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Todesangst

Todesangst

Titel: Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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erfahren, wovon er nicht schon vorher eine gewisse Vorstellung gehabt hätte. Er hatte zwar jetzt eine Dokumentation über das Verfahren zur Erzeugung von Somatomedin beziehungsweise des dafür erforderlichen Stammes von Kolibakterien in Händen, aber das konnte er eigentlich nicht als die von Hayes erwähnte bahnbrechende Entdeckung betrachten, und mit den weiteren Notizen konnte er auch nichts anfangen.
    Erschöpft löschte Dr. Jason Howard die Lichter und ging zu Bett. Es war ein langer und schlimmer Tag für ihn gewesen.

 
     
    11
     
    Alpträume, in denen in immer neuen Variationen die Szene in der Wohnung von Helene Brennquivist eine Rolle spielte, schreckten Dr. Howard aus dem Schlaf, ehe noch die Sonne im Osten den Himmel rot färbte. Er setzte die Kaffeemaschine in Betrieb und holte die Zeitung herein, in der er, während der Kaffee durch den Filter tröpfelte, über den schrecklichen Doppelmord las. Doch da stand nichts, was der Arzt nicht schon gewußt hätte. Wie zu erwarten, lag der Schwerpunkt der Berichterstattung auf der Vergewaltigung. Howard packt sich den Ordner mit der Aufschrift Gene Inc. in die Aktentasche und fuhr in die GHP-Klinik.
    Ein Vorteil um diese frühe Stunde war der geringe Verkehr, und er genoß es auch, die Wahl unter günstig gelegenen Parkplätzen zu haben. Noch nicht einmal die Chirurgen, die oft schon zu so früher Stunde ihren Dienst antraten, waren bisher eingetroffen.
    Dr. Howard ging direkt in sein Büro. Tatsächlich lag dort bereits ein hoher Stapel der von ihm angeforderten Krankenunterlagen. Er zog die Jacke aus und begann sofort, die Mäppchen durchzusehen. Da ja feststand, daß es hier um Patienten ging, die innerhalb eines Monats gestorben waren, nachdem ihnen von Ärzten der GHP-Klinik aufgrund einer umfangreichen Generaluntersuchung versichert worden war, daß sie grundsätzlich gesund seien, suchte der Arzt nach irgendwelchen Übereinstimmungen. Doch es fiel ihm nichts Ungewöhnliches auf. Er verglich EKG-Ergebnisse und Cholesterinspiegel, die Blutsenkungen, die Fettsäure und die Immunglobulinwerte. Nichts wich vom Normalen so weit ab, daß man irgendwelche Rückschlüsse ziehen konnte. Das einzige übereinstimmende Merkmal war, daß der Tod die Patienten innerhalb eines Monats nach Durchführung dieser Generaluntersuchung ereilt hatte. Noch schwerwiegender fand Howard die Tatsache, daß die Zahl der Todesfälle innerhalb der letzten drei Monate dramatisch angestiegen war.
    Als er gerade das sechsundzwanzigste Patientenmäppchen durchging, fiel ihm plötzlich etwas auf. Obwohl es bei den Patienten keine Übereinstimmung tatsächlicher Krankheitssymptome gab, waren ihnen doch gewisse Verhaltensweisen gemeinsam. Alle hatten Übergewicht, einige rauchten zuviel oder tranken zuviel oder trieben zuwenig Sport oder nahmen gelegentlich sogar leichte Drogen - bei den meisten trafen gleich mehrere dieser Anzeichen für eine ungesunde Lebensweise zusammen. Es handelte sich also um Männer und Frauen, die aufgrund eines bestimmten Lebensstils in verstärktem Maße mit gesundheitlichen Problemen rechnen mußten. Das bestürzende aber war dabei, daß sich ihr Gesundheitszustand immer so rapide verschlechtert hatte. Und woher kam die auffällig erhöhte Todesrate in letzter Zeit? Die Leute lebten schließlich auch nicht entscheidend ungesünder als in den Monaten zuvor. Nicht ganz auszuschließen war natürlich, daß hier einfach die Statistik mit ihrer Gleichmacherei einen Streich spielte - sie hatten bisher Glück gehabt, und jetzt drängten sich die Probleme zusammen. Aber Sinn ergab das eigentlich auch wieder nicht, denn die Erhöhung der Sterblichkeitsrate war doch zu ausgeprägt. Dr. Howard war kein erfahrener Statistiker, und deshalb beschloß er, diesbezüglich einen Fachmann zu befragen, um sich genauer über die richtige Wertung dieser Zahlen informieren zu lassen. Als er sicher sein konnte, keinen Patienten mehr aus dem Schlaf zu schrecken, begann Dr. Howard mit seiner Visite. Nichts hatte sich da oben geändert. Er kehrte in sein Büro zurück und rief, bevor er sich dem ersten bestellten Patienten zuwandte, noch wegen der verendeten Tiere in Hayes’ Labor in der Pathologie an. Er wartete ein paar Minuten, bis die Mitarbeiterin dort den Untersuchungsbericht gefunden hatte.
    »So, nun habe ich ihn«, sagte sie. »Sie sind alle an Strychninvergiftung verendet.«
    Der Arzt bedankte sich, legte auf und rief als nächstes Dr. Danforth im städtischen Leichenschauhaus

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