Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
Vom Netzwerk:
dem Rose Boulevard vorbei – und tauchte in eine ganz andere Welt, Venice Beach, die gleichzeitig Spielplatz für die Jungen und Unbesorgten und Zufluchtsort für die Obdachlosen war.
    Es dauerte noch einige Minuten, bis ich einen Parkplatz einen Straßenblock von dort entfernt fand, wo Amanda
wohnte, einem ehemaligen Einfamilienhaus, das in drei Wohnungen aufgeteilt war.
    Während ich die Straße entlangging, lauschte ich, ob sich ein Fahrzeug oder italienische Schuhe hinter mir näherten.
    Vielleicht beobachtete mich Henri gerade, verkleidet als Vagabund. Oder war er der Bärtige, der ein Stück weiter seinen Wagen abstellte? Ich ging an Amandas Haus vorbei und blickte hinauf zum zweiten Stock. In ihrer Küche brannte Licht.
    Nachdem ich einen Straßenblock weiter gegangen war, kehrte ich um und klingelte an ihrer Tür. »Bitte, Mandy, bitte«, murmelte ich, bis ich sie hinter der Tür hörte.
    Â»Wie lautet das Passwort?«
    Â»â€ºKäsesandwich.‹ Lass mich rein.«

70
    Als Amanda die Tür öffnete, nahm ich sie in meine Arme und schlug die Tür mit dem Fuß hinter mir zu.
    Â»Was ist los, Ben? Was ist passiert? Sag mir, was hier vor sich geht.«
    Sie befreite sich aus meinen Armen, packte meine Schultern und machte eine Bestandsaufnahme von meinem Gesicht.
    Â»Auf deinem Kragen klebt getrocknetes Blut. Du blutest, Ben. Wurdest du überfallen?«
    Ich verriegelte die Wohnungstür und schob Amanda vor mir her ins Wohnzimmer. Dort setzte ich sie in den Lehnstuhl, ich selbst nahm den Schaukelstuhl.
    Â»Leg endlich los.«
    Ich wusste nicht, wie ich die Nachricht beschönigen sollte, also redete ich nicht um den heißen Brei herum. »Ein Typ kam mit einer Waffe zu mir nach Hause. Hat gesagt, er wäre ein Auftragsmörder.«
    Â»Was?«
    Â»Er hat erzählt, er habe all diese Leute in Hawaii umgebracht. Erinnerst du dich, als ich dich bat, im Internet nach Charlie Rollins vom Talk Weekly Magazine zu suchen?«
    Â»Dieser Charlie Rollins, der Julia Winkler als Letzter gesehen hat? Der ist zu dir gekommen?«
    Ich erzählte Amanda von »Henris« anderen Namen und Identitäten und dass ich ihn nicht nur als Rollins, sondern auch als Marco Benevenuto, den Fahrer der McDaniels, kennengelernt hatte.
    Und dass er vor ein paar Stunden auf meinem Sofa gesessen,
eine Waffe auf mich gerichtet und erzählt hatte, er sei ein gedungener Mörder und habe schon oft Menschen umgebracht.
    Â»Er will, dass ich seine Biografie schreibe. Raven-Wofford soll das Buch herausbringen.«
    Â»Das ist unglaublich«, sagte Amanda.
    Â»Ich weiß.«
    Â»Nein, ich meine, das ist wirklich unglaublich. Wer würde schon seine begangenen Morde auf diese Weise gestehen? Du musst die Polizei anrufen, Ben«, verlangte sie. »Das ist dir doch klar.«
    Â»Er hat mich davor gewarnt, das zu tun.«
    Ich reichte ihr die Bilder. Der Unglauben auf ihrem Gesicht wandelte sich zunächst in Schock, dann in Wut.
    Â»Ja, gut, das Schwein hat ein Zoomobjektiv«, stellte sie mit angespannten Lippen fest. »Er hat ein paar Bilder gemacht. Das beweist gar nichts.«
    Ich nahm den USB-Stick aus meiner Tasche und ließ ihn an der Schnur baumeln. »Das hat er mir gegeben. Meinte, es sei ein Verkaufsargument und würde mich inspirieren.«

71
    Amanda verließ das Wohnzimmer und kam mit ihrem Laptop unterm Arm, zwei Gläsern und einer Flasche Pinot zurück. Sie startete den Laptop, während ich den Wein einschenkte. Als der Rechner hochgefahren war, steckte ich den USB-Stick in eine freie Buchse. Ein Video wurde gestartet.
    Eineinhalb Minuten lang wurden Amanda und ich von den fürchterlichsten und widerlichsten Bildern geschockt, die wir je gesehen hatten. Amanda krallte sich so fest an meinen Arm, dass blaue Flecke zurückblieben. Am Ende des Films warf sie sich schluchzend nach hinten in den Sessel.
    Â»O mein Gott, Amanda, ich bin echt ein Arschloch. Es tut mir leid. Ich hätte ihn mir zuerst ansehen sollen.«
    Â»Das konntest du doch nicht wissen. Außerdem hätte ich es nicht geglaubt, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte.«
    Â»Das gilt auch für mich.«
    Ich schob den Stick in meine Hosentasche und ging ins Bad, wo ich mir kaltes Wasser über den Kopf laufen ließ. Als ich aufblickte, stand Amanda in der Tür. »Zieh alles aus«, verlangte sie.
    Sie half mir mit dem blutigen Hemd, zog

Weitere Kostenlose Bücher