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Todesangst

Todesangst

Titel: Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Wasser war schon sehr verlockend, vor allem, wenn Shirley noch dazukam. Aber dann zögerte er - er wußte nicht, ob er innerlich schon soweit war, sich auf das einzulassen, was sich aus einem solchen gemeinsamen Wochenende ergab. Und außerdem hatte er sich fest vorgenommen, nach Seattle zu reisen.
    »Ich möchte lieber an die Westküste«, sagte er schließlich. »Ein Freund von mir lebt dort, und ich möchte ihn besuchen.«
    »Nun gut, das hört sich ja soweit ganz unschuldig an. Aber die Karibik scheint mir trotzdem eine bessere Idee.«
    »Vielleicht demnächst mal«, meinte er und tätschelte ihren Arm. »Wie wär’s mit einem Kognak?«
    Als Shirley Montgomery zum Schrank ging, um den Courvoisier zu holen, umfaßten Howards Blicke ihre Figur mit wachsendem Interesse.
     
    Als Carol Donner um halb drei anrief, war Howard hellwach. Er war so beunruhigt gewesen von dem Gedanken, daß sie vielleicht nicht anrufen könne, daß er gar keinen Schlaf gefunden hatte.
    »Ich bin ganz erledigt«, sagte sie statt einer Begrüßung.
    »Das tut mir leid«, versicherte er, »aber ich muß Sie unbedingt sprechen. Es dauert nicht länger als zehn Minuten.«
    »Ich halte das nicht für eine gute Idee. Wie ich Ihnen ja schon heute nachmittag sagte, ist ständig jemand in meiner Nähe. Auch im Moment steht jemand vor dem Haus und paßt auf. Wieso müssen Sie mich denn jetzt mitten in der Nacht treffen? Wir könnten doch vielleicht was für morgen ausmachen.«
    Howard überlegte, ob er sie am Telefon bitten solle, mit nach Seattle zu kommen, entschied dann aber, daß seine Chancen, sie für seinen Plan zu gewinnen, bei einem persönlichen Gespräch besser wären. Es war bestimmt ungewöhnlich, ein Mädchen, das man erst zweimal gesehen hatte, zu bitten, mit nach Seattle zu kommen.
    »Ist dieser Leibwächter allein?«
    »Ja - aber was besagt das schon? Der Kerl ist kräftig wie ein Stier.«
    »Auf der Rückseite des Hauses verläuft doch so ein Fußweg. Ich könnte ihn nehmen und dann auf der Feuerleiter zu Ihnen hochsteigen!«
    »Auf der Feuerleiter - was für eine verrückte Idee! Was ist denn um Himmels willen so wichtig, daß Sie mich unbedingt treffen müssen?«
    »Wenn ich Ihnen das am Telefon sagen könnte, würde ich Sie ja nicht so dringlich um ein persönliches Gespräch bitten!«
    »Wissen Sie, so wild bin ich auch wieder nicht darauf, nachts Männer in meine Wohnung zu lassen.«
    Na, na, dachte er; laut aber sagte er: »Ich kann Ihnen soviel sagen: Ich habe inzwischen alles versucht, um herauszubekommen, was Hayes entdeckt haben könnte, und sehe jetzt nur noch eine Möglichkeit. Und dafür brauche ich Ihre Hilfe!«
    »Na, das ist doch hoffentlich nicht nur ein Trick von Ihnen!«
    »Aber nein, es ist die reine Wahrheit - Sie sind die einzige, die mir dabei helfen kann!«
    Carol Donner mußte lachen. »Wenn Sie so kommen, wer könnte da widerstehen? Also gut, schauen Sie vorbei. Aber Sie tun das auf eigene Gefahr - ich habe Sie gewarnt, und mein Einfluß auf diesen Muskelprotz ist gering.«
    »Ich habe meine Prämien für die Versicherung gegen Erwerbsunfähigkeit stets pünktlich bezahlt.«
    »Ich wohne im…« wollte sie ihm gerade erklären, doch Dr. Howard unterbrach sie.
    »Ich weiß, wo Sie wohnen. Und ich hatte auch schon einmal das zweifelhafte Vergnügen eines Zusammentreffens mit Bruno, wenn das Ihr derzeitiger Bewacher ist.«
    »Sie haben Bruno schon kennengelernt?« fragte sie ungläubig.
    »Ein ganz liebenswerter Mensch. Und so ein glänzender Unterhalter!«
    »Dann kann ich Sie also nur nochmals warnen«, sagte sie, »denn tatsächlich hat Bruno mich nach Hause gebracht.«
    »Na, er ist wenigstens nicht zu übersehen. Und behalten Sie bitte Ihr Fenster nach hinten hinaus im Auge - ich möchte nicht gern allzu lange auf Ihrer Feuerleiter herumsitzen.«
    »Es ist auch wirklich eine zu verrückte Idee!« meinte Carol abschließend.
    Jason Howard zog sich schwarze Hosen und einen dunklen Pullover an - das schien ihm für sein Vorhaben besser als helle Sachen. Er schlüpfte in seine Turnschuhe und ging zu seinem Auto hinunter.
    Während er die Beacon Street entlangfuhr, hielt er Ausschau nach Bruno DeMarco. Er bog links in die Gloucester Street ein und dann wieder links in die Commonwealth Avenue. Als er dann nach einem dritten Linksabbiegen die Marlborough Street überquert hatte, fuhr er langsamer. Er wußte, daß es sinnlos war, hier einen freien Parkplatz zu suchen, also parkte er gleich vor dem nächsten

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