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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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»Ja, hier ist Hawkins« und wartete, dass sie mir ihren Namen verriet. Tat sie aber nicht. »Da wohnt ein Mann in Ihrem Hotel.«
    Â»Fahren Sie fort.«
    Â»Er heißt Nils Björn, und Sie sollten mit ihm reden.«
    Â»Und warum?«
    Meine Anruferin sagte, Björn sei ein europäischer Geschäftsmann, dem man auf den Zahn fühlen sollte. »Er war im Hotel, als Kim McDaniels verschwand. Er könnte... Sie sollten mit ihm reden.«
    Ich zog die Schreibtischschublade auf und suchte nach Stift und Papier.
    Â»Was macht diesen Nils Björn so verdächtig?«, fragte ich, während ich seinen Namen notierte.
    Â»Reden Sie mit ihm. Ich muss auflegen, sofort.« Das tat sie dann auch.
    Ich nahm eine kleine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und trat auf den Balkon. Ich war im Marriott abgestiegen, fünfhundert Meter vom viel teureren Wailea Princess entfernt, aber mit dem gleichen umwerfenden Meerblick. Während ich mein Wasser trank, dachte ich über meine ungefragte Informantin nach. Die erste Frage war: Wie hatte sie mich ausfindig gemacht? Nur die McDaniels und Amanda wussten, wo ich steckte.

    Ich ging zurück ins Zimmer, startete meinen Laptop, wählte mich ins Internet ein und tippte »Nils Björn« in die Suchmaschine.
    Der erste Treffer, ein Artikel der London Times, der ein Jahr zuvor erschienen war, handelte von einem Nils Björn, der in London wegen des Verdachts, Waffen in den Iran verkauft zu haben, verhaftet, aber aus Mangel an Beweisen wieder auf freien Fuß gesetzt worden war.
    Ich öffnete weitere Seiten mit Artikeln, die mehr oder weniger dem ersten ähnelten oder ihm entsprachen.
    Mit einer neuen Flasche Wasser ausgerüstet, suchte ich weiter, bis ich eine andere Geschichte aus dem Jahr 2005 fand, bei der gegen ihn wegen Vergewaltigung ermittelt wurde. Der Name der Frau wurde nicht erwähnt, nur, dass sie ein neunzehnjähriges Model war. Und auch in diesem Fall war Björn nicht angeklagt worden.
    Meine letzte Haltestelle auf der Reise durchs Internet war Skol, ein europäisches Hochglanzmagazin. Zu dem Artikel gehörte ein Foto, aufgenommen anlässlich eines Empfangs für schwedische Industrielle, die eine Munitionsfabrik vor den Toren Göteborgs eröffnet hatten.
    Ich vergrößerte das Foto und betrachtete den Mann, der Björn genannt wurde. Er hatte regelmäßige Gesichtszüge, hellbraunes Haar und eine gerade Nase. Er schien zwischen dreißig und vierzig Jahre alt zu sein, verfügte aber über keine auffälligen oder einprägsamen Merkmale.
    Ich speicherte das Foto auf meiner Festplatte, bevor ich im Wailea Princess anrief und nach Nils Björn fragte. Es hieß, er habe das Hotel am Tag zuvor verlassen.
    Dann bat ich, mich zu den McDaniels durchzustellen.
    Ich erzählte Levon von dem Anruf der Frau und was ich über Nils Björn wusste – dass er wegen Waffenverkaufs an
einen Schurkenstaat und Vergewaltigung eines Models angeklagt worden war, man ihn aber nicht hatte festnageln können. Und dass er zwei Tage zuvor im Wailea Princess abgestiegen war.
    Ich versuchte, meine Aufregung im Zaum zu halten, doch auch ich selbst hörte sie aus meiner Stimme heraus.
    Â»Das könnte ein Durchbruch sein«, sagte ich.

36
    Levon wollte mit Jackson sprechen, hing aber in der Leitung. Nach fünf Minuten Wartemusik wurde ihm gesagt, Jackson werde ihn zurückrufen. Er legte auf und schaltete die Nachrichten im Fernsehen ein, dem riesigen Plasmading, das die halbe Wand einnahm.
    Nach dem protzigen Intro zu den All Island News am Mittag mit Tracy Baker und Candy Ko’alani redete Baker über das »noch immer vermisste Model, Kim McDaniels«. Sie zeigten ein Foto von ihr im Bikini, dann erschien Jacksons Gesicht, darüber der Schriftzug »Live«.
    Er redete vor seiner Polizeistation mit der Presse.
    Â»Barbara, komm schnell her«, rief Levon und drehte die Lautstärke hoch. Barbara setzte sich neben ihn aufs Sofa, als Jackson sagte: »Wir verhören gerade jemanden in Zusammenhang mit dem Verschwinden dieser Frau. Die Ermittlungen gehen weiter. Wenn Sie Informationen über Kim McDaniels haben, rufen Sie uns bitte an. Die Angelegenheit wird vertraulich behandelt werden. Mehr kann ich im Moment nicht sagen.«
    Â»Wurde jetzt jemand verhaftet oder nicht?«, fragte Barbara, die Levons Hand umklammerte.
    Â»Wenn sie jemanden verhören, heißt das nur, dass sie

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