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Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
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bewusst.«
    »Tja, das war ich – ich war hier ein Teil der Gemeinde, und die Leute sahen mich gerne im Pub oder auf dem Postamt, als wir noch eines hatten. Ich war nie wirklich außer Dienst, wissen Sie. Die Leute konnten mit mir über alles reden, was ihnen Sorgen gemacht hat, wenn sie mich im Ort trafen. Sie konnten sogar zu mir nach Hause kommen, und ich habe versucht, ihnen zu helfen. Und ja, wenn sie das Bedürfnis hatten, mir gelegentlich ein Getränk auszugeben, war das auch in Ordnung. Sie mochten mich. Das passiert Ihnen wohl nicht oft, habe ich recht?«
    Er warf Cooper einen Blick zu, als suchte er nach Unterstützung. Doch als Cooper den pensionierten Polizisten ansah, war ihm nicht klar, was andere so sehr an ihm gemocht hatten.
    Hitchens ließ auf den Ausbruch eine kleine Pause folgen, da er womöglich hoffte, Palfreyman durch den Verzicht auf eine Reaktion in Verlegenheit zu bringen.
    »Mr Palfreyman, waren Sie sich irgendwelcher illegaler Aktivitäten auf der Pity Wood Farm bewusst?«
    »Illegale Aktivitäten? Verflucht, heutzutage gibt es so viele Gesetze, dass bestimmt eines dabei ist, das verbietet, wie die Suttons gelebt haben. Warten Sie mal... Verstoß gegen die Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften? Gegen eine EU-Richtlinie zur häuslichen Hygiene? Gegen die Verordnung über stinkenden Schlamm?«
    »Ich dachte vor allem an die Herstellung von Drogen der Kategorie A«, sagte Hitchens.
    Palfreyman hielt mitten in der Bewegung inne. »Drogen? Auf Pity Wood? Nicht zu meiner Zeit.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Das ist doch lächerlich. Ich habe in meinem Revier nie irgendwelche Drogen gesehen, weder im Angebot noch im Gebrauch. Oh, es mag ein oder zwei versnobte Leute geben, die bei sich zu Hause ein bisschen Cannabis rauchen, aber nichts, was irgendjemand anderen belästigen würde. Wer war denn Ihrer Meinung nach an der Herstellung von Drogen beteiligt?«
    »Tom Farnham möglicherweise.«
    Palfreyman schüttelte den Kopf. »Nein, da täuschen Sie sich.«
    »Wir haben den Verdacht, dass er an der Herstellung von Methamphetamin auf der Pity Wood Farm beteiligt war.«
    Genau in diesem Moment fiel Cooper auf, dass der ehemalige Police Constable riesige Hände hatte. Sie umklammerten fest die Armlehnen seines Stuhls, und ihre blauen Adern traten hervor wie Schnüre. Diese Hände waren das einzige Anzeichen für die enorme Anspannung, die ihn gepackt zu haben schien. Als Cooper sich dessen bewusst wurde, hielt er nach weiteren Anzeichen Ausschau. Daraufhin sah er, dass Palfreyman am ganzen Körper zitterte, als unterdrückte er einen emotionalen Vulkanausbruch, einen heißen Lavastrom, der jeden Moment ausbrechen konnte. Doch Palfreymans Gesichtsausdruck blieb bei den Fragen des Detective Inspector teilnahmslos.
    Hitchens glaubte vermutlich, er habe ihn einfach nicht verstanden.
    »Methamphetamin. Dabei handelt es sich um eine Droge der Kategorie A, die auch unter der Bezeichnung Crystal Meth bekannt ist.«
    »Unmöglich«, erwiderte Palfreyman. »Das hätte ich...« Er hielt inne und knirschte mit den Zähnen. »Na ja, das hätte ich gewusst.«
    Dann warf der Detective Inspector Cooper einen Blick zu und lud ihn ein, sich ins Gespräch einzuschalten.
    »Mr Palfreyman, ich habe heute Mr Jack Elder aus Rakedale befragt. Kennen Sie ihn?«
    »Ich kenne jeden«, entgegnete Palfreyman ein wenig beleidigt.
    »Ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen zu einem Vorfall stellen, zu dem es Mr Elder zufolge zwischen ihm und Derek Sutton auf der Pity Wood Farm gekommen war.«
    »Vorfall?«
    »Ich bin sicher, Sie erinnern sich. Sie erinnern sich doch an alles, was in Rakedale passiert ist, nicht wahr?«
    Palfreyman sah eine Weile zum Fenster hinaus. Eine halbe Meile entfernt, hing der Nebel in den Wäldern, doch er hatte sein Grundstück nicht erreicht. Noch nicht.
    »Ja, ich bin damals gerufen worden«, sagte er. »Ich hatte einen jungen Polizisten in der Probezeit dabei, dem ich die Spielregeln beigebracht habe. Wir haben auf einen Notruf reagiert und sind mit Blaulicht zum Schauplatz gefahren. Wir sind lange vor dem Krankenwagen dort angekommen. Jack Elder haben wir blutüberströmt angetroffen, und man konnte sehen, dass sein Kiefer gebrochen war. Derek hatte sich inzwischen schon wieder beruhigt, aber Raymond war völlig aus dem Häuschen. Als wir ankamen, ging er im Hof auf und ab und fluchte wie verrückt. Er war ungelogen wie Kapitän Ahab, der Moby Dick verflucht. Sünde und Verdammnis und was weiß ich noch

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