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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Levon setzten sich.
    Jackson tastete seinen Hinterkopf ab und rieb über seinen Ellbogen. »In der Hälfte der Fälle, in denen ein Kind oder junger Mensch vermisst wird, weiß eins der Elternteile, was passiert ist. Manchmal beide. Ich musste sehen, wo Sie stehen.«
    Levon und Barbara rissen die Augen auf. Wir hatten verstanden: Jackson hatte sie provoziert, um zu sehen, wie sie reagieren. Es war ein Test gewesen. Sie hatten ihn bestanden. Wenn man das so ausdrücken konnte.
    Â»Wir ermitteln in dem Fall seit gestern Morgen, wie ich Ihnen bei Ihrem Anruf gesagt habe.« Jackson funkelte Levon an. »Wir haben die Leute von Sporting Life befragt, auch die von der Rezeption und der Bar im Hotel. Das hat aber bisher zu nichts geführt.«
    Jackson öffnete seine Schreibtischschublade, nahm ein Mobiltelefon heraus, eins von diesen dünnen, halb menschlichen Dingern, die Bilder machen, Nachrichten verschicken und einem sagen können, wenn der Benzintank fast leer ist.
    Â»Dies hier ist Kims Telefon«, erklärte Jackson. »Wir haben es auf dem Strand hinter dem Princess gefunden. Wir haben die Daten überprüft und herausgefunden, dass Kim mehrmals von einem Mann namens Doug Cahill angerufen wurde.«

    Â»Cahill?« Levon klang erstaunt. »Doug Cahill war mit Kim zusammen. Er lebt in Chicago.«
    Jackson schüttelte den Kopf. »Er hat Kim aus Maui angerufen. Jede Stunde, bis ihre Mailbox voll war und keine Anrufe mehr aufzeichnen konnte.«
    Â»Das heißt, Doug ist hier?«, fragte Barbara. »Er ist derzeit in Maui?«
    Â»Wir haben Cahill in Makena ausfindig gemacht und ihn gestern Abend zwei Stunden lang bearbeitet, bevor er sich einen Anwalt kommen ließ. Er sagte, er habe Kim nicht gesehen. Sie habe nicht mit ihm sprechen wollen. Und wir konnten ihn nicht festhalten, da wir nichts gegen ihn in der Hand haben«, sagte Jackson und legte Kims Telefon zurück in die Schublade.
    Â»Ich sage Ihnen, was wir haben, McDaniels. Sie erhielten einen Anruf von einem Mann, der sagte, er habe Kim entführt. Und wir haben Kims Mobiltelefon. Wir wissen nicht, ob es ein Verbrechen gab. Wenn Cahill in ein Flugzeug steigt, können wir ihn nicht aufhalten.«
    Barbara zuckte schockiert zusammen.
    Â»Doug war es nicht«, warf Levon rasch ein.
    Jackson hob seine Augenbrauen. »Woher wissen Sie das?«
    Â»Ich kenne Dougs Stimme. Der Mann, der uns angerufen hat, war nicht Doug.«

32
    Wir saßen wieder im Wagen, ich diesmal vorn neben dem Fahrer. Marco richtete den Rückspiegel aus, wir nickten einander zu, doch es gab nichts zu sagen. Dafür ging es hinten im Wagen umso lebhafter zu.
    Â»Barbara«, erklärte Levon seiner Frau, »ich habe dir nicht gesagt, was das Schwein wortwörtlich gesagt hat, weil es keinen Sinn gehabt hätte. Es tut mir leid.«
    Â»Ich bin deine Frau. Du hattest kein Recht, für dich zu behalten, was er gesagt hat.«
    Â»â€ºSie ist in schlechte Hände geraten‹, okay? Das ist das Einzige, was ich dir nicht erzählt habe, und ich hätte es immer noch nicht getan, wenn nicht Jackson gewesen wäre. Ich wollte dich schonen, Schatz, ich wollte dich doch nur schonen.«
    Â»Mich schonen?«, weinte Barbara. »Du hast mich angelogen, Levon. Du hast gelogen.« Als auch Levon zu weinen begann, wurde mir klar, weswegen Levon so angespannt gewesen war, warum er so glasige Augen gehabt hatte und abwesend gewesen war. Ein Mann hatte Levon gesagt, er werde seiner Tochter etwas Schlimmes antun, was Levon seiner Frau nicht weitererzählt hatte. Und jetzt konnte er nicht mehr so tun, als entspräche es nicht der Wahrheit.
    Um den beiden etwas Privatsphäre zu gönnen, ließ ich das Seitenfenster herunter und blickte auf den vorbeisausenden Strand, auf die Familien, die dort ihr Picknick machten, während Kims Eltern schreckliche Qualen litten.
Der Kontrast zwischen den Touristen am Strand und dem weinenden Paar hinter mir war unerträglich.
    Ich machte mir eine Notiz, bevor ich mich umdrehte und die McDaniels zu trösten versuchte. »Jackson ist nicht gerade subtil, aber er arbeitet an dem Fall. Vielleicht ist er als Polizist gar nicht so schlecht.«
    Levon blickte mich scharf an.
    Â»Ich glaube, mit Jackson haben Sie Recht. Er hat die Sache mit Ihnen in fünf Sekunden auf den Punkt gebracht. Schauen Sie sich doch an, Sie Parasit. Sie schreiben Ihre Geschichte und verkaufen Zeitungen auf

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