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Todesangst

Todesangst

Titel: Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Helligkeit. Von Panik erfüllt, trat der Arzt das Gaspedal voll durch und trieb ihr Auto einen kleinen Hügel hoch. Aber das Fahrzeug hinter ihnen blieb ihnen dicht auf den Fersen.
    Plötzlich war ihr Wagen zur völligen Verblüffung Howards und seiner Begleiterin von rotem Licht erfüllt. Sie brauchten einen Moment, um zu begreifen, daß dieses Licht vom Dach des Autos hinter ihnen kam. Als Howard begriff, was das bedeutete, nahm er das Gas weg und schaute in den Rückspiegel. Der Verfolger verlangsamte seine Geschwindigkeit gleichermaßen. Schließlich fuhr Howard an einer Wegeinmündung an die Seite und hielt an. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn, und seine Arme waren von seinem verzweifelten Griff um das Lenkrad völlig verkrampft. Das sie verfolgende Auto blieb ebenfalls stehen, sein rotes Blinklicht strahlte die Bäume ringsum an. Im Rückspiegel konnte Howard sehen, wie sich die Tür des Wagens öffnete und Marvin Arnold ausstieg. Sein gewaltiger Magnumcolt baumelte an der Seite.
    »Na, da laust mich doch der Affe«, sagte er und leuchtete mit seiner Taschenlampe Howard ins Gesicht. »Das ist doch unser lieber Freund aus Boston!«
    Wütend schrie Howard ihn an: »Warum haben Sie denn, zum Teufel, Ihr verdammtes Blinklicht nicht früher eingeschaltet?«
    »Weil’s auch mal Spaß macht, es mit einem Raser aufzunehmen«, kicherte der Sheriff. »Konnte ja nicht wissen, daß ich da ausgerechnet meinen Lieblings-Mondsüchtigen jage.«
    Nach einer höchst unwillkommenen Ermahnung und Erteilung eines Strafmandats wegen rücksichtslosen Verhaltens im Verkehr ließ er die beiden weiterfahren. Howard war zu wütend, um irgend etwas zu sagen, und so fuhren sie in ungemütlichem Schweigen bis zur Autobahnauffahrt. Dort sagte Howard: »Ich schlage vor, nach Portland zu fahren. Wer weiß, wer uns vielleicht in Seattle am Flughafen erwartet.«
    »Von mir aus«, meinte Carol, viel zu erschöpft, um sich auf eine längere Diskussion einzulassen.
    Später hielten sie an einem Motel kurz vor Portland an, um ein paar Stunden zu schlafen, und im ersten Morgengrauen brachen sie wieder auf zum Flughafen von Portland, wo sie einen Flug nach Chicago buchten. Von dort flogen sie dann weiter nach Boston, wo sie am Samstag abend um halb sechs landeten.
    Als sie im Taxi vor dem Haus ankamen, in dem Carol Donner wohnte, lachte Howard plötzlich laut auf. »Ich weiß beim besten Willen nicht einmal, wie ich mich dafür entschuldigen soll, was ich Ihnen da zugemutet habe!«
    Carol schnappte sich ihre Schultertasche. »Na, langweilig war es jedenfalls nicht. Schauen Sie, Jason, ich will ja weder sarkastisch sein noch herumnörgeln - aber Sie könnten mir wenigstens sagen, worum es eigentlich geht.«
    »Sobald ich mir wirklich sicher bin«, versprach er. »Ganz bestimmt - glauben Sie mir. Aber tun Sie mir noch einen Gefallen - bleiben Sie heute nacht zu Hause. Ich hoffe wirklich, daß keiner weiß, daß wir wieder zurück sind, aber es wird die Hölle los sein, falls es jemand doch herausbekommen sollte.«
    »Ich habe bestimmt nicht vor, noch irgendwohin zu gehen, mein Lieber«, versicherte sie ihm seufzend. »Mir reicht es wirklich.«

 
     
    15
     
    Dr. Howard ging nicht einmal für einen Augenblick in seine Wohnung hinauf. Nachdem Carol im Eingang zu ihrem Haus verschwunden war, nannte er dem Taxifahrer seine Adresse und stieg dort sofort in seinen Wagen, um zur GHP-Klinik zu fahren. Er begab sich geradewegs in den Ambulanzbau; es war sieben Uhr abends, und der große Warteraum war völlig leer. Er ging in sein Büro, zog sich die Jacke aus und setzte sich vor sein Computer-Terminal. GHP hatte ein Vermögen für seine Computer-Ausstattung ausgegeben und war entsprechend stolz darauf. Jede Abteilung hatte unmittelbaren Zugang zum Zentralcomputer, wo alle Patientendaten gespeichert waren. Wenn auch die Mäppchen immer noch die beste Information über die einzelnen Patienten boten, konnten doch alle wesentlichen Daten per Computer abgerufen werden. Was aber am eindrucksvollsten war: Das ausgefeilte System bot die Möglichkeit, die Gesamtheit aller Patientendaten auf jede beliebige Weise zu überprüfen und auszuwerten und sie grafisch aufzubereiten in jeder nur erdenklichen und erwünschten Form.
    Zuerst rief Dr. Howard die derzeitigen Überlebenskurven ab. Die Kurve, die auf dem Bildschirm erschien, verlief wie der Steilhang eines Berges - hoch ansetzend, dann allmählich abfallend und schließlich steil abstürzend. Als nächstes kam

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