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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Allianz besprach die Bedingungen und verlieh dem Vertrag etwas mehr Biss, indem Vertragsstrafen angedroht wurden, sollte Henri seine Leistung nicht erbringen. Diese Idee sorgte einen Moment für gute Laune, und nach der Abstimmung rief Horst in Hawaii an.

27
    Die McDaniels und ich saßen immer noch in der Bar, als der Abend dämmerte. Eine Stunde lang hatte mich Barbara ins Schwitzen gebracht, und nachdem sie überzeugt war, dass sie mir trauen konnte, führte sie mich mit ihrer Leidenschaft und einer natürlichen Begabung zum Geschichtenerzählen in das Leben der McDaniels ein, die ich bei einer Highschool-Lehrerin für Mathematik und Naturwissenschaften nie für möglich gehalten hätte.
    Levon brachte kaum zwei Sätze hintereinander zustande. Nicht, dass er nicht wortgewandt wäre, er war einfach nicht bei uns. Er war viel zu sehr mit seiner Angst um seine Tochter beschäftigt, um sich zu konzentrieren. Umso lebhafter kam seine Körpersprache zum Tragen – er ballte die Fäuste, wendete sich ab, wenn Tränen in seine Augen traten, setzte die Brille ab und drückte die Hände auf die Augen.
    Â»Wie haben Sie erfahren, dass Kim vermisst wird?«, fragte ich.
    In dem Moment klingelte Levons Mobiltelefon. Er blickte auf die Anzeige und ging Richtung Fahrstuhl.
    Â»Lieutenant Jackson?«, fragte er nach. »Heute Abend nicht? Warum nicht? Okay. Morgen früh acht Uhr.«
    Â»Hört sich an, als hätten wir morgen früh einen Termin mit der Polizei. Kommen Sie doch mit«, schlug Barbara vor. Sie notierte sich meine Mobilnummer und tätschelte meine Hand. Und küsste mich auf die Wange.
    Ich wünschte ihr eine gute Nacht und bestellte mir noch
ein Sodawasser. Ohne Zitrone und ohne Eis. Ich blieb auf meinem Platz mit der unbezahlbaren Aussicht sitzen, und schon nach einer Viertelstunde herrschte munteres Treiben in der Typhoon Bar.
    Sonnengebräunte Menschen in Soutanen und halb durchsichtigen, bunten Kleidern ließen sich am Geländer auf die Stühle fallen, während diejenigen, die allein umherzogen, an der Bar Platz nahmen. Gelächter schwoll an und ließ wieder nach wie der Wind, der über den offenen Platz hinwegstrich und Haare und Rocksäume in Bewegung brachte.
    Der Klavierspieler enthüllte den Steinway, rutschte auf die Klavierbank und erfreute die Gäste mit Rio de Janeiro, dem alten Klassiker von Peter Allan.
    Als ich die Sicherheitskameras über der Bar bemerkte, ließ ich zehn Dollar auf dem Tisch zurück und ging die Stufen hinab, am beleuchteten und spiegelglatten Pool und an den Umkleidezelten vorbei den Weg entlang, den Kim zwei Abende zuvor vielleicht gegangen war.
    Der Strand war fast leer, der Himmel noch hell genug, um die Küstenlinie zu erkennen, die Maui säumte wie ein Lichthof den Halbmond.
    Ich stellte mir vor, es wäre Freitagabend und ich ginge hinter Kim her. Vielleicht hatte sie den Kopf gesenkt, ihr Haar wehte um ihr Gesicht, die Brandung löschte alle anderen Geräusche um sie herum aus.
    Ein Mann könnte hinter ihr hergeschlichen sein, in der Hand einen Stein oder eine Waffe, oder er hatte sie einfach im Würgegriff gepackt.
    Ich ging über den festen Sand. So weit mein Auge reichte, stand hier ein Hotel neben dem anderen, war der Strand gepflastert mit leeren Liegestühlen und schiefen Sonnenschirmen.
Nach vierhundert Metern nahm ich einen Weg, der vom Strand am Pool des Four Seasons vorbeiführte, einem weiteren Fünf-Sterne-Hotel, in dem man für achthundert Dollar nur ein Zimmer mit Blick auf den Parkplatz bekam.
    Durch die mit glänzendem Marmor ausgelegte Hotelhalle gelangte ich auf die Straße. Eine Viertelstunde später saß ich wieder in meinem Mietwagen, den ich unter den schattigen Bäumen in der Nähe des Wailea Princess abgestellt hatte, und lauschte dem Rauschen der Wasserfälle.
    Wäre ich ein Mörder, hätte ich mein Opfer ins Meer geworfen oder über der Schulter zu meinem Wagen getragen. Ich hätte den Tatort verlassen, ohne dass jemand irgendetwas bemerkt hätte.
    Nichts leichter als das.

28
    Ich startete den Motor und folgte dem Mond zum Stella Blue’s, einem fröhlichen Cafe in Kihei mit hohen Decken und einer runden Bar, an der sich wie an jedem Wochenende die Einheimischen und die Kreuzfahrttouristen tummelten, die ihren ersten Abend im Hafen genossen. Ich bestellte an der Bar einen Jack Daniels und Mahi-Mahi und

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