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Todesahnung: Thriller (German Edition)

Todesahnung: Thriller (German Edition)

Titel: Todesahnung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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köstlich ist. Zumindest bin ich mir dessen ziemlich sicher. Bei dem, was wir alles getrunken haben, sind meine Geschmacksnerven etwas taub. Und langsam fühle ich mich beschwipst.

    Bald schon wird es keinen wiederkehrenden Traum mehr geben, keine komischen Bilder in meiner Dunkelkammer, kein schlechtes Gewissen wegen dem, was Michael und ich am Morgen in der Waschküche getan haben.

    »Kommt«, sagt Connie, »der Abend ist noch jung, genauso wie wir. Das ist Kristins Abend!«

    Wir gehen vom Restaurant hinüber in die Luna Lounge auf der Ludlow Street, wo eine Band namens Johnny Cosine and the Tangents spielt, von denen Beth in der Village Voice gelesen hat. Was für ein Krawall! Vier Jungs, die aussehen, als hätten sie sich in ihrem Mathe-Club auf der Highschool kennengelernt. Mit ihren Klamotten und den Kugelschreibertäschchen sehen sie komplett vertrottelt aus.

    Connie, Beth und ich tanzen und lachen hysterisch und völlig ausgelassen. Es sind Abende wie diese, die mich daran erinnern, wie wunderbar diese Stadt ist und dass ich - jawohl! - jung bin und tolle Freundinnen habe!

    »Schau nicht hin«, ermahnt Beth mich und stößt mich mit dem Ellbogen in die Rippen. »Aber ich glaube, der Typ da hinten beobachtet dich.«

26

    Ich sehe ihn sofort, als ich mich umdrehe. Er sitzt an der Bar und starrt mich an.

    Instinktiv blicke ich zur Seite. Ich glaube nicht, dass mit ihm was nicht stimmt, es sind nur die Umstände der letzten Tage, die mich nervös machen.

    »Siehst du, was ich meine?«, fragt Beth mit anzüglichem Lächeln, während sie mit den Armen im Rhythmus der Musik umherwirbelt. »Ich lasse euch beide allein! Er sieht hübsch aus, Kristin. Denk dran, es ist dein Abend.«

    Ich drehe mich wieder zu dem Typ um. Unsere Blicke begegnen sich. Er hat ein hübsch gebräuntes, scharf geschnittenes Gesicht, sein langes, blondes Haar ist zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Er könnte Europäer sein, vielleicht Franzose. Aber er könnte auch aus SoHo sein. Oder Portland in Oregon. Das lässt sich heutzutage nur schwer sagen.

    Aber egal, er ist sowieso nicht mein Typ.

    Doch das Spiel mit den Augen macht Spaß. Es ist ja nicht so, als würde ich jemanden betrügen.

    Ich warte, ob er reagiert - lächeln, nicken, winken, egal, was. Nichts. Er starrt einfach nur in meine Richtung, fast ohne zu blinzeln. Worauf will er hinaus?

    Auf der Tanzfläche wird es dunkel. Die Band beginnt ein anderes Lied, etwas Schnelles, Discomäßiges, als der Strahl eines Scheinwerfers die Spiegelkugel an der Decke trifft. Der Raum beginnt sich zu drehen.

    Im wirren Lichtspiel schiele ich zu dem Kerl mit dem Pferdeschwanz hinüber. Er sieht mich immer noch an.

    Achte nicht auf ihn.

    Ich drehe ihm meinen Rücken zu und bewege mich auf Connie und Beth zu. Wir werden näher zusammengeschoben, da immer mehr Leute auf die Tanzfläche drängen. Der Boden vibriert unter meinen Füßen.

    Starrt er mich immer noch an?

    Sieh nicht hin.

    Aber ich will es wissen. Schließlich bin ich betrunken.

    Ich beuge mich vor, um Connie und Beth zu bitten, für mich nachzusehen. »An der Bar … der mit dem Pferdeschwanz.«

    »Wo?«, fragt Connie und reckt den Hals.

    »Ich sehe ihn nicht mehr«, sagt Beth. Ich drehe mich um - er ist fort. Nur der leere Barhocker steht noch dort.

    Auch in Ordnung.

    »Tanzen wir«, rufe ich den Mädchen zu. »Das ist mein Abend.«

27

    Vielleicht zwanzig Sekunden später kommt der Kerl mit dem Pferdeschwanz auf uns zu. Langsam schlängelt er sich durch den Verkehrsstau auf der Tanzfläche. Er trägt einen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd mit offenem Kragen.

    Instinktiv möchte ich ihm zuzwinkern, nur ganz leicht. Aber ich tue es nicht.

    »Beth? Connie?«, rufe ich.

    Sie hören mich nicht. Sie sind in die Musik vertieft und merken nicht einmal, dass ich aufgehört habe zu tanzen.

    Er kommt näher, was mir vielleicht wegen dem, was in letzter Zeit passiert ist, eine Gänsehaut bereitet.

    »Beth? Connie?«, rufe ich wieder.

    Doch die Musik ist zu laut.

    Ein Stroboskop blitzt auf und blendet mich, als würden eine Million Glühbirnen eingeschaltet werden. Ich sehe ihn nicht mehr, was die Sache noch schlimmer macht, weil ich weiß, dass er da ist. Und näher kommt.

    Da ist er!

    Vier Meter entfernt.

    Was will er?

    Er bleibt mitten auf der Tanzfläche stehen. Ich habe das Gefühl, alle auf der Tanzfläche bewegen sich außer uns beiden.

    Seinen starren Blick hat er durch ein leichtes Lächeln

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