie dachte, wärmte sich sein Herz und die Welt sah gleich viel schöner aus.
Sie hatte einen wunderbaren Humor, ein Herz aus Gold und im Bett … Ihr Körper versetzte ihn jedes Mal in Raserei.
Und auch jetzt, wo die volle Rundung ihrer Brüste an seinen Händen rieb, wurde er augenblicklich hart.
„Es kann aber spät werden. Der Herr hat heute Abend ein paar Gäste. Ich muss unten bleiben, bis alles wieder sauber ist.“
„Ja, ich weiß. Wieder seine geheimnisvollen Freunde.“
Marys Miene verdüsterte sich. Gedankenverloren legte die das silberne Besteck ordentlich nebeneinander in eine Schublade.
„Finn … Diese Leute machen mir Angst.“
Er sagte nichts. Doch ihm ging es nicht anders. Wie ein Schatten begleitete er Norotkin überall hin. Selbst zum Schneider ging dieser nicht ohne Schutz. Und wenn ein Mann solche Angst hatte, dann war dies selten grundlos.
„Ich wollte, wir würden ne andere Arbeit finden …“, sagte sie leise.
„Geht mir genauso. Aber niemand nimmt n Paar in Stellung.“
Wie traurig sie nickte … Es brach ihm das Herz sie so zu sehen.
„Er wird nach Russland heimkehrn, sagen sie. Wirst dann mitgehn?“
Finn schüttelte den Kopf.
„Ganz sicher nich. Ich bleib in London.“
Jetzt lächelte sie wieder … Finn barg sein Gesicht an ihrem Hals und kitzelte sie sanft mit seiner Zungenspitze. Salzig und gut schmeckte ihre Haut.
„Wieso muss er sich nur so beschützen lassen …“ Finn sprach mehr zu sich selbst, als zu Mary.
„Is doch n feiner Herr …“
„Na, hör ma … Kriegste denn gar nix mit?“
„Was meinst du?“ Er war hellhörig. Vergaß aber nicht, ihren Arm zu streicheln. Es tat ihm wohl, sie so zu spüren.
„In Russland gibt´s scheinbar och mehr Leute wie ihn und er ist ihr Boss. Hat sich hier nur versteckt. Das is jedenfalls, was Kellerman, sein Kammerdiener, sagt. Die sinn alle hinter ihm her. Die Russen und unsere Polizei. Er soll sogar Leute auf´m Gewissen ham. Das is, was Kellerman sagt.“
Finn lachte. Dienstbotengeschwätz , schoss es ihm durch den Kopf.
„McClusky?“ Eine donnernde Stimme hallte durch das Souterrain. Finn ließ Mary wie vom Blitz getroffen los.
„Ja?“
Der Butler stand auf der Treppe zum Souterrain und sah ihn grimmig an.
„Was machen sie hier unten?“
„Ich hab mir ne Milch geholt.“
Sein Gegenüber zog die Oberlippe an einer Seite missbilligend nach oben. Er glaubte Finn offensichtlich kein Wort.
„Seine Gnaden will ausfahren. Hoch mit dir!“
Finn drängte sich gerade an dem mittelgroßen Mann vorbei, als dieser zischte: „Bau keinen Scheiß, du irischer Bastard!“
Finn unterließ jegliche Reaktion, sondern eilte die Treppen hinauf. Er konnte gerade noch seine Jacke im Laufen überziehen. Die Haustür stand bereits offen und die Droschke wartete vor den Eingangsstufen. Er hielt sich fest und sprang dann neben den Kutscher.
Zu fragen, wohin es ging, hatte er sich schnell abgewöhnt, denn er hatte nie eine Antwort bekommen.
Der Verkehr war beeindruckend. Die Kutsche kam kaum schneller als im Schritttempo voran und mehr als einmal mussten sie anhalten und warten, bis ein Weiterkommen war.
Fußgänger quetschten sich zwischen den Droschken und Fuhrwerken durch. Kutscher brüllten und fluchten. Das Wiehern der Pferde gellte in Finns Ohren.
In dieser Gegend kannte er sich nur unzureichend aus, denn er konnte das Haus so gut wie nie auf eigene Faust verlasse und die Ziele seines Herrn wurden selten zwei Mal angesteuert.
Wenn er nun so um sich blickte, drängte sich ihm der Verdacht auf, dass der Kutsche eine wahre Irrfahrt unternahm.
Dass er sich verfahren hatte, wenn sie mehrmals durch die gleichen Straßen fuhren, glaubte er keinen Moment.
Entweder sollte er verwirrt werden, oder ein möglicher Verfolger.
Beide
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