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Todesahnung: Thriller (German Edition)

Todesahnung: Thriller (German Edition)

Titel: Todesahnung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ersetzt. Ich habe das Gefühl, er kennt mich oder weiß zumindest, wer ich bin. Das ist kein zufälliges Treffen. Könnte er bei der Polizei sein? Arbeitet er vielleicht mit dem älteren, dürren Kerl zusammen? Das ergäbe wenigstens etwas Sinn für mich, so viel wie alles andere in letzter Zeit auch.

    Er kommt näher und bleibt vielleicht … ich weiß nicht … einen halben Meter entfernt stehen.

    »Du hast mich beobachtet«, sage ich. »Du hast mich angestarrt.«

    »Du hast mich erwischt. Du bist sehr hübsch, weißt du. Das weißt du sicher.«

    Klar, irgendwie schon. Normalerweise kleide ich mich unauffällig, doch in Gesellschaft meiner Mädchen fühle ich mich sicher.

    Ich will etwas sagen, doch er schneidet mir das Wort mit erhobener Hand ab, als wäre er es gewohnt, eine Situation unter Kontrolle zu haben.

    »Hör mal, du scheinst ein netter Mensch zu sein. Du solltest auf dich aufpassen. Sei vorsichtig, ja?« Er beugt sich ganz nah zu mir vor. Zu nah. »Ich mache keine Witze. Das ist eine Warnung.«

28

    Nicht schon wieder.

    Bitte, nicht schon wieder.

    Ich wache am nächsten Morgen auf, und alles wiederholt sich. Ja gut, nicht ganz.

    Diesmal öffne ich meine Augen in völliger Dunkelheit. Nicht in der Dunkelheit eines Zimmers mitten in der Nacht. Es ist eine Dunkelheit wie das Nichts. Wie die absolute Schwärze.

    Mit einer Tonspur - diesem nicht identifizierbaren Lied in meinem Kopf.

    Dann kommt das Bild - der Traum - mit den vier Leichensäcken, der Hand, die sich durch den Reißverschluss schiebt … und ich schnelle schreiend, schwitzend und zitternd in die Höhe.

    Ich höre ein lautes Pochen, aber nicht an der Tür. Diesmal kommt es von der Decke, oder vielmehr aus der Wohnung über mir. Offenbar habe ich nicht nur Mrs Rosencrantz samt ihrem Gemahl Herbert kurz vor Morgengrauen aufgeweckt.

    »Es tut mir leid!«, rufe ich. Das tut es mir wirklich. Doppelt leid, weil Samstag ist.

    Ich hoffe, meine Nachbarn über mir werden wieder einschlafen können. Was mich betrifft, besteht keine Aussicht darauf. Obwohl ich von meinem Abend mit Connie und Beth völlig erschöpft bin, kann ich meine Augen nicht wieder schließen. Meinem Traum, diesem Albtraum, ist es egal, dass ich das Wochenende frei bekommen habe.

    Abgesehen davon, wie sollte ich mit der Musik in meinem Kopf weiterschlafen?

    Es ist immer noch da, dieses geheimnisvolle Lied. Schlimmer noch, es wird lauter.

    Oder dröhnt nur mein Kopf? Gestern hatte Michael einen Kater, heute bin ich an der Reihe.

    Langsam zwinge ich mich aus dem Bett und ins Bad, wo ich zwei Aspirin aus dem Döschen schüttle und mit New Yorker Gänsewein hinunterspüle. Dann geht’s schnurstracks in die Küche, um Kaffee zu kochen.

    Ich bin nicht kaffeesüchtig und trinke das Zeug nur zu »medizinischen Zwecken«. Wie jetzt. Vor einiger Zeit jedoch brachte mich Michael auf den Geschmack von Kona-Kaffee aus Hawaii. Den besorge ich mir jetzt immer in einem Laden auf der 58th Street.

    Michael macht immer ein großes Trara um seinen Kaffee, aber nicht, weil er ein Snob wäre. Die Café-Ketten mag er nur nicht wegen der »Klapprechner-Nieten«, die diese Cafés als ihr eigenes Büro sehen und alle Plätze in Beschlag nehmen. Eines Morgens ging er wegen einem Kerl, der zwei Stühle nur für seinen Rucksack benutzte, fast an die Decke.

    Während ich in meiner Küche an einer Tasse Kona nippe, versuche ich, die immer komischer werdenden letzten Tage in den Griff zu bekommen. Ist dies überhaupt das richtige Wort dafür? Komisch?

    Vielleicht steckt mehr dahinter, als ich überhaupt mitkriege. Oder ganz im Gegenteil, und ich reagiere nur zu heftig. Oder vielleicht denke ich nur zu viel darüber nach. Es ist ja nicht so, als hätte ich eine Lösung, um meine Gedanken zu stoppen.

    Ich wäge die letzte Möglichkeit ab, als das Telefon klingelt.

    Es ist noch viel zu früh für einen Anruf. Auf der Rufnummernanzeige steht »Vermittlung«. Seltsam.

    Ich hebe ab. »Hallo?«

    Die Stimme der Vermittlung klingt beinahe wie aufgezeichnet, obwohl sie das nicht ist. »Ich habe ein R-Gespräch von Kristin Burns. Wollen Sie die Gebühren übernehmen?«

    Der Kaffee wirkt sicher noch nicht, weil ich schwören könnte, die Dame hat »von Kristin Burns« gesagt.

    »Entschuldigen Sie, wer ruft mich da an?«

    »Hier ist die Vermittlung.«

    Ja, den Teil habe ich verstanden.

    »Nein, ich meine, wer versucht da, mich anzurufen?«, frage ich.

    »Bleiben Sie dran, bitte.« Es klickt in

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