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Todesahnung: Thriller (German Edition)

Todesahnung: Thriller (German Edition)

Titel: Todesahnung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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anderen Sender.

    Ein anderes Sprecherpaar, aber dasselbe Ergebnis - nichts über die Tragödie im Falcon.

    Vielleicht kam die Geschichte gleich zu Anfang, und ich habe sie verpasst.

    Oder vielleicht habe ich mir die ganze Sache nur eingebildet. Jetzt wird’s echt gruselig.

    Der Traum war tatsächlich ein Traum, aber was ich auf dem Weg zur Arbeit gesehen habe, soll meiner Fantasie entsprungen sein? Eine körperliche Auswirkung meiner seelischen Belastung, wie mein Exseelenklempner, Dr. Corey, sagen würde. Ja, und in meiner Freizeit bin ich Gwyneth Paltrow!

    Ich weiß, was ich gesehen habe, und ich weiß, dass es am Morgen auf dem Weg zu meiner Arbeit passiert ist. Ich war da! Und sollte es Zweifel daran geben, weiß ich, was ich zu tun habe.

    Ich stehe auf und gehe zu meiner Umhängetasche. Aus dieser hole ich meine Kamera und die Filmrollen vom Vormittag.

    Es ist Zeit, die Dunkelkammer aufzusuchen.

Dritter Teil

12

    Meine Dunkelkammer kommt mir vor wie ein Zufluchtsort fern der Heimat, obgleich sie innerhalb meiner Wohnung liegt. Ein umgebauter begehbarer Kleiderschrank, um genau zu sein. Oder eher ein Schuhkarton.

    Ich trete ein, schließe die Tür hinter mir und atme zur Entspannung tief und langsam ein. Hallo, Dunkelheit, mein alter Freund.

    Nach meinem gruseligen Tag ist es seltsam, dass ich meinen inneren Frieden in einem engen Raum ohne Fenster, mit schwarzen Korkwänden und einer düsteren Sieben-Watt-Birne finde.

    Das ist der Hauptgrund, warum ich sie mir eingerichtet habe.

    Meine Dunkelkammer. Meinen Zufluchtsort.

    Neben der Freude, die mir das Entwickeln meiner eigenen Bilder bereitet - nennt mich ruhig altmodisch, nein, nennt mich eine Puristin -, befällt mich in der Dunkelkammer das wunderbare Gefühl, in der Lage zu sein, den Rest der Welt und die mit ihr einhergehenden Probleme auszuschließen. Probleme, raus mit euch! Raus!

    Hier drin gibt es nur meine Fotos und mich.

    Also gut, fangen wir an. Bringen wir es hinter uns. Schauen wir mal, was wir da haben.

    Ich schalte die schwache Birne aus und schiebe die Filmrollen auf die Entwicklerspule. Alles geht über den Tastsinn, doch weil ich dies hier schon so oft getan habe, läuft alles wie automatisch.

    Nachdem ich die Spulen in kleine Entwicklerbehälter gesteckt habe, kann ich das Licht wieder einschalten. Ein roter Schein erfüllt die Kammer. Zeit für die Mixtur.

    In jeden Behälter füge ich die einzelnen magischen Zutaten. Chemischen Entwickler, anschließend Wasser vermischt mit einem Schuss Essigsäure, dann die Fixierflüssigkeit.

    Wenn ich nur kochen könnte, so wie ich Filme entwickeln kann.

    Jetzt kommt der typische Zittermoment. Bei jeder Filmrolle scheint mein Herz kurz stehen zu bleiben, aber bei diesen hier vielleicht noch etwas länger.

    Im Härtefixierbad bietet sich die erste Gelegenheit, einen Blick auf die Negative zu werfen.

    Wenn überhaupt was zu sehen ist.

    Ich beuge mich vor und versuche, die gesamten sieben Watt auszunutzen. Der Gedanke, diese schreckliche Szene im Hotel Bild für Bild noch einmal erleben zu müssen, bereitet mir Unbehagen. Aber das ist nichts im Vergleich zu der Möglichkeit, diese Bilder nicht vorzufinden.

    In diesem Fall nehme ich dankbar das geringere der beiden Übel in Kauf. Beängstigende Realität ist besser als keine Realität.

    Vor meinen zusammengekniffenen Augen tauchen die Bilder auf. Eins nach dem anderen, genauso, wie ich die Szene gesehen habe. Genauso, wie es passiert ist.

    Ich richte mich auf und stoße die Luft aus. Ich hatte nicht erwartet, diese wahnwitzige Erleichterung zu spüren, doch ich tue es. Und zwar so sehr, dass ich es fast nicht sehe.

    Diese Fotos haben etwas Seltsames.

    Das Mysterium dieses Tages ist noch nicht zu Ende, nein, es wird noch schlimmer.

    Und auch dieser Brandgeruch hängt wieder in der Luft.

13

    Ich lege die Negative sogleich in kaltes Wasser und tauche beinahe meine Nase ein, als ich mich nach unten beuge, um mir den Filmstreifen genauer anzusehen.

    Es lässt sich kaum sagen, was mit den Bildern nicht stimmt. Dieser Brandgeruch ist eindeutig zurückgekehrt. Ich blicke meine Hände an … bis jetzt kein Nesselausschlag.

    Auf den Negativen mit dem leuchtenden Weiß und dem Schwarz dazwischen passiert etwas.

    Aber was?

    Ich reiße die Negative aus dem Wasser und schnappe mir die Lupe, die ich mir ans Auge drücke.

    Ich betrachte ein Negativ nach dem anderen, lasse sie in rascher Abfolge an mir vorbeigleiten, betrachte eines …

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