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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Außenstelle der Polizei zu, die zwischen einen Tätowierladen und eine Pizzeria gequetscht war.
    Die Glastür war verschlossen, so dass Levon auf den Knopf der Gegensprechanlage drückte. Er nannte seinen Namen und erzählte der weiblichen Stimme, er habe um acht einen Termin mit Lieutenant Jackson. Als die Tür summte, traten sie ein.
    Die Außenstelle sah aus wie ein kleinstädtisches Autohaus.
Die Wände waren in Bürokratengrün gestrichen, der Boden mit glänzendem Linoleum ausgelegt, im langgezogenen Raum standen sich zwei Reihen Plastikstühle gegenüber.
    Am Ende des schmalen Raums befand sich das Fenster des Empfangs mit heruntergelassenem Rollladen, daneben eine verschlossene Tür. Levon setzte sich neben Barbara, Ben, aus dessen Brusttasche das Notizbuch ragte, nahm ihnen gegenüber Platz. Sie warteten.
    Um kurz nach acht wurde der Rollladen nach oben gezogen, Menschen kamen herein, bezahlten Strafzettel, meldeten ihre Autos oder weiß Gott was an. Typen mit Rastalocken, Mädchen mit komplizierten Tätowierungen, junge Mütter mit kleinen, schreienden Kindern.
    Levon spürte einen stechenden Schmerz hinter seinen Augen, als er über Kim nachdachte. Wo steckte sie im Moment? Hatte sie Schmerzen? Was hatte dies alles hier zu bedeuten?
    Nach einer Weile erhob er sich und ging die Galerie der Fahndungsfotos entlang, blickte in die Augen von Mördern und bewaffneten Räubern. Dann entdeckte er das Poster mit den vermissten Kindern. Einige Bilder waren digital verändert worden, um das Aussehen der Kinder, die schon seit vielen Jahren verschwunden waren, künstlich altern zu lassen.
    Â»Das kann doch nicht wahr sein«, beschwerte sich Barbara bei Ben. »Wir warten schon zwei Stunden. Man möchte einfach nur schreien.«
    Genau danach war Levon ebenfalls zumute. Wo war seine Tochter? Schließlich beugte er sich zum Schalterfenster hinunter. »Weiß Lieutenant Jackson, dass wir hier sind?«, fragte er die Frau am Empfang.

    Â»Ja, Sir, selbstverständlich.«
    Levon setzte sich wieder neben Barbara und drückte seine Nasenwurzel. Warum brauchte Jackson so lange? Er dachte auch darüber nach, wie eng sich Hawkins mit Barbara verbündet hatte. Levon vertraute Barbaras Urteilsvermögen, aber wie er es von vielen Frauen kannte, schloss auch sie rasch Freundschaften. Manchmal zu schnell.
    Levon beobachtete Hawkins, der in sein Notizbuch schrieb. Einige Mädchen stellten sich vor dem Fenster in die Schlange, schnatterten mit hohen Stimmen, die beinahe seinen Kopf zum Platzen brachten.
    Um zehn vor zehn tobte Levon innerlich wie der Vulkan, der diese Insel vor Urzeiten aus dem Meer gehoben hatte. Er war kurz davor zu explodieren.

30
    Ich saß neben Barbara McDaniels auf einem harten Plastikstuhl, als sich die Tür am Ende des schmalen Raums öffnete. Levon sprang dem Polizisten beinahe ins Gesicht, um zu verhindern, dass die Tür wieder geschlossen wurde.
    Der Polizist war groß und Mitte dreißig, hatte dichtes, schwarzes Haar und mokkabraune Haut. Er sah ein bisschen aus wie Jimmy Smits, ein bisschen wie Ben Affleck und ein bisschen wie ein Surfergott. Er trug Jackett und Krawatte, in seinem Hosenbund steckte eine Marke, eine goldene, was bedeutete, dass er Detective war.
    Barbara und ich gingen Levon hinterher, der uns Lieutenant Jackson vorstellte. »Welche Beziehung haben Sie zu den McDaniels?«, fragte Jackson mich.
    Â»Ein Freund der Familie«, antworteten Barbara und ich gleichzeitig. »Ich arbeite für die L. A. Times.«
    Jackson lachte laut auf und betrachtete mich eingehend. »Kennen Sie Kim?«, fragte er.
    Nein.
    Â»Haben Sie Informationen über ihren Verbleib?«
    Nein.
    Â»Kennen Sie diese Leute? Oder haben Sie sie, sagen wir, erst gestern kennengelernt?«
    Â»Wir haben uns erst kennengelernt.«
    Â»Interessant.« Jackson grinste und wandte sich an die McDaniels. »Sie wissen, dass es die Aufgabe dieses Mannes ist, Zeitungen zu verkaufen?«
    Â»Das wissen wir«, bestätigte Levon.

    Â»Gut. Nur um das klarzustellen, alles, was Sie Mr. Hawkins erzählen, wandert direkt von Ihren Lippen zur Titelseite der L. A. Times. Ich spreche für mich selbst«, fuhr Jackson fort. »Ich will ihn nicht dabeihaben. Mr. Hawkins, nehmen Sie draußen Platz. Wenn ich Sie brauche, werde ich Sie rufen.«
    Â»Lieutenant«, meldete sich Barbara zu Wort. »Mein Mann und ich haben

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