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Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
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dich freuen, Diane. Alle anderen in unserer Abteilung würden ihren rechten Arm dafür hergeben, wenn sie einen Ausflug nach Irland machen dürften. Wann fliegst du denn?«
    »Morgen. Ich werde wahrscheinlich bis Mittwoch weg sein. Also wirst du mich ein paar Tage lang nicht im Büro zu Gesicht bekommen.«
    »Wir werden schon eine Weile ohne dich auskommen«, erwiderte Cooper und versuchte, den Ton ihres Gesprächs aufzulockern, ohne zu verstehen, warum dieser so gedrückt klang.
    »Du weißt, was am Dienstag passiert?«, fragte Fry etwas ungeduldig.
    »Äh...«
    »Unsere neue Detective Superintendent lässt sich blicken. Höchstpersönlich. Sie trifft ihre Truppe zum ersten Mal. Nur mich wird sie nicht treffen, weil ich im verdammten Dublin rumhänge.«
    »Aber das hat doch überhaupt nichts zu bedeuten, Diane«, protestierte Cooper.
    »Für dich hat es vielleicht nichts zu bedeuten, Ben«, sagte sie. »Aber das liegt daran, dass du nie siehst, was wirklich los ist.«
    Nachdem Cooper das Gespräch beendet hatte, trank er einen Schluck und überlegte, was zu tun war. Die Erkenntnis, dass sich sogar Diane Fry Sorgen um ihren Job machte, beunruhigte ihn. Dies war einer jener Momente, in denen man es jedem nachsehen konnte, wenn er versuchte, sich abzusichern. Er musste eine Bestandsaufnahme der Dinge machen, die er vernachlässigt hatte, falls sie irgendwann von ihm gefordert werden sollten.
    Er sah Liz an. Sie begegnete seinem Blick und stand auf. Cooper überlegte, ob irgendetwas auf seiner Liste stand, das nicht allzu viel Arbeit machen würde. Falls ja, würde er vielleicht damit davonkommen, es heute zu erledigen.
    Als Liz auf seinen Tisch zukam, erinnerte er sich wieder. Vielleicht war es Zeit für einen Besuch im landwirtschaftlichen Heimatmuseum.

24
    Z wei Stunden später war der Tagesablauf für alle auf den Kopf gestellt worden. Vor Tom Farnhams Haus in der Nähe von Newhaven traf eine Einheit nach der anderen ein. Autos ratterten über das Viehgitter, und Polizisten brachten Absperrbänder um die Garage aus Ytongsteinen an, hinter deren halb geöffneter Tür immer wieder der Blitz einer Digitalkamera aufleuchtete.
    Cooper sah, dass die Chefs höchstpersönlich vor Ort waren. Und das an einem Sonntagnachmittag. Detective Chief Inspector Kessen und Detective Inspector Hitchens standen in der Türöffnung der Garagenwerkstatt und berieten sich mit Wayne Abbott, dem Leiter der Spurensicherung. Ein Kunde von Tom Farnham, der einen reparierten Rasenmäher bei ihm abholen wollte, hatte dessen Leichnam entdeckt und seinen Fund gemeldet.
    »Eine völlig sinnlose Tat«, stellte Fry fest. »Offenbar haben sie überhaupt nichts entwendet.«
    »Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass sie bei einem Einbruch überrascht wurden«, sagte Cooper.
    »Abgesehen von der Leiche des Hausbesitzers, die blutüberströmt auf dem Fußboden liegt, meinst du?«
    »Ich meine, welches Diebesgut könnten sie sich in der Werkstatt erhofft haben?«
    Fry sah sich um. »Rasenmäher? Ich habe gehört, dass die ziemlich gefragt sind.«
    »Ja, das stimmt. Aber die haben sie nicht angerührt. Man sieht, dass keiner davon auch nur einen Zentimeter bewegt wurde. Und wer würde schon den Hausbesitzer zu Tode prügeln, wenn er nur einen alten Rasenmäher klauen will?«
    »Wie ich bereits gesagt habe, völlig sinnlos.«
    Cooper war der Meinung, dass Fry viel zu voreilige Schlüsse gezogen hatte, was den Angriff auf Tom Farnham betraf. Doch er machte ihr keine Vorwürfe. Sinnlose Verbrechen waren heutzutage keine Seltenheit – die Zeitungen berichteten täglich darüber. Die Motive für solche Taten waren zwar nicht nachvollziehbar, doch niemand hatte Zweifel daran, dass sie begangen wurden. Die Vermutung lag also auf der Hand.
    »Es könnte aber auch irgendein anderes Motiv gegeben haben. Das kann einfach kein Zufall sein, Diane.«
    »Ach ja, genau. Das waren natürlich Anhänger der Alten Religion. Und Tom Farnham hatte gegen den Glauben verstoßen.«
    Hitchens kam auf sie zu. »Alle mal herhören. Der Gerichtsmediziner sagt, dass das Opfer nicht zu Tode geprügelt, sondern erschossen wurde. Seine Angreifer haben vermutlich eine Neun-Millimeter-Pistole benutzt. Sie haben ihm zuerst eine Tracht Prügel verabreicht und ihm dann mit ein paar Kugeln den Rest gegeben.«
    »Kugeln?«, fragte Cooper. »Eine Feuerwaffe, keine Schrotflinte?«
    »Nein, Ben. Im Wald sind Blutspritzer, und über die Einfahrt führt eine Blutspur, wo sie ihn zurückgeschleppt

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