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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Bagdad berichtet hatte. Vielleicht sah dieser hier etwas schludriger aus.
    Der Autor streckte seine Hand aus und berührte Barbara McDaniels’ Arm. Barbara blieb stehen, um mit ihm zu reden.
    Charlie Rollins war Zeuge eines von einem echten Reporter geführten Interviews. Das wird den Spannern gefallen! Kim McDaniels würde ganz groß rauskommen. Ja, das hier würde sich zu einem sehr großen Medienereignis auswachsen.

21
    Der Journalist mit Dockers und rosa Hemd?
    Der war ich.
    Die Gelegenheit bot sich, als Levon und Barbara McDaniels vom Lesepult traten und von der Menge wie von einem Wirbelsturm umspült wurden.
    Ich hechtete vorwärts und berührte Barbara McDaniels am Arm. Sie drehte sich zu mir um, bevor sie ins Hotel verschwand.
    Ich wollte das Interview machen, doch ganz gleich, wie oft man Eltern sieht, die flehen, ihre vermissten oder missbrauchten Kinder mögen heil zurückkommen, spurlos geht eine solche Sache an einem nicht vorbei.
    Barbara und Levon McDaniels hatten mein Innerstes berührt, sobald ich ihre Gesichter gesehen hatte. Ihren Schmerz zu sehen war für mich unerträglich.
    Ich legte meine Hand sachte auf Barbara McDaniels’ Arm. Als sie sich zu mir umwandte, stellte ich mich vor und reichte ihr meine Karte. Zu meinem Glück kannte sie meinen Namen. »Sind Sie der Ben Hawkins, der Rot geschrieben hat?«
    Â» Setze alles auf Rot . Ja, der bin ich.«
    Sie sagte, ihr habe das Buch gefallen. Trotz ihrer Anspannung brachte sie ein Lächeln zustande. In dem Moment drängten die Sicherheitsleute des Hotels die Menge mit ausgestreckten Armen zurück, so dass ich mit Barbara die Hotelhalle betreten konnte, wo sie mich Levon vorstellte.
    Â»Ben ist Bestseller-Autor, Levon. Weißt du noch, wir haben letztes Jahr ein Buch von ihm gelesen.«

    Â»Ich schreibe über Kim in der L . A. Times«, erzählte ich Mr. McDaniels.
    Â»Wenn Sie ein Interview möchten, tut es mir leid«, wehrte er ab. »Uns ist die Puste ausgegangen, und es ist wahrscheinlich besser, dass wir nichts weiter sagen, bevor wir nicht mit der Polizei geredet haben.«
    Â»Sie haben noch nicht mit der Polizei gesprochen?« Levon schüttelte seufzend den Kopf. »Haben Sie sich schon mal mit einem Anrufbeantworter unterhalten?«
    Â»Ich könnte Ihnen vielleicht helfen«, schlug ich vor. »Die L. A. Times genießt einigen Einfluss, selbst hier. Und ich war einmal Polizist.«
    Â»Ist das wahr?« Levon McDaniels schien seine Augen kaum aufhalten zu können, seine Stimme klang rau und müde. Er ging, als hätte er gerade einen Marathonlauf hinter sich, zeigte aber plötzlich Interesse an mir. Er blieb stehen und bat mich, mehr zu erzählen.
    Â»Ich habe bei der Polizei von Portland als Detective ermittelt. Derzeit schreibe ich für die Times über Verbrechen.«
    McDaniels zuckte bei dem Wort »Verbrechen« zusammen. »Okay, Ben«, stimmte er zu. »Sie glauben, Sie können uns bei der Polizei behilflich sein? Wir drehen schon langsam durch.«
    Ich ging mit den McDaniels durch die kühle Marmorhalle mit den hohen Decken und Meerblick, bis wir einen etwas abgeschiedenen Platz in der Nähe des Pools fanden. Palmen rauschten im Wind, nasse Kinder in Badekleidung rannten lachend und unbeschwert an uns vorbei.
    Â»Ich habe die Polizei mehrmals angerufen und landete immer nur in einem Menü«, fuhr Levon fort. »›Für Falschparken drücken Sie die Eins. Für Nachtgericht drücken Sie
die Zwei.‹ Ich musste eine Nachricht hinterlassen. Kaum zu glauben! Barbara und ich sind zum Revier gegangen. An der Tür hingen die Öffnungszeiten. Montag bis Freitag neun bis achtzehn Uhr, Samstag zehn bis sechzehn Uhr. Ich wusste nicht, dass die Polizei Öffnungszeiten hat. Wussten Sie das?«
    Der Blick in Levons Augen zerriss mir beinahe das Herz. Seine Tochter wurde vermisst. Für das Polizeirevier gab es feste Öffnungszeiten. Für diese beiden Menschen war diese Insel alles andere als der Himmel auf Erden. Sie hatten das Gefühl, durch die Hölle zu gehen.
    Â»Die Polizei hat hier vor allem mit Verkehrsdelikten und Alkohol- und Drogenmissbrauch am Steuer zu tun«, erklärte ich. »Mit häuslicher Gewalt oder Einbruch.«
    Mir fiel ein, dass hier vor ein paar Jahren eine fünfundzwanzigjährige Touristin von drei Schlägertypen zusammengeschlagen, vergewaltigt und getötet worden

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