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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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gestern Abend darüber gesprochen und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir Ben vertrauen und er die Macht der L. A. Times hinter sich hat. Mit seiner Hilfe könnten wir mehr erreichen, als wenn wir allein wären.«
    Jackson stieß ungeduldig die Luft aus, schien aber nachzugeben. »Alles, was aus meinem Mund kommt, muss von mir abgesegnet werden, bevor Sie es veröffentlichen«, ermahnte er mich. »Verstanden?«
    Selbstverständlich hatte ich das verstanden.
    Jacksons Büro lag in einer Ecke im hinteren Teil des Gebäudes. Die Klimaanlage rumpelte, auf die blaue Gipsfaserwand neben dem Telefon waren Zahlen gekritzelt.
    Jackson bedeutete den McDaniels, sich zu setzen, ich lehnte mich gegen den Türrahmen, als der Polizist einen Block aufschlug und sich die ersten Informationen notierte.
    Dann kam er zur Sache, zielte darauf ab, wie ich dachte, dass sich Kim gern auf Partys herumtrieb. Er erkundigte sich nach ihren nächtlichen Ausgehgewohnheiten, nach Männern in ihrem Leben und ihrem Drogenkonsum.
    Barbara erzählte, Kim sei eine der besten Studentinnen und habe über eine christliche Organisation eine Patenschaft für ein Kind in Ecuador übernommen. Man könne ihr nur vorwerfen, dass sie nicht zurückgerufen habe, was für sie völlig unüblich sei.

    Jackson hörte mit gelangweilter Miene zu. »Ja, ich bin sicher, dass sie ein Engel ist«, sagte er schließlich. »Ich warte auf den Tag, an dem jemand reinkommt und sagt, sein Kind sei ein Amphetamin-Junkie oder eine Schlampe.«
    Levon sprang auf, Jackson nur den Bruchteil einer Sekunde später. Doch dieser knappe Vorteil reichte Levon. Er stieß Jackson mit den flachen Händen gegen die Schultern, so dass dieser nach hinten gegen die Wand knallte. Belobigungen und Bilder krachten auf den Boden, was zu erwarten war, wenn ein neunzig Kilo schwerer Koloss als Abrissbirne diente.
    Jackson war größer und jünger als Levon, doch Levon wurde von Adrenalin aufgeputscht. Ohne Pause packte er Jackson am Revers und warf ihn ein zweites Mal gegen die Wand. Das Geräusch, das jetzt zu hören war, stammte von Jacksons Kopf, der gegen die Wand knallte. Jackson wollte nach der Armlehne seines Stuhls greifen, der jedoch umkippte, so dass Jackson auf dem Boden landete.
    Die Situation war schon furchtbar, ohne dass Levon ihr die Krone aufsetzen musste.
    Er blickte auf Jackson hinab und sagte: »Mann, das hat sich gut angefühlt. Sie sind ein verdammtes Arschloch.«

31
    Eine korpulente Polizistin rollte auf die Tür zu, während ich wie angewurzelt stehen blieb und zu verstehen versuchte, was Levon gerade getan hatte: Er hatte einen Polizisten geschubst, zu Boden gestoßen und beschimpft – und dann auch noch gesagt, es habe sich gut angefühlt.
    Jackson stand bereits wieder, Levon keuchte noch immer. »Hey, was ist hier los?«, rief die Polizistin.
    Â»Alles in Ordnung, Millie«, beschwichtigte Jackson sie. »Hab mein Gleichgewicht verloren. Werd einen neuen Stuhl brauchen.« Er winkte sie fort, bevor er sich Levon zuwandte, der ihn anschrie: »Haben Sie das gestern Abend nicht kapiert? Wir wurden in Michigan angerufen. Der Mann sagte, er habe meine Tochter entführt, und jetzt wollen Sie behaupten, Kim sei ein Flittchen?«
    Jackson zupfte sein Jackett, seine Krawatte und sein Haar zurecht. Sein Gesicht war rot und er innerlich am Kochen. »Sie sind wahnsinnig, McDaniels. Ist Ihnen eigentlich bewusst, was Sie gerade gemacht haben, Sie Arsch? Ja? Sie halten sich wohl für einen harten Kerl, was? Wollen Sie rausfinden, wie hart ich bin? Ich könnte Sie für das, was Sie getan haben, einsperren, ist Ihnen das klar?«
    Â»Dann werfen Sie mich doch in den Knast, verdammt. Tun Sie das, weil ich der Welt erzählen will, wie Sie uns behandeln und was für ein brutaler Kerl Sie sind.«
    Â»Levon, Levon«, flehte Barbara ihren Mann an und zog an seinem Arm. »Hör auf, Levon. Reiß dich zusammen. Entschuldige dich bei dem Lieutenant, bitte.«

    Jackson setzte sich und rollte mit seinem Stuhl an den Schreibtisch. »McDaniels, fassen Sie mich nie wieder an. Aufgrund der Tatsache, dass Sie nicht ganz bei Sinnen sind, werde ich das, was passiert ist, in meinem Bericht nur am Rande erwähnen. Jetzt setzen Sie sich, bevor ich meine Meinung ändere und Sie verhafte.«
    Levon keuchte noch immer, doch Jackson deutete auf die Stühle. Barbara und

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