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Todesangst

Todesangst

Titel: Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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die er anhand des Computerausdrucks erstellt hatte, in dem alle Patienten aufgelistet waren, die innerhalb eines Monats nach Durchführung einer Generaluntersuchung verstorben waren. Er hob hervor, daß während der letzten drei Monate die Zahl der Todesfälle auffällig angestiegen sei und daß er es für wichtig halte, alle Personen zu überprüfen, die während der letzten zwei Monate am GHP-Krankenhaus untersucht worden seien.
    »Waren diese Untersuchungen etwa gleichmäßig auf uns verteilt?« fragte Dr. Wanamaker.
    Jason Howard nickte.
    Einige der Ärzte meldeten sich zu Wort und äußerten die Befürchtung, daß man es hier mit einer landesweiten Epidemie zu tun hätte. Niemand konnte sich den Zusammenhang zwischen den Todesfällen und den Untersuchungen erklären, und niemand die Tatsache, daß die Untersuchungen nicht den geringsten Hinweis auf die schließlich tödliche Erkrankung ergeben hatten. Die Chefin der Kardiologie, Dr. Judith Rolander, war bereit, einen Teil der Verantwortung auf sich zu nehmen, und räumte ein, daß in den meisten Fällen, die sie überprüft hatte, die während der Generaluntersuchung erstellten EKGs keinen Hinweis auf bevorstehende Probleme erbracht hätten; selbst mit dem, was sie jetzt im nachhinein wisse, könne sie nichts anderes feststellen.
    Das Gespräch wandte sich dann der Durchführung der Belastungs-EKGs zu als der entscheidenden Möglichkeit, drohende Herzkatastrophen vorherzusehen. Es gab eine ganze Reihe verschiedener Ansichten zu diesem Punkt, und alle wurden diskutiert. Auf Anregung aus der Runde wurde beschlossen, ein Ad-hoc-Komitee zu bilden, das damit beauftragt wurde, nach Möglichkeiten zur Verbesserung der Belastungs-EKGs zu forschen, um deren Vorhersagewert zu verbessern.
    Dann meldete sich Jerome Washington zu Wort. Er stand etwas schwerfällig auf und sagte: »Meiner Meinung nach übersehen wir die Bedeutung der ungesunden Lebensweise. Das ist eine Besonderheit, die allen diesen Patienten gemeinsam ist.«
    Es gab einige Späße über sein eigenes Übergewicht und seine bekannte Vorliebe für dicke Zigarren. »Na gut, ich verstehe schon«, sagte er, »aber wir alle wissen doch, daß die Patienten nicht das tun sollten, was ihnen Spaß macht, sondern das, was wir ihnen sagen!« Alles lachte. »Nun ganz im Ernst«, fuhr er fort. »Wir alle kennen doch die Gefahren einer nicht angepaßten Ernährung, starken Rauchens, von zuviel Alkohol und Mangel an körperlicher Bewegung. Diese Dinge erlauben uns meines Erachtens viel mehr Vorhersagen als irgendeine geringfügige Abweichung beim EKG.«
    »Da hat er natürlich recht«, sagte Dr. Howard. »Die Gemeinsamkeit in bezug auf eine ungesunde Lebensweise war allerdings auch die einzige, die ich feststellen konnte.«
    Durch Abstimmung wurde die Einsetzung eines weiteren Komitees beschlossen, das den Einfluß derartiger Risikofaktoren auf das jetzt aufgetretene Problem untersuchen und besondere Empfehlungen dazu ausarbeiten sollte.
    Dr. Harry Sarnoff, der Herzspezialist, meldete sich, und Howard erteilte ihm das Wort. Er erhob sich und verbreitete sich über die gestiegene Anfälligkeit und Sterblichkeit seiner ins Krankenhaus eingelieferten Patienten. Doch Dr. Howard unterbrach ihn.
    »Ich muß um Entschuldigung bitten«, sagte er. »Ich verstehe Ihre Besorgnis, und ich habe außerdem ganz ähnliche Erfahrungen machen müssen. Aber offen gesagt, bezieht sich dieses Treffen ganz gezielt auf die Probleme, die wir mit den Generaluntersuchungen an nichtstationären Patienten haben. Wir können natürlich, wenn das gewünscht wird, eine zweite Sitzung einberufen, auf der unsere Probleme mit den stationären Patienten behandelt werden. Die können durchaus auch betroffen sein.«
    Dr. Sarnoff warf die Arme hoch, nahm aber dann doch, wenn auch widerstrebend, Platz.
    Anschließend ermutigte Dr. Howard seine Kollegen, an allen Patienten, die eines unerwarteten Todes starben, eine Obduktion auch dann durchzuführen, wenn der amtliche Leichenbeschauer nicht ausdrücklich darauf bestand. Des weiteren teilte er ihnen mit, daß die Ergebnisse der amtlichen Leichenschau bei all seinen Patienten ergeben hatten, daß schwere Schädigungen aller Organe vorlagen einschließlich erheblicher Schäden am kardiovaskulären System. Natürlich unterstrichen diese Ergebnisse lediglich die Sorge, daß ihr Zustand weder vom Ruhe-EKG noch vom Belastungs-EKG befriedigend festgestellt worden war. Schließlich fügte er noch hinzu, daß die

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