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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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richtig Schwere kommt noch«, erwiderte ich.
    Levon nickte, und obwohl er vielleicht nur zehn Jahre älter war als ich, spürte ich seine väterliche Besorgnis.
    Mein zweites Sodawasser wurde gebracht, in dem ich mit dem Strohhalm rührte, bevor ich fortfuhr.
    Â»Ein paar Tage vergingen. Es stellte sich heraus, dass das Unfallopfer, Robby, sein Taschengeld mit Drogenhandel verdiente. Sein Blut wurde positiv auf Heroin getestet. Und jetzt rief uns seine Freundin Carrie an. Carrie war von Robbys Tod mitgenommen, doch es beschäftigte sie auch eine andere Sache. Sie fragte mich nach Robbys Rucksack. Rot mit silbernen, reflektierenden Streifen auf der Rückseite. In diesem Rucksack sei eine Menge Geld gewesen.
    Nun, einen roten Rucksack hatten wir nicht gefunden, und wir rissen Witze über Carrie, die so unverfroren war, gestohlenes Drogengeld von der Polizei zurückzuverlangen.

    Doch Robbys Freundin war überzeugend. Sie wusste nicht, dass Robby Drogenhändler gewesen war. Sie wusste nur, dass er vorgehabt hatte, ein Stück Land an einem Bach zu kaufen und dort ein Haus für sie beide zu bauen. Die Unterlagen der Bank und die vollständige Summe für das Grundstück – hunderttausend Dollar – hatten sich im Rucksack befunden, weil Robby auf dem Weg war, um den Vertrag abzuschließen. Carrie hatte das Geld höchstpersönlich in den Rucksack gepackt. Ihre Geschichte erwies sich als wahr.«
    Â»Sie haben also Ihren Partner nach dem Rucksack gefragt?«, erkundigte sich Barbara.
    Â»Selbstverständlich. Und er antwortete natürlich, er habe keinen Rucksack gesehen, weder einen roten noch einen grünen oder himmelblauen.
    Ich bestand aber darauf, zum Autoabstellplatz zu gehen. Wir nahmen den Wagen auseinander, ohne allerdings etwas zu finden. Schließlich fuhren wir bei Tageslicht hinaus zur Unfallstelle und suchten die Gegend ab. Zumindest tat ich das. Bei Dennis hatte ich den Eindruck, er raschelte nur mit den Zweigen und trampelte in den Blätterhaufen umher. Dann erinnerte ich mich an seinen verstohlenen Gesichtsausdruck am Abend des Unfalls.
    In der Nacht ging ich hart mit mir ins Gericht. Am nächsten Tag fand ich mich im Büro meines Lieutenants zu einem inoffiziellen Gespräch ein. Ich erzählte ihm von meinem Verdacht, dass hunderttausend Dollar vom Unfallort verschwunden sein könnten, die in den Berichten nicht erwähnt waren.«
    Â»Nun, Sie hatten keine andere Wahl«, bemerkte Levon.
    Â»Dennis Carbone war ein alter Pitbull von einem Polizisten, und ich wusste, er würde es mir heimzahlen, wenn er
von meinem Gespräch mit dem Lieutenant erfuhr. Doch ich ging das Risiko ein, und am nächsten Tag tauchte die Dienstaufsicht im Umkleideraum auf. Raten Sie mal, was sie in meinem Spind fand.«
    Â»Einen roten Rucksack«, antwortete Levon.
    Ich reckte den Daumen nach oben. »Einen roten Rucksack mit silbernen, reflektierenden Streifen. Der Rucksack enthielt Unterlagen der Bank, Heroin und zehntausend Dollar in bar.«
    Â»Oh, mein Gott«, stöhnte Barbara.
    Â»Ich stand vor der Wahl: kündigen oder Gerichtsverhandlung. Mit mir als Angeklagtem. Ich wusste, dass es aussichtslos war, schließlich hatte man die Beweise – zumindest zum Teil – in meinem Spind gefunden. Schlimmer noch war, dass ich meinen Lieutenant im Verdacht hatte, mit Dennis Carbone unter einer Decke zu stecken.
    Ein schlimmer Tag für mich, an dem mir eine Menge Illusionen geraubt wurden. Ich gab meine Dienstmarke, meine Waffe und einen Teil meiner Selbstachtung ab. Ich hätte kämpfen können, aber ich konnte nicht das Risiko eingehen, für etwas ins Gefängnis zu wandern, das ich nicht getan hatte.«
    Â»Das ist eine traurige Geschichte, Ben«, stellte Levon fest.
    Â»Genau. Und Sie kennen das Ende der Geschichte. Ich zog nach L. A., bekam eine Stelle bei der Times und schrieb einige Bücher.«
    Barbara tätschelte meinen Arm. »Sie sind sehr bescheiden.«
    Â»Schreiben ist, was ich tue, und nicht, wer ich bin.«
    Â»Und wer, würden Sie sagen, sind Sie?«, fragte sie nach.

    Â»Im Moment arbeite ich daran, der beste Reporter zu sein, der ich sein kann. Ich kam nach Maui, um die Geschichte Ihrer Tochter zu erzählen, und gleichzeitig möchte ich, dass diese Geschichte für Sie glücklich endet. Ich möchte dieses Ende sehen, darüber berichten, hier sein, um zu sehen, wie schön es ist,

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