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Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Titel: Tod und Schinken: Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Voehl
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hinzu.
    »Sehen Sie nicht, dass er daran zu knabbern hat? Ich garantiere, dass wir morgen vorbeikommen.«
    »Dann ist es ja gut«, sagte sie. »Bitte verschwinden Sie jetzt, sonst muss ich wirklich dienstlich werden.«
    Ich nickte und wandte mich zum Gehen. Abby zog ich einfach mit mir. Er ließ sich führen wie ein willenloses Riesenbaby.
    Er war immer noch geschockt und sagte kein Wort. Abby war nicht mehr in der Lage zu fahren.
    »Ich fahr’ dich nach Hause«, sagte ich.
    Er schüttelte störrisch den Kopf. »Nicht nach Hause! Fahr weiter! Geradeaus! Wir fahren nach Bielefeld.««Bielefeld?«
    Er nickte trotzig.
    Wir fuhren über die verlassene Ostwestfalenstraße bis zur Autobahnauffahrt Ostwestfalen-Lippe und auf die Autobahn. Bereits eine Ausfahrt später fuhr ich wieder ab.
    Von dort zieht sich die Straße endlos bis in die City. Ich hatte keine Ahnung, wo Abby hinwollte. Auf meine Frage antwortete er nicht. In der Nähe der Altstadt wies er mich an, einen Parkplatz zu suchen. Er stieg aus und stiefelte davon. Ich hatte nur zwei Möglichkeiten: im Wagen sitzen zu bleiben oder ihm zu folgen.
    Die erste Möglichkeit war verlockend, aber ich entschied mich dennoch für die zweite. In seinem labilen Zustand war Abby Ackergoldt unberechenbar.
    Also öffnete ich die Beifahrertür, sprang hinaus und folgte ihm. Er sah sich nicht einmal nach mir um, als ich hinter ihm war.
    »Willst du nicht wenigstens abschließen?«, fragte ich.
    »Den klaut keiner«, sagte er ungerührt. »Traut sich keiner …«
    »Was hast du jetzt vor?«
    »Wirst du schon sehen.«
    Ich atmete einmal kräftig aus. Es war momentan nicht einfach mit ihm. Vor einem grauen, unscheinbaren Haus blieben wir stehen. Eine schmale Treppe führte nach unten. Über dem Treppeneingang stand in grellroter Neonschrift Red Cave .
    Ich selbst wäre nie und nimmer auf den Gedanken gekommen, dort hinunterzusteigen.
    Ackergoldt ging voraus. Er musste sich tief ducken. Sein riesiger Körper verschwand vor mir in der Finsternis, als hätte die Hölle ihn verschluckt.
    Ich ging ihm zögernd nach und hielt mich dabei am Treppengeländer fest.
    Dann lief ich fast in ihn hinein. Erst ganz allmählich gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit.
    Ackergoldt klopfte. Einen Augenblick später öffnete sich die Tür. Kaleidoskopische Lichtfetzen drangen heraus und übergossen uns mit knallbunten Farben. Ackergoldt sah aus, als hätte jemand mehrere Eimer Farbe über ihn gekippt. Und diese Farben tanzten nun auf seinem Körper Rock ’n’ Roll. Ich sah wahrscheinlich auch nicht besser aus.
    Der gleißende Lichtschein blendete. Die Person, die uns geöffnet hatte und die nun im Türrahmen stand, nahm ich nur als Schatten wahr.
    Abby schob den Schatten einfach zur Seite, aber als ich ihm folgen wollte, legte sich der Arm des Türstehers wie eine Schranke vor meine Brust.
    »So können Sie hier nicht rein«, sagte er mit sanfter Stimme. Ich sah ihm in die Augen. Dazu musste ich hochblicken, genau wie bei Abby. Der Türsteher hatte nicht ganz Abbys Statur, aber dafür schien er nur aus Muskeln zu bestehen.
    »Warum nicht?«, fragte Abby. Er war stehen geblieben und hatte sich umgedreht. Seine Stimme klang nun ebenso sanft wie die des Türstehers.
    Vielleicht ist es jetzt so weit, dachte ich. Irgendwann musste ein Mann wie Abby Ackergoldt explodieren. Irgendwann konnte er das brodelnde Chaos, das in ihm tobte, nicht mehr zurückhalten.
    »Seine Kleidung entspricht nicht unseren Vorstellungen«, erwiderte der Riese sanft.
    Wenn es nach mir gegangen wäre, dann hätte ich ihm recht gegeben. Meine Schuhe waren lehmverschmiert, meine Jeans war zerrissen und ebenfalls schmutzig.
    »Scheiß auf eure Vorstellungen«, sagte Abby.
    Der Türsteher wandte sich zu Abby um. Ich fragte mich, ob ich wirklich mitansehen wollte, wie die zwei aneinandergerieten. Dann siegte die Neugier. Es war, das war mir bewusst, eine abartige Neugier, denn ich versuchte mir vorzustellen, wer als Sieger aus so einem Streit hervorgehen würde. Ackergoldt war ein alter Mann, und er war sicherlich nicht so schnell und so trainiert wie der Jüngere. Und dennoch strahlte er eine Macht und eine Gefährlichkeit aus, die jegliche körperliche Überlegenheit einfach eliminierte.
    »Was gibt’s?«, fragte eine Stimme, die eine Spur zu schrill war, um angenehm zu klingen. Einen Augenblick später schob sich eine zierliche Frau an Abby vorbei. Sie trug ein hellblaues T-Shirt, auf dem in Höhe ihrer Brüste »Eye Candy«

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