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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Türknauf und öffnete. Im Zimmer warteten ein Mann in orangefarbenem Overall und ein zweiter in einem billigen Anzug. Im billigen Anzug steckte Jordan Bell, der Verteidiger. Bell stand verärgert auf. »Das wurde aber auch Zeit. Wir -« Er brach ab, als es neben ihm polterte. Gary Fulmore hatte sich vom Tisch abgestoßen, so dass der Stuhl auf den Betonboden krachte und seine Fußfesseln klirrten. Sein Mund stand offen, und sein Gesicht war totenbleich. Beils Augen verengten sich. »Was zum Teufel soll das?« Fulmore wich zur Wand zurück, als Daniel Alex einen Stuhl heranzog, auf dem sie sich niederließ.
    Aber so bleich Fulmore auch war, Alex war noch bleicher. Sie war blass ... wie ein Geist. Daniel fühlte sich plötzlich wie der größte Schuft im gesamten Universum, dass er ihr das antat. Aber sie wollte Bailey finden. Sie wollte ihm helfen, den drei toten Frauen Gerechtigkeit zu verschaffen. Und irgendwie war Alicias Mord das Bindeglied, das alles zusammenhielt.
    »Ich will wissen« - der Anwalt zischte durch die Zähne -, »was hier vor sich geht.«
    »S-S-Sie soll weggehen«, stammelte Fulmore keuchend. »G-Geh weg.«
    »Ich bin gekommen, um Sie zu besuchen«, sagte Alex ruhig. »Wissen Sie, wer ich bin?«
    Bell runzelte seine Stirn so heftig, dass sich seine Brauen in der Mitte trafen. »Sie haben mir nicht gesagt, dass Sie diese Frau mitbringen würden.«
    Alex stand auf, stemmte die Fäuste auf den Tisch und beugte sich vor. »Ich habe Sie etwas gefragt, Mr. Fulmore. Wissen Sie, wer ich bin?«
    Was sie war, ließ sich momentan leicht beantworten, dachte Daniel. Sie war großartig. Ruhig, kühl, gesammelt, obwohl sie unter extremem Stress stand. Sie raubte ihm, schlicht ausgedrückt, den Atem.
    Nun, denselben Effekt hatte sie auf Fulmore, wenn auch aus anderen Gründen. Der Mann hyperventilierte nahezu. Daniel trat vor, so dass er zwischen Fulmore und Alex stand. Sie war noch immer leichenblass, aber ihre Augen waren hell und weit aufgerissen. Ja, sie war kühl, aber sie war es, weil sie schreckliche Angst hatte. Doch das wussten die anderen nicht.
    »Alicia Tremaine war meine Schwester. Sie haben sie getötet.«
    »Nein.« Fulmore schüttelte heftig den Kopf. »Das habe ich nicht.«
    »Sie haben sie getötet«, fuhr Alex fort, als habe er nichts gesagt. »Sie haben ihr die Hände auf Mund und Nase gelegt und zugedrückt, bis sie gestorben ist. Dann haben Sie auf ihr Gesicht eingeschlagen, bis nicht einmal ihre Mutter sie erkannt hat.«
    Fulmore starrte Alex an. »Das habe ich nicht«, presste er verzweifelt hervor.
    »O doch«, spuckte sie aus. »Und dann haben Sie sie in den Graben geworfen, als sei sie Abfall.« »Nein. Sie lag schon im Graben.« »Gary«, sagte Bell. »Hören Sie auf.«
    Alex' Kopf ruckte herum, und sie warf Bell einen verächtlichen Blick zu. »Er sitzt lebenslänglich. Wie sollte ich ihm da wohl noch schaden können?«
    Fulmore hatte seinen Blick noch kein einziges Mal von Alex gelöst. »Ich habe sie nicht umgebracht, ich schwör's. Und ich habe sie auch nicht in den Graben geworfen. Sie war schon tot, als ich sie fand.«
    Sie wandte sich wieder ihm zu, ihre Verachtung nun kalt und konzentriert. »Man hat ihr Blut auf Ihren Kleidern gefunden. Und auf der Eisenstange, die Sie in der Hand hatten.«
    »Aber so ist es nicht passiert.«
    »Dann sagen Sie uns doch, wie es passiert ist«, sagte Daniel ruhig.
    »Gary«, warnte Bell. »Halten Sie den Mund.«
    »Nein.« Fulmore zitterte heftig. »Ich sehe noch immer ihr Gesicht. Ich sehe sie, wenn ich schlafen will.« Verzweifelt sah er Alex in die Augen. »Ich sehe ihr Gesicht.«
    Alex tat nichts, um es ihm zu erleichtern. Ihre Miene war versteinert. »Gut. Das tue ich nämlich auch. Jedes Mal, wenn ich in den Spiegel blicke.« Fulmores Adamsapfel hüpfte auf und ab. »Was ist damals passiert, Gary?«, fragte Daniel freundlich. Als Jordan Bell zum Protest ansetzte, brachte er ihn mit einem eisigen Blick zum Verstummen. Alex zitterte nun auch, und er drückte sie sanft auf den Stuhl zurück. Fulmores Blick folgte ihr.
    »Es war Nacht. Und warm«, murmelte Fulmore. »Heiß sogar. Ich war zu Fuß unterwegs. Ich habe geschwitzt, und ich hatte Durst.«
    »Wohin waren Sie unterwegs?«, hakte Daniel nach. »Nach nirgendwo. Oder überallhin. Ich war high. Voll auf Drogen. Das hat man mir jedenfalls gesagt.« »Wer ist >man    »Die Bullen, die mich geschnappt haben.«
    »Erinnern Sie sich noch, wer genau das war?«
    Fulmore presste die Lippen

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