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Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
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Landwirtschaft.
    »Irgendwelche anderen Vorschläge?«, fragte Murfin.
    Cooper faltete eine Karte von der Region um Rakedale auf. »Die Straße hinauf gibt es noch eine Farm, ein Stück von der Ortschaft entfernt. Die sollten wir nicht auslassen.«
    »Ich habe die Adresse eines pensionierten Polizisten bekommen, der hier ganz in der Nähe wohnt«, sagte Fry. »Er heißt Palfreyman. Wenn er ein Polizist der alten Schule ist, wäre es gut möglich, dass er alles über die Suttons weiß. Na ja, so viel wie jeder hier.«
    »Wo wohnt er denn?«
    »Hollowbrook Cottage, hat der Wirt des Pubs gesagt. Eigentlich müsste diese Straße dorthin führen.«
    »Ich sehe es«, sagte Cooper mit dem Finger auf der Karte. »Wir können beides leicht miteinander verbinden.«
    »Weißt du, was? Ich glaube, du solltest dir den Expolizisten vornehmen, Ben«, sagte Fry.
    »Oh, danke. Dann denkst du also, ich wäre für diese Aufgabe am besten geeignet?«
    »Ja. Na ja... das und weil sein Haus so weit von der Straße entfernt ist. Hier wird jemand nass werden.«
     
    Manche pensionierten Polizisten entschieden sich dafür, einen Pub zu betreiben. Sie wünschten sich eine Beschäftigung, sagten sie, und wählten deshalb diese Möglichkeit, um nahe an der Bevölkerung zu sein – und manchmal auch ein bisschen zu nahe am Alkohol. Doch der ehemalige Police Constable David Palfreyman widmete sich seit seiner Pensionierung seinem weitläufigen Garten hinter Hollowbrook Cottage. Das Haus wirkte gepflegt, war behutsam modernisiert worden, und in sein Erscheinungsbild war offensichtlich viel Geld gesteckt worden. Palfreymans Cottage würde eine stolze Summe einbringen, falls er es irgendwann einmal verkaufen musste, um im hohen Alter seine medizinische Versorgung und seine Pflege bezahlen zu können.
    Im Moment sah Palfreyman allerdings noch kerngesund aus. Er war ein stattlicher Mann, knapp einen Meter neunzig groß, und sorgte durch regelmäßige Körperertüchtigung dafür, dass seine Muskeln nicht erschlafften. Wie alle kahlköpfigen Männer, die viel Zeit im Freien verbrachten, musste auch er eine Kopfbedeckung tragen, um seinen Kopf im Sommer wie im Winter vor Witterungseinflüssen zu schützen. Der ehemalige Constable hatte sich für einen ramponierten Filzhut entschieden, dessen Krempe tief herunterhing und seine Augen vom Regen abschirmte.
    Palfreyman empfing Cooper am Tor, nachdem er ihn seine Zufahrt hatte heraufkommen sehen. Er schien sich aufrichtig darüber zu freuen, einen Blick auf Coopers Dienstmarke werfen zu können, was nicht allzu häufig vorkam. Und zum ersten Mal an diesem Tag wurde Cooper hereingebeten.
    Palfreyman hielt auf der Türschwelle inne und deutete auf ein vorbeifahrendes Auto. »Das ist Mary Greenhalgh, die ihre Kinder von der Schule abholt. Sie werden sehen, dass in ein paar Minuten ein blauer Vauxhall vorbeifährt. Das ist ihr Freund.«
    »Freund?«
    »Liebhaber, wenn Ihnen das besser gefällt. Er besucht Mary immer nachmittags, und dann verlassen sie nacheinander das Haus – sie fährt los, um die Kinder abzuholen, und er fährt zuerst in die andere Richtung, dann dreht er um und kommt wieder zurück. Ich glaube, er wohnt in der Nähe von Buxton.«
    Genau wie Palfreyman vorausgesagt hatte, fuhr kurz darauf ein blauer Vauxhall vorbei. Am Steuer saß ein Mann, der mit einer Hand seine Krawatte in Ordnung brachte.
    »Wissen Sie über alles Bescheid, was hier vor sich geht?«
    »Nach dreißig Jahren im Polizeidienst ist es mir in Fleisch und Blut übergegangen, Dinge zu bemerken. Außerdem weiß ich sonst nicht allzu viel mit meiner Zeit anzufangen. Im Winter kann man herzlich wenig im Garten arbeiten.«
    Als Palfreyman gestikulierte, sah Cooper, dass sich über seine Handrücken blaue Adern schlängelten. Doch er hatte große Hände mit der Art von Handflächen, die in alten Zeiten womöglich so manchem aufmüpfigen Jugendlichen eine schmerzhafte Ohrfeige verpasst hatten.
    Palfreyman setzte Teewasser auf und begann sofort zu erzählen. Er offenbarte, dass er sein gesamtes Berufsleben mit dem zugebracht hatte, was man heutzutage als »Streifendienst« bezeichnet hätte. Er nannte es Rundgang. Er war nie auf irgendetwas spezialisiert gewesen, und er war nie ein Kandidat für eine Beförderung gewesen. Er hatte seine Dienstzeit ohne eine Beanstandung in seiner Personalakte abgeleistet, aber auch ohne irgendeine Auszeichnung. Ein Mann, der keine Ambitionen hatte, abgesehen von der, seine Arbeit zu erledigen und nicht

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