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Todesahnung: Thriller (German Edition)

Todesahnung: Thriller (German Edition)

Titel: Todesahnung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Sie nicht. Sie können jederzeit gehen. Genau wie Sie es schon einmal getan haben.«

    Tränen treten mir in die Augen. Ich kann sie nicht stoppen. Wieder wird mein Körper von einem Zittern erfasst, das ich aufhalten möchte. Ich will nicht, dass er Mitleid bekommt.

    »Ersparen Sie mir die Heulerei, ja?«, stöhnt er. »Und unterlassen Sie dieses geschmacklose Blinzeln.«

    »Was ist denn mit Ihnen passiert, Dr. Corey?«

    »Nichts. Rein gar nichts.«

    »Doch, es ist etwas passiert, weil Sie sich wie ein totaler Wichser benehmen.«

    »Besser als wie eine undankbare Schlampe, denke ich.«

    Das reicht!

    Ich springe vom Sofa auf und renne hinaus, kann mir aber eine boshafte Bemerkung zum Abschied nicht verkneifen.

    »Sie können mich mal!«, schreie ich.

    »Fahren Sie zur Hölle!«, schreit er zurück.

    Und in dem Moment, als ich die Tür schließe, schiebt er noch hinterher: »Ich will trotzdem wissen, was mit Ihnen im Falcon Hotel passiert ist. Kristin? Kristin!«

35

    Es wird immer schlimmer.

    Der Traum wird an diesem Morgen noch lebhafter. Die reinste Qual.

    Ich wache auf, in der Nase derselbe Brandgeruch. Er ist schrecklich, unerträglich.

    Und die Nesselsucht plagt mich wieder. Sie ist schlimmer denn je, erstreckt sich über Hände, Arme und mein Gesicht. Ich ziehe mir das T-Shirt aus - auch auf meinem Oberkörper, meinen Beinen, überall sind rote Flecke. Ich möchte mir am liebsten die Haut abziehen.

    Und die Musik, diese verdammte Musik dröhnt wieder in meinem Kopf.

    Der einzige Trost? Es ist Sonntag - der Tag, den ich mit Michael verbringen werde.

    Kurz nach acht klingelt das Telefon. Die angezeigte Nummer verrät, dass er es ist. Ich wette, er bringt den Satz mit dem Telefonsex-Weckanruf.

    »Hallo?«

    »Hi«, grüßt Michael.

    Nur dieses kleine Wort, eine magere Silbe, und schon ist mir wegen der Betonung klar, dass etwas nicht stimmt. Schon wieder.

    »Es wird mir nicht gefallen, was du sagst, oder?«

    »Diese bescheuerte Penley«, schimpft er. »Als ich gesagt habe, ich würde nicht mit zu ihren Eltern fahren, ist sie an die Decke gegangen. Sie schwirrt immer noch irgendwo im Weltraum herum. Sean nennt sie Penley Neutron. Wie …«

    »Ja, ich weiß, wie die Comicfigur.« Und seine Lieblingssocken, weißt du nicht mehr?

    Ich komme mir wie eine Verrückte vor, wie ich, nur mit Socken bekleidet, dastehe und an meinen roten Flecken kratze.

    »Hast du ihr nicht erzählt, es sei ein Notfall im Büro, Michael?«

    »Ja, aber davon wollte sie nichts hören, besonders weil ich schon beim letzten Mal aus demselben Grund nicht mitgefahren bin.«

    »Ist es ihr wirklich so wichtig, dass du mitfährst?«

    »Gott, ich weiß es nicht. Sie hat gesagt, es würde ihre Eltern schwer enttäuschen.«

    »Genau darum geht’s doch, oder? Um ihren Vater.«

    »So würde ich es nicht unbedingt ausdrücken.«

    »Warum kriechst du so vor ihm?«

    »So einfach ist das nicht, Kristin.«

    Nein, ist es nicht. In der Ehe zwischen Michael und Penley schwingt noch etwas anderes mit, etwas, worüber nicht gesprochen wird. Michael verdient eine Menge Geld. Millionen. Aber das ist Kleingeld im Vergleich zu dem Vermögen, auf dem Penleys Vater, Conrad Bishop, sitzt. Der Mann war fünfundzwanzig Jahre lang CEO von Trans-American Steel. Er ist zweihundert Millionen Dollar schwer. Was noch dazukommt: Dank seiner Countryclub-Freunde hat er Michael viele Geschäfte zugeschustert. Ich meine, wirklich viele.

    »Wenn jemand versteht, dass du arbeiten musst, dann Penleys Vater«, merke ich an.

    »Vielleicht war das beim letzten Mal so«, erwidert Michael. »Zweimal hintereinander könnte so aussehen, als würde ich ihn auf Abstand halten. Das ist respektlos.«

    »Und was willst du mir sagen?«

    Er holt tief Luft und stößt sie wieder aus. »Dass ich heute nach Connecticut fahre.«

    Die Worte stechen wie eine Million Bienen.

    »Aber ich muss dich wirklich sehen«, flehe ich.

    »Ich weiß, ich weiß. Ich werde es wiedergutmachen, das verspreche ich.«

    Die Wut, die Enttäuschung, der Schmerz - das ist alles zu viel für mich. Deswegen knalle ich den Hörer auf. Es ist das erste Mal, dass ich dies bei Michael tue, und es fühlt sich absolut schrecklich an.

    Als würde ich sterben.

    Dann wird mir eines klar - der Ausschlag, der Brandgeruch und die Musik sind verschwunden.

    Was soll denn das jetzt wieder heißen?

36

    Die Fahrt mit dem Fahrstuhl nach unten scheint eine Ewigkeit zu dauern. Ich tue alles, was ich kann,

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