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Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Titel: Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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imstande, die Last deines eigenen Körpers zu tragen«, meinte Kuno verächtlich. »Geschweige denn, mich zu belasten.«
    »Ach ja?« grinste Daniel. »Bist du nicht schon belastet genug mit deinem wurmstichigen Gerhard Morart? Oooch, armer Gerhard, armer, armer Gerhard! Vom Gerüst gefallen, so ein Pech aber auch, und du bist schuld.« Er taumelte auf Kuno zu und kam schwankend vor ihm zu stehen. »Aber du bist ja noch viel mehr schuld, du bist überhaupt an allem mitschuldig. Geh mal ins alte Lagerhaus, wenn du wissen willst, wer als nächstes stirbt.«
    »Was redest du da, du nach Gruit stinkendes Schwein von einem Overstolzen?«
    »Ah!« Daniel vollführte eine theatralische Geste, die ihn um ein Haar wieder aus dem Gleichgewicht brachte. »Dafür sollte ich dich töten, auf der Stelle. Aber dann würdest du ja nicht mehr leiden. Ja, mein lieber weicher Freund, Urquhart hat ein blühendes Ding aus dem Kreis seiner Lieben gerissen. Damit hat er sie alle in der Hand, den Fuchs, den Dechanten –«
    »Wer ist das, der Dechant?« Daniel starrte ihn aus blutunterlaufenen Augen an. Dann verzog er höhnisch den Mund und winkte ab. »Nein, nein, Kunokindchen, du mußt nicht alles wissen. Es reicht, wenn's dir im Arsch kocht.«
    »Du weißt doch gar nicht, was du redest.«
    »Sie ist ein schönes Weib, hab ich gehört. Urquhart hat Mathias geschrieben, sie sei die Tochter des Dechanten, bei dem der Fuchs Unterschlupf gefunden hat –«
    »Welcher Fuchs?«
    »Der gesehen hat, wie dein geliebter Meister Gerhard das Fliegen lernte, der –«
    »Ja? Weiter!« Daniels Blick klärte sich. Mit einem Mal wirkte er beinahe nüchtern. »Was soll das, Kuno?« fragte er, jedes Wort betonend. »Was soll was?«
    »Da stimmt was nicht, du bist mir plötzlich zu hellhörig.«
    »Ich höre dir nur zu, mein Freund.« Daniels Augen verengten sich zu Schlitzen. »Hau ab, du ekelhafter –«
    »Spar dir die Worte«, erwiderte Kuno ruhig. »Ich gehe.« Er ließ Daniel stehen und eilte aus dem Haus hinaus auf den Filzengraben. »– ekelerregender Wurm, Ausgeburt aus Schleim, Warze, du Dreck, du –« schrie ihm Daniel hinterher. Kuno beachtete ihn nicht weiter. Er wußte endlich, was er zu tun hatte.
    Daniel lehnte sich schweratmend an den Pfosten des Geländers, während die Pforte hinter Kuno zufiel. Oben öffnete sich die Tür zu Johanns Zimmer.
    »Was soll das Geschrei, Daniel?«
    Er wandte den Kopf und zuckte die Achseln.
    »Nichts. Kuno ist unverschämt geworden, da –«
    Johann sah zornig auf ihn herab. »Kuno mag ein Narr sein und eine Gefahr, aber er ist weit davon entfernt, unverschämt zu werden.« »Vater –«
    »Nein! Ich will dich hier nicht herumbrüllen hören. Tu das in deinem
    eigenen Haus, wo deine Frau schon viel zu lange auf dich wartet, aber nicht hier, hast du verstanden?«
    Daniel knirschte mit den Zähnen.
    »Verstanden.«
    »Ich habe dich nicht gehört. Lauter.«
    »Ja, verstanden! Verstanden!!!«
    Daniel stieß ein wütendes Knurren aus. Er ging mit wackeligen Schritten durch die Halle und riß die Tür auf. Vor ihm prasselte der Regen auf den Lehm.
    Du hast einen Fehler gemacht, dachte er. Du hättest nicht soviel quatschen sollen. Besser, du bringst das in Ordnung.
    Severinstraße
    »Wir dürfen nicht hierbleiben«, stellte Jacop fest.
    Sie hatten Rolof auf die Bank gelegt und seine Augen geschlossen. Mehr konnten sie jetzt nicht tun. Jaspars Leutseligkeit war brodelndem Zorn gewichen. Hatte er bisher trotz der Hetzjagd auf ihn selber ein eher akademisches Interesse für Jacops Fall an den Tag gelegt, so sah er sich wohl nun als unmittelbar Betroffenen, in dessen Haus man eindrang, dessen Familie man bedrohte und dessen Dienstboten abgeschlachtet wurden. Und noch etwas an ihm war anders als sonst. Unter seiner vibrierenden Wut war Unsicherheit. Erstmalig schien er Angst zu empfinden.
    Das hielt ihn allerdings nicht davon ab, neben Rolofs Leiche niederzuknien und seine Reise in die Ewigkeit mit stummen Gebeten zu begleiten. Jacop stand daneben und wußte nicht recht, was er dem Herrn hätte sagen sollen. Er kannte kaum ein Gebet. Also bat er ihn, Rolofs armer Seele gnädig zu sein, wiederholte mehrmals seine Bitte und befand, damit sei es genug.
    »Wir müssen weg«, wiederholte er eindringlich.
    Jaspar betete, ohne ihn zu beachten.
    »Versteht Ihr?«
    »Und warum?« fragte Jaspar knurrig.
    »Warum? Herrgott, weil sie alles über uns wissen!«
    »Na und?«
    »Sollen wir warten, bis sie zurückkommen und uns Rolof

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