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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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verriet ihm, dass der Mann dasselbe dachte. »Hatte sie etwas an den Händen?«, fragte Bell, ebenso sanft, wie Daniel es getan hatte. »Ein Ring. Blau.«
    »Der Stein war blau?«, fragte Daniel und sah aus dem Augenwinkel, wie Alex unwillkürlich die Hände ausstreckte, sie betrachtete und dann langsam wieder zu Fäusten ballte. »Ja.«
    »Und Sie haben sie mit dem Ring am Finger eingewickelt«, murmelte Bell, und Fulmores Blick, wütend und ängstlich, schoss zu Daniel.
    »Ja. Aber die haben behauptet, ich hätte ihn in meiner Tasche gehabt.«
    »Und was passierte dann, Gary?«
    »Ich weiß nicht mehr. Ich muss noch was genommen haben. Angel Dust. Dann waren plötzlich drei Typen über mir und schlugen mit Knüppeln auf mich ein.« Fulmore schob das Kinn vor, seine Augen waren plötzlich klar. »Sie haben behauptet, ich hätte das Mädchen umgebracht, ich sollte mich schuldig bekennen, aber das hab ich nicht getan. Ich hab ihr Schlimmes angetan, aber ich schwöre, sie war schon tot.« Seine Stimme klang nun beinahe ruhig, normal, entschlossen. »Ich habe sie nicht umgebracht.« »Erinnern Sie sich noch, in den Ersatzteile-Laden eingebrochen zu sein?«, fragte Bell ihn.
    »Nein. Ich sage ja, ich wachte auf, als die drei Kerle mich packten.«
    »Vielen Dank für Ihre Zeit«, sagte Daniel. »Wir bleiben in Kontakt.«
    Fulmore warf seinem Anwalt einen Blick zu. In seinen Augen war ein Hoffnungsschimmer zu sehen. »Können wir den Prozess wieder aufrollen?« Beils Blick begegnete Daniels. »Könnten wir?« »Ich weiß es nicht. Ich kann nichts versprechen, Bell, das wissen Sie. Ich bin nicht der Staatsanwalt.« »Aber Sie kennen den Staatsanwalt«, sagte Bell listig. »Gary hat Ihnen gesagt, was er weiß. Er kooperiert ohne Garantie auf Berufung. Das sollte doch etwas bedeuten.« Daniels Augen verengten sich. »Ich sagte, wir bleiben in Kontakt. Jetzt muss ich zurück nach Atlanta.« Er zog Alex auf die Füße. »Komm, wir gehen.«
    Sie ließ sich willig mitziehen, mehr wie eine Puppe als ein lebendes Wesen, und erneut wurde Daniel vom Bild der toten Sheila an der Wand heimgesucht. Er legte Alex einen Arm um die Schultern und schob sie aus dem Raum. Sie waren schon fast an Daniels Auto angekommen, als Bell ihnen hinterherrief. Sie blieben stehen, und der Anwalt kam schwer atmend über den Parkplatz gejoggt. »Ich werde den Fall wieder aufrollen.« »Verfrüht«, bemerkte Daniel knapp.
    »Das denke ich nicht, und Sie auch nicht, sonst hätten Sie nicht den weiten Weg bis hierher gemacht und sie dem Ganzen ausgesetzt.« Er deutete auf Alex, die den Kopf hob und ihn mit einem kalten Blick bedachte. Aber sie schwieg, und er nickte zufrieden. »Ich lese Zeitungen, Vartanian. Jemand hat diesen Mord nachgespielt.« »Eben. Wahrscheinlich ein Nachahmer«, sagte Daniel. Bell schüttelte den Kopf. »Das glauben Sie selbst nicht, also ersparen Sie mir diese Sprüche. Hören Sie, Miss Fallon, ich weiß, dass Ihre Schwester getötet wurde, und das tut mir sehr leid, aber dieser Mann hat dreizehn Jahre seines Lebens verloren.«
    Daniel seufzte. »Wenn das alles vorbei ist, gehen wir zum Staatsanwalt.«
    Bell nickte knapp. »Gut. Das ist fair.«
     
    Atlanta, Mittwoch, 31, Januar, 17,30 Uhr
     
    Kurz bevor sie Atlanta erreichten, ergriff Daniel endlich das Wort. »Geht's dir gut?«
    Sie starrte auf ihre Hände. »Ich weiß nicht.«
    »Als er sagte, dass Alicia aus der Decke >rutschte<, hatte ich den Eindruck, du wärst nicht mehr bei dir. Du hast auf mich gewirkt wie in Trance.«
    »Tatsächlich?« Abrupt drehte sie sich zu ihm. »Meredith will es mit Hypnose versuchen.«
    Er hielt die Idee für gut, aber seiner Erfahrung nach musste die Person, die hypnotisiert werden sollte, offen dafür sein. Er war sich nicht sicher, ob Alex das tatsächlich war. »Und was willst du?«
    »Ich will, dass es endlich aufhört«, flüsterte sie mit einer Heftigkeit, dass er ihre Hand nahm. »Ich werde bei dir sein.«
    »Danke. Daniel ... ich ... ich hätte nie gedacht, dass ich so empfinden kann wie eben, als ich ihn endlich sah. Ich wollte ihn eigenhändig umbringen.«
    Daniel zog die Brauen zusammen. »Du meinst, du hast Fulmore nie zuvor gesehen?«
    »Nein. Als der Prozess stattfand, war ich in Ohio. Tante Kim und Onkel Steve wollten mich schützen. Sie waren wirklich sehr gut zu mir.«
    »Du hast großes Glück gehabt.« Die Worte kamen verbitterter heraus, als er es geplant hatte. Er hielt den Blick auf die Straße gerichtet, spürte aber, dass

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