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Todesangst

Todesangst

Titel: Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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fühlten sich nicht ganz auf der Höhe.«
    »Ich habe lediglich eine kleine Grippe hinter mir; die Kinder hatten sie aus der Schule heimgeschleppt. Es geht mir schon wieder viel besser. Das einzige Problem ist, daß ich jetzt deshalb seit einer Woche keinen Sport getrieben habe.«
    Wegen der Grippe machte sich Dr. Howard keine Sorgen - gesunde Leute starben an so etwas nicht. Aber er untersuchte Paul Klingler sorgfältig und wiederholte die verschiedenen Herztests. Schließlich sagte er ihm, daß er ihn anrufen würde, falls die vorgenommene Blutsenkung irgend etwas Ungewöhnliches zeigen würde.
    Nachdem er zwei weitere Patienten drangenommen hatte, stand Dr. Howard vor Holly Jennings, einer vierundfünfzigjährigen Angestellten bei einer der größten Werbeagenturen von Boston. Es paßte ihr offenbar gar nicht, daß sie hatte herkommen müssen, und sie war auch keineswegs geneigt, das zu verhehlen. Obwohl ein großes Schild das ausdrücklich verbot, hatte sie im Untersuchungsraum geraucht, während sie hatte warten müssen.
    »Was wollen Sie von mir, zum Teufel?« polterte sie los, als Dr. Howard eintrat. Die Untersuchung vor einem Monat hatte ihr zwar einen durchaus ordentlichen Gesundheitszustand bestätigt, aber Howard hatte ihr dringend empfohlen, mit dem Rauchen aufzuhören und zu versuchen, die über zwanzig überflüssigen Pfunde loszuwerden, die sie sich im Verlauf der letzten fünf Jahre angefuttert hatte.
    »Ich hörte, daß Sie sich nicht ganz wohl fühlen«, sagte Dr. Howard ruhig. Er bemerkte, daß sie erschöpft aussah, und die Ringe unter ihren Augen entgingen ihm nicht.
    »Und das ist alles?« fauchte sie ihn an. »Ihre Sekretärin sagte mir, daß Sie ein paar Untersuchungen wiederholen wollten. Was stimmte denn daran nicht?«
    »Keine Rede davon; wir möchten nur das eine oder andere nochmals überprüfen. So, und jetzt erzählen Sie mir erst mal, wie Sie sich fühlen.«
    »Na, so was! Da hetzen Sie mich hierher, jagen mir einen Mordsschrecken ein, veranlassen mich, zwei wichtige Kundengespräche sausenzulassen - und das alles, um sich mit mir zu unterhalten. Hätte sich das denn nicht am Telefon machen lassen?«
    »Nun, nachdem Sie ja schon einmal da sind, könnten Sie mir doch einfach erzählen, wie Sie sich fühlen.«
    »Müde und abgeschlafft!«
    »Und was sonst?«
    »Einfach so allgemein mies. Ich kann nicht gut schlafen, und Appetit habe ich auch nicht. Aber nichts im besonderen… das heißt, etwas gibt’s da noch: Mit den Augen habe ich Probleme. Ich mußte immer wieder die Sonnenbrille aufsetzen, sogar im Büro.«
    »Sonst noch etwas?« fragte Howard, und er fühlte eine noch unbestimmte Furcht in sich aufsteigen.
    Die Frau zuckte mit den Schultern. »Mein’ Haar wird dünner, aus welch gottverdammtem Grund auch immer.« Dr. Howard untersuchte die Patientin mit größter Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt. Ihr Puls und ihr Blutdruck waren erhöht, doch konnte das an der Aufregung liegen. Die Haut war trocken, besonders an Armen und Beinen. Als er nochmals ihr EKG aufnahm, schienen ihm einige nicht sehr starke Abweichungen beim Belastungs-EKG vorzuliegen, was auf verminderte Sauerstoffzufuhr im Herzen schließen ließ. Als er ihr vorschlug, einen weiteren Belastungstest durchzuführen, lehnte sie ab.
    »Können wir das nicht auf ein andermal verschieben?«
    »Ich würde es wirklich lieber jetzt machen«, sagte Howard. »Am besten wäre es, Sie blieben ein paar Tage zur Beobachtung im Krankenhaus.«
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Dafür habe ich keine Zeit. Und außerdem - so schlecht fühle ich mich auch wieder nicht. Was veranlaßt Sie denn überhaupt zu einem solchen Vorschlag?«
    »Einfach, damit wir nichts versäumen. Ich hätte gern, daß Sie von einem Herzspezialisten und einem Augenarzt gründlich untersucht werden.«
    »Also sagen wir nächste Woche - Montag oder Dienstag. Ich hab nämlich ein paar ganz dringende Termine am Hals.«
    Widerstrebend ließ Dr. Howard die Frau gehen, nachdem er ihr noch Blut abgenommen hatte. Er konnte sie schließlich nicht zwingen, dazubleiben, und er hatte auch nichts in der Hand, womit er sie davon hätte überzeugen können, daß wirklich Anlaß zur Sorge bestand. Es war nur so ein Gefühl - ein sehr ungutes Gefühl.
     
    Seiner Gewohnheit gemäß drehte Jason Howard nach der Rückkehr in seine Wohnung seine übliche Joggingrunde, besorgte sich dann ein schönes Hühnchen, steckte es in den Ofen, duschte und zog sich anschließend mit einem

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