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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Karte in den Schlitz. Als das grüne Licht aufleuchtete und er die Tür öffnete, nahm er den herrlichen Ausblick überhaupt nicht wahr. Er war damit beschäftigt, seine Einfälle durchzuspielen und zu überlegen, wie er Ben Hawkins als wesentlichen Bestandteil in sein Projekt einbauen könnte.
    Die Frage war nur, wie sich Ben am besten nutzen ließ.

34
    Levons Kaffeetasse schepperte, als er sie abstellte, wohl wissend, dass Barbara, Hawkins und wahrscheinlich die gesamte Truppe vorbeiziehender japanischer Touristen sahen, dass seine Hände zitterten. Doch er konnte es nicht verhindern.
    Dieser verdammte, blutsaugende Paparazzo, der die Kamera auf ihn und Barbara gerichtet hielt. Außerdem kämpfte er noch mit den Nachwehen seiner Auseinandersetzung mit Lieutenant Jackson. Er spürte noch den Druck in seinen Handballen, schämte sich bei dem Gedanken, dass er in diesem Augenblick im Gefängnis sitzen könnte. Aber er hatte getan, was er tun musste.
    Das Positive daran war, dass er Jackson vielleicht motiviert hatte, sich den Arsch wegen Kim aufzureißen. Wenn nicht... sei’s drum. Sie bauten ohnehin nicht mehr nur auf Jackson.
    Levon wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Hawkins aus seinem Sessel aufstand.
    Ein Mann um die dreißig in Stoffhosen und blauer Sportjacke über einem Hawaiihemd kam durch die Hotelhalle auf sie zu. Sein blond gebleichtes Haar war in der Mitte gescheitelt.
    Â»Levon, Barbara, dies ist Eddie Keola, der beste Privatdetektiv in Maui«, stellte Hawkins ihn vor.
    Â»Der einzige Privatdetektiv in Maui«, betonte Keola mit Zahnspangenlächeln. Gott, dachte Levon, er ist kaum älter als Kim. Das soll der Detektiv sein, der das Reese-Mädchen gefunden hat?

    Keola begrüßte die McDaniels mit Handschlag und nahm auf einem der dick gepolsterten Rattansessel Platz. »Schön, Sie kennenzulernen«, begann er. »Und entschuldigen Sie, wenn ich etwas voreilig war, aber ich habe bereits meine Fühler ausgestreckt.«
    Â»So schnell?«, fragte Barbara.
    Â»Gleich nach Bens Anruf. Ich wurde etwa eine Viertelstunde von hier entfernt geboren, und ich war ein paar Jahre bei der Polizei, nachdem ich die University of Hawaii verließ. Meine berufliche Beziehung zur Polizei funktioniert ganz gut«, erklärte er. Levon hatte nicht den Eindruck, dass er prahlte, sondern nur seine Referenzen vorlegte.
    Â»Es gibt einen Verdächtigen«, fuhr Keola fort.
    Â»Wir kennen ihn.« Levon erzählte, Doug Cahill sei Kims Exfreund, bevor er den Telefonanruf erwähnte, den er zu Hause in Michigan erhalten und der seine Welt wie ein rohes Ei zerschlagen hatte.
    Barbara erkundigte sich bei Keola über Carol Reese, die zwanzigjährige Marathonläuferin aus Ohio, die vor ein paar Jahren vermisst worden war.
    Â»Ich fand sie in San Francisco«, erklärte Keola. »Sie hatte einen gewalttätigen Freund, der ständig für schlechte Nachrichten sorgte, deswegen hat sie sich selbst entführt und ihren Namen und ihr Leben geändert. Sie war total sauer auf mich, weil ich sie gefunden hatte.« Er nickte, während er sich erinnerte.
    Â»Erzählen Sie, wie das funktionieren soll«, bat Levon.
    Keola wolle mit dem Sporting-Life- Fotografen reden und sehen, ob er während des Fototermins auch einige Schaulustige auf die Bilder bekommen hatte. Anschließend wolle er mit der Hotelsicherheit reden und die Videoaufnahmen
von dem Abend prüfen, an dem Kim verschwunden war.
    Â»Hoffen wir, Kim taucht von allein wieder auf«, fuhr Keola fort. »Aber wenn nicht, geht es um klassische Detektivarbeit. Sie werden meine einzigen Kunden sein. Ich werde so viel zusätzliche Hilfe in Anspruch nehmen, wie ich brauche, und wir werden rund um die Uhr arbeiten. Es ist vorbei, wenn Sie sagen, dass es vorbei ist. Das ist der Weg, den wir gehen müssen.«
    Levon besprach die Bezahlung mit Keola, die aber keine Rolle spielte. Er dachte an die Öffnungszeiten auf dem Schild der Polizei in Kihei. Montag bis Freitag acht bis siebzehn Uhr. Am Wochenende und feiertags zehn bis sechzehn Uhr. Und er dachte an Kim, die vielleicht hilflos in einem Keller oder einem Straßengraben lag.
    Â»Sie haben den Job«, stimmte Levon zu.

35
    Mein Telefon klingelte in dem Moment, in dem ich die Tür zu meinem Zimmer öffnete.
    Ich sagte Hallo zu einer Frau, die mich mit »Ben-ah Haw-kenns« ansprach. Mit starkem Akzent.
    Ich sagte:

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