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Todesangst

Todesangst

Titel: Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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wendig. Carol kam mit dem Schürhaken, und Jason Howard wog ihn in der Hand. Mit ein wenig Glück konnte er den Burschen vielleicht dazu kriegen, ihm wenigstens erst einmal zuzuhören.
    »Ich habe ja gleich gesagt, daß das keine gute Idee ist«, meinte Carol.
    Howard schaute sich in dem Raum um und bemerkte, daß der Boden mit altmodischem Linoleum bedeckt war. Dann besah er sich die Tür, die diese Küche vom Rest der Wohnung trennte. Sie wirkte kräftig und solide, im Schloß steckte ein Schlüssel. Zu irgendeiner Zeit war dies bestimmt etwas anderes als eine Küche gewesen.
    »Wäre es sehr schlimm, Carol, wenn ich hier eine Schweinerei anrichte? Selbstverständlich komme ich dafür auf, daß wieder Ordnung gemacht wird.«
    »Wovon reden Sie?«
    »Haben Sie vielleicht eine große Büchse Salatöl im Haus?«
    »Ich denke schon.«
    »Kann ich sie haben?«
    Verblüfft ging Carol zum Küchenschrank und holte eine große Büchse mit italienischem Olivenöl heraus.
    »Großartig«, sagte Howard. Nach einem weiteren raschen Blick durchs Fenster räumte er hastig die beiden Stühle und den Tisch aus der Küche, wobei ihm Carol Donner mit wachsender Verwirrung zuschaute.
    »Gut, raus jetzt!« befahl Howard, und Carol trat gehorsam hinaus in den Flur.
    Jason Howard öffnete die Ölbüchse und vergoß ihren Inhalt in weiten Bögen auf dem Fußboden. Als er dann die Tür zum Flur zumachte und abschloß, hörte er schon ein Poltern am Küchenfenster und dann das Splittern von Glas.
    Er kippte den Küchentisch von außen gegen die Küchentür. »Kommen Sie«, sagte er zu Carol Donner und nahm sie an der Hand. In der anderen Hand hatte er den Schürhaken. Er zog das Mädchen zur Außentür der Wohnung, die mit Schloß und Riegel und Vorhängekette gesichert war. Aus der Küche konnte man ein mächtiges Gepolter hören - offenbar war der Muskelmann ein erstes Mal zu Boden gegangen.
    »Das war ein toller Einfall«, lachte Carol.
    »Wenn man körperlich unterlegen ist, muß man eben zum Ausgleich sein Köpfchen nutzen.« Das Herz des Arztes klopfte immer noch wild. »Aber da ich nicht weiß, wie lange man Bruno auf diese Weise noch bremsen kann, muß ich mich jetzt beeilen. Ich brauche ganz dringend Ihre Hilfe. Meine letzte Chance, der Entdeckung von Alvin Hayes auf die Spur zu kommen, sehe ich in einer Reise nach Seattle, um herauszukriegen, was er dort gemacht hat. Offensichtlich…«
    Ein zweites heftiges Gerumpel unterbrach ihn, gefolgt von einem Schwall von Flüchen.
    »Der wird in einer Stinklaune sein«, argwöhnte der Arzt und entriegelte die Vordertür.
    »Sie wollen also, daß ich Sie nach Seattle begleite. Und deshalb dieser ganze Aufruhr?«
    »Ich wußte ja, daß ich auf Ihr Verständnis rechnen kann. Hayes brachte irgendeine Probe oder so von dort mit, die er bei der Gene Incorporated verarbeitete. Ich muß unbedingt herausbekommen, worum es sich dabei handelte. Und die beste Karte dafür ist der Mann, den er an der Staatsuniversität von Washington getroffen hat.«
    »Der Mann, an dessen Namen ich mich nicht erinnern kann…«
    »Aber Sie haben ihn doch gesehen und würden ihn bestimmt wiedererkennen?«
    »Na ja, vielleicht…«
    »Ich weiß ja, daß es vermessen ist, Sie zu bitten mitzukommen«, sagte der Arzt. »Aber ich bin inzwischen fest davon überzeugt, daß Hayes tatsächlich eine bahnbrechende Entdeckung gemacht hat. Und nach all dem, was er vorher schon geleistet hat, muß das eine sehr entscheidende Sache sein.«
    »Und Sie glauben wirklich, eine Reise nach Seattle würde Sie weiterbringen?«
    »Natürlich kann es nur ein Versuch sein. Aber es ist die einzige Möglichkeit, die ich noch sehe.«
    Nun wurde an der Küchentür gerüttelt, und sie hörten, wie Bruno ausdauernd dagegenhämmerte.
    »Sieht aus, als könne ich meiner Abreibung entkommen«, meinte Howard. »Ihnen tut er doch wohl nichts?«
    »Aber auf gar keinen Fall! Mein Chef würde ihm die Haut über die Ohren ziehen. Deshalb ist er ja jetzt so in Rage. Er meint, ich sei in Gefahr.«
    »Nun, Carol, fliegen Sie nun mit mir nach Seattle?« fragte er, während er die Sicherheitskette aushängte.
    »Wann soll es denn losgehen?« fragte sie unsicher.
    »Heute am späten Nachmittag. Wir brauchen uns dort ja nicht lange aufzuhalten. Könnten Sie sich irgendwie kurzfristig freinehmen?«
    »Das hab ich gelegentlich schon gemacht. Ich sage einfach, ich müßte nach Hause fahren. Vielleicht ist jetzt nach dem Mord an Helene Brennquivist mein Chef sogar

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