Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
Vom Netzwerk:
Eine Farm wie Pity Wood, die seit Generationen in Familienbesitz war... na ja, man muss schon sehr vorausschauend sein, um zu einem so frühen Zeitpunkt zu erkennen, was nötig ist. Nach allem, was ich von Raymond Sutton gehört habe, scheint er kein solcher Mensch zu sein. Er ist eher altmodisch.«
    »Dann muss sein Bruder Derek dafür verantwortlich gewesen sein. Er war schließlich auch der Jüngere der beiden.«
    »Vielleicht«, entgegnete Cooper. »Wie alt war Derek damals?«
    Fry rechnete im Kopf nach. »Sechsundfünfzig, als Tom Farnham ins Geschäft einstieg.«
    »Hm. Ich glaube, wir sollten Farnham fragen, wie er die Suttons kennengelernt hat. Haben sie ihm angeboten, bei ihnen einzusteigen, oder hat er ihnen seine Ideen aufgeschwatzt?«
    »Du denkst, er könnte so eine Art Trickbetrüger sein?«, fragte Fry.
    »Ich denke, die Brüder Sutton könnten eine leichte Beute für jemanden sein, der sehr wortgewandt ist.«
    »Würde das zu deiner Einschätzung von ihm passen?«
    »Möglicherweise«, sagte Cooper.
    »Übrigens, hast du beim Immigration and Nationality Directorate irgendwas erfahren?«
    »Moment, lass mich mal in meinen Notizen nachsehen.« Cooper blätterte in seinem Notizbuch zurück. »Okay, laut Paragraph acht des Asyl- and Einwanderungsgesetzes ist es eine strafbare Handlung, eine Person zu beschäftigen, die der Zuwanderungskontrolle unterliegt und keine Arbeitserlaubnis für das Vereinigte Königreich besitzt. Die einzige Ausnahme ist, wenn der Arbeitgeber nachweisen kann, dass er die Papiere potentieller Angestellter geprüft hat. Das Problem scheinen die A8-Länder zu sein, Diane.«
    »Die Beitrittsländer?«
    »Ja. Die Tschechische Republik, Litauen, Estland, Polen, Ungarn, die Slowakei, Lettland und Slowenien. Personen aus diesen Ländern sind berechtigt, in das Vereinigte Königreich zu kommen und hier zu arbeiten, aber sie müssen sich vorher beim Innenministerium registrieren lassen. Nachdem man zwölf Monate lang legal im Vereinigten Königreich gearbeitet hat, genießt man das Recht, sich frei zu bewegen, und unterliegt nicht mehr dem Arbeitskräfte-Registrierungsprogramm.«
    »Zwölf Monate?«
    »Das ist eine ziemlich lange Zeitspanne, nicht wahr?«
    »Und ob.«
    »Die Sache ist nur die, dass manche Arbeitnehmer sich nicht darum scheren. In größeren Firmen funktioniert es gut, aber nicht in kleineren, die nur ein paar Leute beschäftigen. Und wir sprechen hier nicht von Bernard Matthews.«
    »Dem Truthahnzüchter?«
    »Mein Bekannter sagt, dass Bernard Matthews in Great Yarmouth tausend portugiesische Gastarbeiter beschäftigt. Aber das steht auf einem anderen Blatt. Er hat Übersetzer, Sprachlehrer und wickelt alles korrekt ab. Das Problem sind die kleineren Arbeitgeber. Ihnen ist die Bürokratie zu aufwändig, von den Kosten ganz zu schweigen. Ich könnte mir vorstellen, dass viele kleine Farmer womöglich denken, sie könnten sich die siebzig Pfund für ein Zertifikat sparen. Außerdem gibt es noch das Problem mit Fälschungen. Arbeiter bringen einen Standardbrief von der Einwanderungsbehörde und einen gefälschten Pass mit, und ein kleinerer Arbeitgeber sieht nicht zweimal hin. Mir wurde gesagt, dass ich nach Ernest Xavier Ample Ausschau halten soll.«
    »Wer, in aller Welt, ist bitte Ernest Xavier Ample?«
    »E. X. Ample – example , ›Beispiel‹«, erklärte Cooper. »Das ist ein erfundener Name, den Fälscher von Muster-Arbeitsgenehmigungen übernehmen. Manche Leute haben einfach keine Phantasie. Oder vielleicht denken sie, das wäre ein gängiger englischer Name.«
    »Ach, du meine Güte. Dann könnten wir es also mit einer ganzen Prozession von Slowaken, Litauern und Letten zu tun haben, die vorübergehend auf der Pity Wood Farm gearbeitet haben?«
    »So ungefähr«, sagte Cooper. »Allerdings haben vielleicht viele von ihnen später eine rechtmäßige Arbeitsgenehmigung bekommen, nachdem sie den Arbeitgeber gewechselt hatten.«
    »Gibt es irgendwelche Lücken in den Farm-Akten? Zeiträume, für die keine Unterlagen existieren?«
    »Nein, aber die Aufzeichnungen reichen natürlich nicht bis zum heutigen Tag. Vor neun Monaten war Schluss. Es gab eine Übergangsphase, nachdem Raymond Sutton die Farm aufgegeben hatte und bevor die Bauarbeiter angerückt sind. Das waren nur ein paar Monate, aber die könnten in unserem Zeitrahmen liegen.«
    »Und die Farm stand in diesem Zeitraum leer?«, fragte Fry.
    »Ja, und ich wette, in Rakedale und Umgebung gibt es jede Menge Leute,

Weitere Kostenlose Bücher