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Todesahnung: Thriller (German Edition)

Todesahnung: Thriller (German Edition)

Titel: Todesahnung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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dem Augenwinkel heraus den Empfang sehe.

    Dahinter sitzt ein weiterer Polizist. Verbissener, viel älter, stämmig, rotes Gesicht, irisch. Er tippt etwas in einen Rechner.

    »Kann ich helfen?«, fragt er, ohne sich die Mühe zu machen, von seinem Bildschirm aufzublicken. Bis jetzt würde er mich in einer Gegenüberstellung nicht erkennen.

    »Ja«, antworte ich. »Ich möchte zu Detective Frank Delmonico.«

    Seine Wurstfinger erstarren über der Tastatur. Langsam wendet er sich mir zu und presst die Augen zu Schlitzen zusammen. »Wie bitte?«

    Was soll denn das schon wieder bedeuten? »Ist Detective Delmonico hier oder nicht?«

    Er schüttelt den Kopf. »Nein, er ist nicht hier.«

    »Wissen Sie, wo er ist?«

    »Das weiß ich tatsächlich. Er ist tot.«

    Ich schwanke rückwärts. »Was? Er war doch neulich erst bei mir zu Hause.«

    Der Polizist beugt sich vor.

    »Wann war das?«

    »Vor ein paar Tagen.«

    »Ich glaube, Sie täuschen sich, Miss … ich glaube, ich habe Ihren Namen nicht verstanden.«

    »Ich bin mir aber sicher. Er war in meiner Wohnung.«

    Er nickt. Ein leises Glucksen ist zu hören. »Ach ja?«

    Wieso ist er so arrogant? »Ich sage Ihnen die Wahrheit. Eigentlich habe ich in der letzten Woche mehrmals mit ihm gesprochen. Er ist sehr dünn. Und etwas älter.«

    Der Polizist beugt sich mit undurchdringlichem Gesicht noch weiter vor. »Jetzt werde ich Ihnen mal die Wahrheit sagen«, beginnt er langsam. »Delmonico ist seit mehr als drei Jahren tot.«

    Sprachlos stehe ich da, während sich die Wände um mich herum drehen. Das Blut sackt aus meinem Kopf, meine Knie werden weich.

    »Hey, alles in Ordnung mit Ihnen?«

    Nein, nichts ist in Ordnung, das ist das Einzige, dessen ich mir sicher bin. »Sind Sie sicher, dass wir über denselben Typ reden?«, frage ich. »Detective Frank Delmonico? Mordkommission?«

    »Genau, Frank Delmonico.« Und er flüstert noch etwas.

    »Was haben Sie noch gesagt? Das Letzte habe ich nicht verstanden.«

    »Nichts.«

    »Doch, da war was. Was haben Sie gesagt?«

    Er funkelt mich an. Denkt sicher: Was bildet sich diese Tussi bloß ein?

    Aber ich lasse mich nicht unterkriegen. »Ich will wissen, was Sie gesagt haben!«, verlange ich mit lauter Stimme.

    Er zuckt mit den Schultern. »Hey, wenn Sie darauf bestehen? Ich sagte: ›Der Schwanzlutscher‹.«

    Als wäre ich nicht schon verwirrt genug. »Warum sagen Sie so was über ihn?«

    »Sind Sie Reporterin?«, schnauzt er.

    »Nein, wohl kaum.«

    »Ist sowieso egal, wir dürfen nicht darüber reden. Es stand damals alles darüber in den Zeitungen. Auf solche Geschichten ist die Presse total scharf.«

    »Damals habe ich noch nicht in New York gewohnt. Was ist passiert?«

    »Ich sage nur, dass dieser Detective hier nicht vermisst wird.«

    »Warum? Ich muss es wissen. Bitte. Das ist sehr wichtig für mich.«

    »Weil er dieses Revier fast im Alleingang ruiniert hat.«

    Ich öffne den Mund, um zu fragen, wie er das angestellt hat, doch der Polizist lässt es nicht dazu kommen. »Ehrlich, ich kann nicht darüber reden. Die Sache ist vorbei. Genauso wie dieses Gespräch.«

    Ich entferne mich vom Empfang, bis mir etwas einfällt und ich mich rasch wieder umdrehe. »Beantworten Sie mir wenigsten noch eine Frage«, bitte ich ihn. »Hat die Sache etwas mit den Morden neulich im Falcon Hotel zu tun?«

    Der Polizist blickt mich völlig ausdruckslos an. »Welche Morde?«

    Und dann - wen wundert’s? - werde ich ohnmächtig.

88

    Fünfzehn oder zwanzig Minuten später bin ich, immer noch wirr und mit einer weiteren Beule an meiner Birne, einen Straßenblock weit gegangen, bis ich merke, dass es regnet. Ich bin zu sehr damit beschäftigt, die Begegnungen mit Detective Delmonico zu überdenken.

    Hat dort alles angefangen? In meinem Kopf?

    Möglich wäre es. Ja, so muss es gewesen sein.

    Ich habe mit ihm geredet. Er hat mit mir geredet. Er gab mir seine Karte. Wie kann das ein Toter tun?

    Moment mal!

    Ich bleibe mitten auf dem Bürgersteig stehen. Die Regentropfen fühlen sich auf meiner Wange eiskalt an. Ich ziehe Delmonicos Visitenkarte aus meiner Tasche und reibe sie zwischen meinen Fingern, nur um mir zu beweisen, dass sie echt ist. So fühlt sie sich jedenfalls an.

    »Taxi!«

    Zurück in meiner Wohnung, schalte ich meinen Rechner ein. Eigentlich müsste ich zu erschrocken, zu verwirrt sein, um noch einen klaren Gedanken fassen zu können. Dennoch hat mich der Drang, die Wahrheit über Delmonico zu

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