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Todesangst

Todesangst

Titel: Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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wohl in ein Haus des Schreckens trete. Der Haupteingang war kreisförmig und mit strahlenförmigen Granitstreifen eingefaßt, so daß der Eindruck eines riesigen Auges erweckt wurde, in dem die schwarzen Eingangstüren die Pupille bildeten. Die Eingangshalle war ebenfalls beherrscht von schwarzem Granit - der Boden, die Wände, sogar die Decke. Im Mittelpunkt des Empfangsbereiches stand eine effektvoll angestrahlte plastische Darstellung der DNA-Doppelhelix, die sich wie ein Reißverschluß öffnete.
    Der Arzt trat auf eine attraktive junge Frau zu, die er für eine Koreanerin hielt und die hinter einer dicken Glasscheibe vor einer Art Kontrollpult saß, das ihn irgendwie an Raumschiff Enterprise erinnerte. Sie hatte einen schmalen Kopfhörer auf, und ein Mikrofon hing ihr um den Hals. Sie begrüßte ihn mit seinem Namen und sagte, er werde bereits im Konferenzraum im dritten Stock erwartet. Ihre Stimme klang durch das Mikrofon irgendwie metallisch.
    Kaum hatte die Empfangsdame ihre Begrüßung beendet, als schon eine der Türen im Hintergrund sich automatisch öffnete und den Blick in eine Aufzugskabine freigab. Als sich Howard bei der Empfangsdame mit einem Kopfnicken bedankte, schoß ihm für einen Augenblick die Vorstellung durch den Kopf, sie sei ein lebender Roboter. Lächelnd betrat er den Aufzug und blickte sich suchend nach den Knöpfen für die jeweiligen Stockwerke um. Es gab keine, doch die Tür schloß sich hinter ihm, und der Aufzug schwebte nach oben.
    Als sich die Tür wieder öffnete, fand sich der Arzt in einem schwarz ausgestatteten, türlosen Foyer. Offenbar, so vermutete er, erfolgte die gesamte Überwachung und Steuerung für das Gebäude von einer Zentrale aus, vielleicht unten beim Empfang. Zu seiner Linken bewegte sich ein Teil der Wandverkleidung zur Seite, und in der dadurch sichtbar werdenden Türöffnung stand ein Mann mit derben Gesichtszügen, auffällig gut gekleidet in einen dunklen Nadelstreifenanzug mit weißem Hemd und feingemusterter rötlicher Krawatte.
    »Dr. Howard, ich bin Leonard Dawen«, sagte der Mann und forderte ihn mit einer Geste zum Eintreten auf. Die Hand hatte er ihm nicht gereicht. Seine Stimme hatte denselben befehlsgewohnten Ton, der dem Arzt schon bei seinem Telefongespräch mit ihm aufgefallen war. Im Vergleich zu der grabeskühlen Ausstattung des Gebäudes, die ihm bisher zu Gesicht gekommen war, wirkte das Konferenzzimmer eher wie eine holzgetäfelte Bibliothek und direkt gemütlich - solange man nicht den Blick auf die vierte Wand warf, die aus Glas war. Sie erlaubte den Durchblick auf eine Art von großem, supermodernem Laboratorium. Es war noch ein anderer Mann im Raum, ein Asiate, gekleidet in einen weißen, mit einem Reißverschluß geschlossenen Overall. Dawen stellte ihn als Mr. Hong, einen Mitarbeiter der Firma, vor. Nachdem sie alle am Tisch Platz genommen hatten, begann Dawen das Gespräch mit den Worten: »Ich hoffe, daß Sie die Unterlagen dabeihaben…«
    Der Arzt öffnete seine Aktentasche und überreichte den Ordner Dawen, der ihn wiederum an Hong weitergab. Der Mann begann den Inhalt Seite für Seite zu überfliegen; ein lastendes Schweigen breitete sich aus.
    Howard ließ seinen Blick zwischen den beiden Männern hin und her wandern. Eine etwas freundlichere Atmosphäre hätte er sich schon vorstellen können - schließlich war er dabei, ihnen einen großen Gefallen zu erweisen.
    Er wandte sich ab und schaute durch die gläserne Wand. Der Boden des Labors, in das er blickte, lag ein Stockwerk tiefer. Ein Großteil des Raumes war angefüllt mit mächtigen Stahlbottichen, die ihn an einen Besuch erinnerten, den er einmal in einer Brauerei gemacht hatte. Er hielt sie für Inkubatoren zur Züchtung von Bakterienkulturen. Daneben gab es eine Fülle an weiterer Ausstattung und verwirrende Rohrsysteme. Leute in weißen Overalls und weißen Schutzmützen huschten umher, anscheinend beschäftigt mit der Überwachung und Einstellung der verschiedenen Geräte.
    Hong klappte den Ordner mit einem leichten Geräusch zu und sagte: »Scheint vollständig zu sein.«
    »Eine angenehme Überraschung«, meinte Dr. Dawen, und dann, an Jason Howard gewandt: »Sie sind sich hoffentlich klar darüber, daß alles in diesem Ordner vertraulich ist.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, antwortete der Arzt, sich zu einem Lächeln zwingend. »Ich habe nicht allzuviel davon verstanden. Was mich viel mehr interessiert, ist Dr. Hayes. Kurz vor seinem Tod teilte er mir mit, er

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