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Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
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hören.«
    »Konnten Sie heraushören, welche Nationalität er hatte?«
    Dain schüttelte den Kopf und klopfte die Feuchtigkeit aus einem Geschirrtuch. »Nicht so richtig. Er sah aus wie Sie und ich. Nicht dunkelhäutig oder so, meine ich. Kein solcher Ausländer. Er klang wie einige von den Typen, die die Bauarbeiten auf Pity Wood erledigt haben.«
    »Osteuropäisch?«
    »Wahrscheinlich. Ich bin mir aber nicht sicher. Ein paar von den Bauarbeitern waren am Donnerstag hier und haben miteinander gequatscht. Er klang wie die.«
    »Können Sie ihn beschreiben? Alter? Größe? Wie war er angezogen?«
    »Moment, das sind zu viele Fragen auf einmal. Ich nehme an, er war ungefähr fünfundzwanzig oder sechsundzwanzig, nicht überdurchschnittlich groß. Oh, und ich erinnere mich, dass er eine schwarze gefütterte Jacke anhatte. So eine, wie Asylanten sie oft tragen, wenn sie aus dem EuroStar gezerrt werden.«
    »Und sonst haben Sie nichts über ihn herausgefunden?«, fragte Cooper, der sich sicher war, dass der Wirt es versucht hatte.
    Dain wischte mit seinem Tuch einen imaginären Fleck vom Tresen. »Verschwiegen war er. Eigentlich würde ich sogar sagen, er war ignorant. Ich kann solche Leute nicht ausstehen, die hier reinkommen und keine Ahnung davon haben, wie man Konversation betreibt. Die fühlen sich gleich angegriffen, wenn man ihnen ein oder zwei Fragen stellt.«
    »Schon seltsam, so was«, erwiderte Cooper.

17
    V erdammter Mistkerl. Er hat mir gar nicht gesagt, dass seine Mutter noch lebt«, sagte Fry, als Cooper ihr von seinem Besuch im Dog Inn berichtete.
    »Wahrscheinlich dachte er, sie würde sich sowieso nicht mit dir unterhalten wollen.«
    »Warum denn nicht? Ach, egal. Bei dir ist es ja anscheinend gut gelaufen, Ben.«
    »Danke«, sagte Cooper. Er hatte noch nicht gelernt, bei den seltenen Gelegenheiten, wenn sie etwas Schmeichelhaftes zu ihm sagte, nicht überrascht zu klingen. »Schade, dass Mrs Dain keine Fotos mehr hatte, die sie mir hätte zeigen können. Ich werde demnächst mal bei diesem landwirtschaftlichen Heimatmuseum vorbeischauen und fragen, ob sie dort etwas haben.«
    »Ja, nimm das mit auf deine Liste auf«, sagte Fry.
    »Und, wie geht’s weiter?«
    Fry lächelte. »Ich glaube, ich würde mich gerne mal mit deinem Police Constable Palfreyman unterhalten.«
    »Ehemaligem Police Constable.«
    »Meinetwegen. Hast du Lust auf einen Ausflug?«
    »Er wird begeistert sein, uns zu sehen«, sagte Cooper.
     
    David Palfreyman tauchte aus der Küche auf, um die Tür zu öffnen. Obwohl er sich im Haus aufhielt, trug er noch immer seinen Schlapphut. Männer, die ständig einen Hut trugen, hatten in der Regel eine vollständige Glatze. Doch Cooper wusste, dass Palfreyman noch Haare besaß. Vielleicht waren all die Jahre, in denen er einen Helm getragen hatte, dafür verantwortlich, dass er sich ohne Kopfbedeckung nackt fühlte.
    »Leben Sie eigentlich allein, Mr Palfreyman?«, fragte Cooper. »Ich habe beim letzten Mal ganz vergessen, Sie danach zu fragen.«
    »Ich bin geschieden. Sie wissen ja, wie es ist – die halten diesen Job einfach nur eine bestimmte Zeit aus.«
    »Ja, das hört man häufig.«
    Cooper verkniff es sich, zu sagen, dass es seiner Ansicht nach nicht der Job selbst war, den die Partnerinnen von Polizisten auf Dauer nicht ertrugen, sondern die Tatsache, dass sie immer an zweiter Stelle nach dem Job kamen. Falls er selbst jemals heiraten sollte, würde er dafür sorgen, dass es dazu nicht kam. Zumindest nicht bis zur Scheidung.
    »Dann ist also keine Frau im Haus?«
    Palfreyman sah Fry an. »Bis jetzt nicht.«
    Nachdem sie im Wohnzimmer Platz genommen hatten, schaltete sich Fry ins Gespräch ein.
    »Mr Palfreyman, Detective Constable Cooper hat mir gesagt, Sie würden so ziemlich alles und jeden in Rakedale kennen.«
    Der Blick des Expolizisten schweifte zu Cooper ab. »Ja, so ziemlich. Was möchten Sie denn wissen?«
    »Wir müssen alles über die Brüder Sutton von der Pity Wood Farm erfahren«, erklärte Fry.
    »Natürlich müssen Sie das. Ich habe die Nachrichten gesehen und Zeitung gelesen. Inzwischen sind es zwei unidentifizierte Leichen, nicht wahr? Es sei denn, seit dem letzten Nachrichtenbulletin sind noch weitere aufgetaucht...?« Er sah Fry an und zog forschend eine Augenbraue hoch. »Aber Sie sind natürlich gekommen, um Informationen zu bekommen und nicht um welche zu liefern.«
    »Sie haben der Pity Wood Farm doch sicher hin und wieder einen Besuch abgestattet, als Sie

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