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Todesangst

Todesangst

Titel: Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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versauen uns das. Dann beschatten wir Carol Donner - und schon wieder kommen Sie und machen die Sache kaputt. Jetzt können wir genausogut die ganze Angelegenheit abblasen. Unter diesen Umständen kriegen wir sicher nichts mehr heraus. Wo zum Teufel haben Sie Ihren Wagen stehen? Ich nehme doch an, daß Sie mit dem Auto herkamen?«
    »Gleich dort vorne um die Ecke«, sagte Howard kleinlaut.
    »Ich empfehle Ihnen dringend, sich reinzusetzen und nach Hause zu fahren«, sagte Curran mühsam beherrscht. »Und weiter empfehle ich Ihnen dringend, sich endlich Ihrer ärztlichen Tätigkeit zu widmen und diese Untersuchung uns zu überlassen. Sie erschweren uns nur unsere Arbeit.«
    »Es tut mir furchtbar leid«, begann Howard. »Ich wollte wirklich nicht…«
    »Hauen Sie ab!« schnaubte Curran und scheuchte ihn mit einer Handbewegung aus dem Wagen.
    Jason Howard stieg aus und fühlte sich ziemlich belämmert. Natürlich hatten sie Carol beschattet - auf die Idee hätte er ja nun wirklich selbst kommen können. Wenn sie mit Alvin Hayes zusammenlebte, stand sie selbstverständlich auch unter Verdacht, in diese Drogengeschichte irgendwie verwickelt zu sein. Ihre Tätigkeit im ›Club Cabaret‹ konnte einen solchen Verdacht nur noch verstärken. Als er in seinen Wagen stieg, dachte er noch einen Augenblick an seine Jacke. »Pfeif drauf«, murmelte er dann vor sich hin und fuhr nach Hause.
    Es war halb vier, als er die Stufen zu seiner Wohnung hinauf trottete. Trotzdem rief er pflichtbewußt seinen Telefonservice an. Er hatte nämlich versäumt, seinen Piepser einzustecken, als er sich so plötzlich entschloß, nochmals ins Rotlichtviertel zu fahren, und er hoffte, daß keine Anrufe gekommen waren. Jetzt war er wirklich zu fertig, um auch noch einen Notfall zu verkraften. Glücklicherweise war von der Klinik kein Anruf gekommen. Aber Shirley Montgomery hatte ihn zu erreichen versucht und um sofortigen Rückruf gebeten, unabhängig davon, wieviel Uhr es sei. Es sei absolut dringend.
    Verblüfft wählte Jason Howard Shirleys Nummer. Sie meldete sich sofort: »Wo um Himmels willen haben Sie bloß gesteckt?«
    »Das ist eine Geschichte für sich.«
    »Ich muß Sie um einen Gefallen bitten. Kommen Sie bitte sofort zu mir!«
    »Aber es ist halb vier Uhr morgens!« wandte Dr. Howard ein.
    »Wenn es nicht wirklich nötig wäre, würde ich Sie nicht darum bitten!«
    Der Arzt zog sich rasch eine andere Jacke über, ging wieder zu seinem Wagen hinunter und fuhr hinaus nach Brookline, wobei er sich fragte, was das für ein dringender Fall sein mochte, der nicht noch ein paar Stunden Zeit gehabt hätte. Das einzige, was er sich vorstellen konnte, war, daß es wieder mit Hayes zu tun hatte.
    Shirley Montgomery wohnte in der Lee Street, einer Straße, die sich um das Brookline-Reservoir herumwand und dann zu einem Villenviertel mit schönen alten Häusern hochstieg. Ihr Haus war aus Bruchsteinen gemauert und hatte ein Mansarddach mit Zwerchgiebeln; auch fiel es durch seine ausgewogenen Proportionen auf. Als Dr. Howard die kopfsteingepflasterte Einfahrt hinauffuhr, sah er, daß das Haus hell beleuchtet war. Er parkte direkt vor dem Eingang, und als er ausstieg, stand Shirley Montgomery schon in der geöffneten Haustür.
    »Herzlichen Dank, daß Sie gekommen sind«, sagte sie und umarmte ihn. Sie trug ausgebleichte Jeans und einen weißen Kaschmirpullover und schien völlig durcheinander - das erstemal, seit Howard sie kennengelernt hatte.
    Sie führte ihn in ein geräumiges Wohnzimmer und stellte ihn zwei leitenden GHP-Angestellten vor, die ihrerseits sichtlich erregt waren. Sie machte ihn zunächst mit Bob Walthrow bekannt, einem kleinen, schon ziemlich kahlköpfigen Mann, und dann mit Fred Ingelnook, der eine gewisse Ähnlichkeit mit dem bekannten Schauspieler Robert Redford hatte.
    »Wie wär’s mit einem Cocktail?« fragte die Hausherrin. »Sie sehen aus, als ob Sie einen vertragen könnten.«
    »Für mich nur Mineralwasser bitte«, antwortete Howard. »Ich bin wirklich ziemlich erledigt. Was ist denn los?«
    »Noch mehr Ärger. Ich bekam eine Nachricht von unserem Wachdienst. Man ist heute nacht in das Labor von Dr. Hayes eingebrochen und hat es völlig verwüstet.«
    »Aus Zerstörungswut?«
    »Wir wissen es nicht genau.«
    »Kaum«, sagte Bob Walthrow. »Es wurde durchsucht.«
    »Wurde irgend etwas entwendet?« fragte Dr. Howard.
    »Wir wissen es noch nicht«, antwortete Shirley Montgomery. »Aber das ist nicht das eigentliche Problem.

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