Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
Vom Netzwerk:
der sich mit dieser Art von Büchern auskennt und Ihre Geschichte als Traumjob sehen würde.«
    Â»Ben, es ist ein Traumjob, und Sie sind mein Autor. Geben Sie mir eine Abfuhr, wenn Sie wollen, aber zu meinem Schutz muss ich die Auflösungsklausel geltend machen. Verstehen Sie, was ich meine? Sie könnten die Sache auch einfach von der positiven Seite sehen.« Henri klang immer noch freundlich, während er seine.38er auf meine Brust richtete.
    Â»Wir werden Partner werden«, fuhr er fort. »Dieses Buch wird der Knüller. Was sagten Sie vor einer Weile über Blockbuster? Genau das wird meine Geschichte werden.«
    Â»Selbst wenn ich wollte, ich kann nicht. Schauen Sie, Henri, ich bin nur Autor. Ich habe nicht die Macht, die Sie mir zuschreiben. Scheiße, Mann, Sie haben ja keine Ahnung, was Sie von mir verlangen.«
    Henri lächelte. »Ich habe etwas mitgebracht, das Sie als Verkaufsargument verwenden können. Etwa neunzig Sekunden Inspiration.«
    Er zog ein Ding heraus, das an einer Schnur um seinen Hals hing. Es war ein USB-Stick, mit dem Daten gespeichert und übertragen werden konnten.
    Â»Wenn ein Bild mehr als tausend Worte wert ist, dann ist dies hier, ich weiß nicht, vielleicht achtzigtausend Worte und mehrere Millionen Dollar wert. Denken Sie darüber nach, Ben. Sie können reich und berühmt werden – oder
Sie könnten sterben. Ich mag es, wenn die Positionen klar abgesteckt sind, Sie doch auch, oder?«
    Henri schlug sich auf die Knie, erhob sich und bat mich, ihn zur Tür zu begleiten. Im Flur forderte er mich auf, mich mit dem Gesicht zur Wand zu stellen.
    Das tat ich – und als ich einige Zeit später wieder aufwachte, lag ich auf dem kalten Zementboden. Am Hinterkopf prangte eine schmerzhafte Beule, und mein Schädel brummte.
    Dieses Schwein hatte mir vor seinem Abgang den Pistolenknauf über den Kopf gezogen.

69
    Mühsam erhob ich mich. Ich knallte von einer Wand an die andere, als ich ins Schlafzimmer ging, wo ich die Schublade meines Nachttischs aufzog. Mein Herz schlug wie eine Feuerglocke, bis meine Finger den Knauf meiner Pistole umfassten. Ich schob die Beretta in meinen Hosenbund und ging zum Telefon.
    Amanda meldete sich beim dritten Klingeln.
    Â»Mach niemandem die Tür auf«, keuchte ich. Ich schwitzte am ganzen Körper. War das vorhin wirklich passiert? Hatte Henri gedroht, mich und Amanda umzubringen, wenn ich sein Buch nicht schreiben würde?
    Â»Ben?«
    Â»Mach weder einem Nachbarn noch einer Pfadfinderin oder dem Stromableser die Tür auf. Niemandem. Hast du mich verstanden, Mandy? Öffne sie auch nicht der Polizei.«
    Â»Ben, du jagst mir eine Todesangst ein! Ehrlich, Schatz. Was ist los?«
    Â»Das sage ich dir, wenn wir uns sehen. Ich gehe jetzt los.«
    Ich stolperte ins Wohnzimmer zurück und steckte die Sachen ein, die Henri dagelassen hatte. Immer noch sein Gesicht vor Augen und seine Stimme im Kopf, rannte ich zur Tür.
    Ich muss die Auflösungsklausel geltend machen... Sie wären für den Mord an Amanda verantwortlich. Verstehen Sie, was ich meine?

    Ich glaube, das tat ich.
    Auf der Traction Street war es mittlerweile dunkel, trotzdem tobte hier der Bär: Autos hupten, Touristen kauften an den Ständen etwas zu essen oder standen um eine Ein-Mann-Kapelle herum.
    Mit meinem alten Wagen fuhr ich den Freeway 10 entlang. Meine Sorge um Amanda trieb mich an. Wie lange war ich ohnmächtig gewesen? Wo steckte Henri jetzt?
    Henri konnte mit seinem Aussehen leicht als braver Bürger durchgehen, und seine unauffälligen Gesichtszüge waren Verkleidung genug. Ich stellte ihn mir als Charlie Rollins vor, sah die Kamera in seiner Hand, während er Bilder von mir und Amanda schoss.
    Um die Sache auf den Punkt zu bringen, seine Kamera hätte genauso gut eine Waffe sein können.
    Ich dachte an die Menschen, die in Hawaii umgebracht worden waren. Kim, Rosa, Julia, meine Freunde Levon und Barbara, alle gequält und so gekonnt ins Jenseits befördert, dass er der Polizei weder Fingerabdrücke noch andere Spuren hinterlassen hatte.
    Dies war nicht die Arbeit eines Anfängers.
    Wie viele andere Menschen hatte Henri getötet?
    Am Ende des Freeways nahm ich die Abfahrt auf die 4th Street und bog gleich nach rechts auf den Pico Boulevard ab, fuhr an Restaurants und Autowerkstätten, den beschissenen zweistöckigen Wohnungen, dem großen Clown auf der Main Street und

Weitere Kostenlose Bücher