Todesahnung: Thriller (German Edition)
verkehrt. Ich sollte es beenden.
Aber es fühlt sich so gut an. Und Penley wird tatsächlich nicht hereinkommen.
Ich schiebe Michaels Bademantel zur Seite und streichle ihn. Es ist, als hätte ich einen Schalter umgelegt, so hart und groß ist er plötzlich.
Rasch packt er meine Schultern und schleudert mich herum - wie versprochen. Hose und Slip sind genauso schnell unten. Ich lege meine Hände über die hintere Kante der Waschmaschine, während das kalte Metall gegen meine Schenkel drückt. Als Michael in mich eindringt, weiß ich nicht, ob ich ihn oder meine Gänsehaut stärker spüre. Nach nur wenigen Stößen bin ich bereit zu explodieren.
»Miss Kristin, wo sind Sie?«
Es ist Seans Stimme, die durch den Flur dringt. Michael und ich erstarren.
»Haben Sie meine Jimmy-Neutron-Socken gefunden?«, ruft er.
»Sag ihm, du bist gleich da«, flüstert Michael, der seine Tätigkeit langsam wieder aufnimmt.
Ihn mit jedem Zentimeter in mir spürend, bringe ich kaum ein Wort über die Lippen. Der Augenblick könnte nicht gefährlicher sein.
Oder anregender.
Zitternd drücke ich krampfhaft die Socken in meiner Hand.
»Miss Kristin?«, ruft Sean erneut. »Sind Sie da?«
Michael hält meine Hüften fest, stößt immer tiefer und fester zu. Mein Kopf schleudert nach hinten, meine Zehen krümmen sich, dann entlädt sich mein gesamter Körper.
»Ich komme!«
Fünfter Teil
25
Connie kneift die Augen zusammen und macht ein lustiges Gesicht. Das ist genau das, was ich jetzt brauche: etwas Lustiges. »Die sollten hier Taschenlampen zu den Speisekarten austeilen.«
»Entweder das, oder sie sollten die Stromrechnung bezahlen«, ulkt Beth.
Meine beiden besten New Yorker Freundinnen und ich lachen wissend, weil wir uns bewusst sind, dass die Wahl des Restaurants an diesem Abend - das ultrahippe »Bond Street« - unseren üblichen Spelunken bis auf die spärliche Beleuchtung haushoch überlegen ist. Im Herzen des Zentrums gibt es hier trendbewusste und teuerste japanische Küche. Schon ein Glas Sake kostet zwanzig Dollar. Brr!
Ich hebe meine Handflächen. »Apropos Rechnung bezahlen, was tun wir hier überhaupt?«
»Du hast gesagt, du müsstest ausgehen, Kris, also dachte ich, wir hauen ein bisschen auf den Putz«, rechtfertigt sich Connie. »Du hast es verdient. Abgesehen davon kann die Abbott Show jeden Tag anrufen, also feiern wir vor.«
Ich blicke auf die Speisekarte mit den haushohen Preisen hinab, bevor ich Beth wieder ansehe, die sich abmühende Schauspielerin, und Connie, die städtische Sozialarbeiterin.
Ja gut, wir hauen auf den Putz.
»Und wie geht’s Stängli?«, erkundigt sich Beth.
»Dürr und fies wie immer«, antworte ich.
»Warum mag sie dich nicht, Kristin? Ich verstehe das nicht. Wer könnte dich nicht mögen?«
»Eigentlich weiß ich nicht, ob Penley überhaupt jemanden mag. Nach zwei Jahren sollte man allerdings erwarten, dass sie mir wenigstens bei den Kindern vertraut. »
»Wahrscheinlich fürchtet sie, du schreibst die Fortsetzung für die Nanny Diaries.«
Wir brechen in Lachen aus.
»Ehrlich, wenn du dieses Biest von einer Frau so sehr hasst, warum arbeitest du dann noch für sie?«, fragt Beth. »Diese Stiefmutter aus der Hölle.«
»Die Kinder«, antworte ich. »Ich hab sie total gern. Und sie brauchen mich wirklich.«
Ganz zu schweigen von ihrem Vater.
Schon so oft wollte ich Beth und Connie von meiner Affäre mit Michael erzählen. Vielleicht habe ich es noch nicht getan, weil es mir peinlich ist und ich mich schäme. Oder vielleicht, weil ich weiß, dass sie sagen könnten: »Sei vorsichtig, Kristin, der Schuss könnte nach hinten losgehen«, was ich aber nicht hören will. Besonders, weil sie Recht haben könnten und ich nicht bereit bin es zuzugeben.
Also behalte ich die Sache mit Michael für mich. Hin und wieder erzähle ich den Mädchen von einem Rendezvous mit einem Typen, das ich mir ausdenke. Das Drehbuch ist immer dasselbe: Anfangs wirkt er vielversprechend, bis er sich als Niete entpuppt. Zu keinem Zeitpunkt hinterfragen Beth und Connie mein Pech mit Männern, weil es dem Schicksal eines allein lebenden Mädchens in Manhattan entspricht.
Oder gilt das für alle Orte? In Bosten erging es mir nämlich genauso.
»Was darf ich Ihnen heute Abend bringen?«, fragt der Kellner, der sich beinahe an uns herangeschlichen hat. Er ist von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet.
Wir bestellen nur etwas Kleines, das aber, als es uns serviert wird,
Weitere Kostenlose Bücher