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Todesangst

Todesangst

Titel: Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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bat um zwei Flugkarten für den Flug um vier nach Seattle, Rückflugtermin noch unbestimmt.
    Bei ihm zumindest ging es schnell - innerhalb von drei Minuten hatte er Tickets und Bordkarten und eilte zu Ausgang 19. Es war nun fünf Minuten vor vier, man stand unmittelbar vor dem Abflug. Atemlos an Ausgang 19 angelangt, erkundigte sich der Arzt, ob jemand nach ihm gefragt habe. Als das Mädchen am Schalter das verneinte, beschrieb er Carol Donner und fragte nochmals, ob sie sie nicht gesehen hätte.
    »Sie ist sehr attraktiv«, fügte er noch hinzu.
    »Da bin ich ganz sicher«, lächelte das Mädchen. »Leider aber ist sie mir nicht aufgefallen. Doch wenn Sie noch mitkommen wollen nach Seattle, sollten Sie jetzt wirklich an Bord gehen.«
    Dr. Howard folgte mit dem Blick dem eilig sich bewegenden Sekundenzeiger an der großen Wanduhr hinter dem Abfertigungsschalter. Die Schalterangestellte zählte ein letztes Mal die Tickets durch, eine Kollegin machte die letzte Durchsage für den Flug nach Seattle. Es war nun zwei Minuten vor vier. Sein Handgepäck über der Schulter, schaute er nochmals den kurzen Gang zwischen dem Auslaß zum Flugfeld und dem äußeren Eingang hinunter. Gerade wollte er seine Hoffnungen endgültig begraben, als er Carol erblickte. Sie rannte auf ihn zu, und er hätte erleichtert sein können. Aber ein paar Schritte hinter ihr tauchte schon wieder die mächtige Figur ihres Leibwächters auf. Weiter drüben in der Halle stand ein Polizist in der Nähe der Durchleuchtungsschleuse für das Gepäck. Jason Howard prägte es sich ein - das war die Richtung, in die er sich wenden mußte, wenn er in Bedrängnis käme.
    Mit ihrer großen Umhängetasche über der Schulter hatte Carol einige Mühe mit dem Rennen; Bruno machte keine Anstalten, ihr behilflich zu sein. Das Mädchen lief direkt auf Howard zu, und dieser sah auf Brunos Gesicht die Empfindungen von Erstaunen über Ärger zu Wut wechseln.
    »Hab ich’s noch geschafft?« rief sie.
    Die Abfertigungsangestellte war gerade dabei, die Türstopper am Ausgang zum Überweg wegzuschieben.
    »Was tust du Dreckskerl denn schon wieder hier, verdammt noch mal?« schrie Bruno und warf einen Blick hinauf zum angegebenen Flugziel. Dann wandte er sich anklagend an Carol: »Haben Sie denn nicht gesagt, Sie wollten nach Hause fliegen?«
    »Los jetzt!« drängte Carol, indem sie den Arzt am Arm packte und zum Durchgang zog.
    Howard stolperte rückwärts, die Augen auf das rundliche Gesicht des Muskelmannes gerichtet, das eine ungesunde rötliche Färbung angenommen hatte; die Adern an den Schläfen traten dick hervor.
    »Einen Augenblick noch bitte!« rief Carol dem Mädchen an der Tür zu. Dieses nickte und rief seinerseits jemandem draußen etwas zu. Dr. Howard ließ bis zum letzten Moment Bruno DeMarco nicht aus den Augen und sah noch, wie dieser zu einer Telefonzelle lief.
    »Das ist weiß Gott knapp«, meinte die junge Dame an der Tür, wobei sie die Bordkarten der beiden einriß. Der Arzt wandte endlich den Kopf nach vorn, nachdem er den Eindruck gewonnen hatte, daß der Muskelprotz darauf verzichtet hatte, eine Szene zu machen. Carol Donner zog ihn am Arm bis vor die bereits verschlossene Kabinentür; das Mädchen vom Bodenpersonal mußte erst dagegenhämmern, damit sie noch einmal geöffnet wurde. »Noch knapper geht’s ja nun wirklich nicht«, meinte der Bordsteward, der sie einließ, ungnädig.
    Als sie endlich ihre Plätze eingenommen hatten, entschuldigte Carol sich wegen ihres Zuspätkommens. »Ich bin wütend«, sagte sie und schob ihre Schultertasche unter den Sitz des Vordermannes. »Ich weiß ja Arthurs Sorge um mein Wohlergehen durchaus zu schätzen, aber das geht nun doch zu weit.«
    »Wer ist Arthur?« fragte Howard.
    »Mein Chef«, antwortete Carol Donner mit einer Miene von Abscheu. »Er sagte doch tatsächlich, wenn ich jetzt reisen würde, würde er mich rausschmeißen. Ich denke, ich kündige nach unserer Rückkehr.«
    »Sie würden das wirklich tun?« fragte der Arzt und überlegte, was wohl außer der Stripteasevorführung noch zu ihrer »Arbeit« gehöre. In seiner Vorstellung hatten Frauen mit einer solchen Beschäftigung ihr Leben nicht mehr in der Hand.
    »Ich wollte sowieso irgendwann in absehbarer Zeit mal aufhören«, meinte das Mädchen.
    Die Maschine ruckelte, als sie rückwärts vom Ausgang weggezogen wurde.
    »Wissen Sie denn, was ich beruflich mache?« fragte Carol.
    »So ungefähr schon«, antwortete Dr. Howard unbestimmt.
    »Sie

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