Todesbraeute
bereit sind, sollten wir noch einmal versuchen, Ihre Erinnerungen hervorzuholen.«
»Lieber jetzt als morgen«, sagte Alex. »Bevor ich die Nerven verliere.«
Mary suchte ihre Sachen zusammen. »Also gut. Ich bereite alles vor. Sie kommen nach dem Meeting zu mir?«
Daniel nickte. »Machen wir. Chase, sind alle potenziell gefährdeten Frauen gewarnt?«
»Einige konnten wir nicht erreichen. Zwei sind nicht im Land, zwei sind nicht ans Telefon gegangen. Aber wenn die, die wir erreicht haben, schlau sind, schließen sie sich zu Hause ein.«
»Und entsichern ihre Waffen«, murmelte Alex. Daniel stieß ihr leicht gegen das Schienbein. »Seht.« »Ich muss jetzt los.« Talia stand auf. »Ich fliege morgen früh nach Florida, um mit zweien der Opfer zu sprechen, die weggezogen sind.«
»Danke«, sagte Chase. »Rufen Sie mich an, sobald sich etwas Neues ergibt.«
Als Talia fort war, wandte er sich Daniel zu. »Wir haben den Einzelverbindungsnachweis von Lisa Woolf. Keine Nummer von jemandem, der sie nicht auch schon Monate zuvor angerufen hat.«
»Und ihre Mitbewohnerinnen?«, fragte Daniel. »Sie sagen, sie wollte gestern Abend in eine Bar, um ein bisschen >runterzukommen<. Sie ist nicht nach Hause zurückgekehrt. Ihren Wagen hat man allerdings gefunden. Etwa fünf Blocks von der Bar entfernt.« Alle am Tisch schienen aufzumerken. »Was ist denn?«, fragte Alex.
»Von den anderen Opfern wurde bislang kein Wagen gefunden«, erklärte Daniel.
»Um was für einen Wagen handelt es sich?«, fragte Ed. »Sie war Studentin und hatte nicht viel Geld.« Chase hob die Schultern. »Ein alter Nissan Sentra. Man hat ihn uns bereits reingebracht, wir werden ihn also auseinandernehmen. Vielleicht haben wir ja Glück und finden etwas.« Daniel überlegte. »Janet hatte einen Z4, Claudia einen Luxus-Mercedes und Gemma eine Corvette. Keines der Autos ist gefunden worden, aber den Nissan lässt er stehen.«
»Der Bursche steht auf schicke Flitzer«, sagte Luke. »Wir sind mit der Arbeit in Alex' Bungalow fertig«, sagte Ed. »Ziemlich viele Abdrücke, die wir durchsehen müssen, aber es war schließlich ein Mietshaus. Am Badezimmerfenster und auf der Fensterbank war nichts Brauchbares zu finden. Das Hundefutter enthielt eine hohe Konzentration an Tranquilizern. Wenn dein Hund einen normalen Verdauungstrakt hätte, Daniel, würde er jetzt mit den himmlischen Chören jaulen.«
»Ich bin vorhin kurz beim Tierarzt vorbeigefahren«, sagte Daniel. »Riley erholt sich bestens, und jetzt wissen wir ja, dass man vermutlich den Schlüssel gesucht hat, den Bailey an Alex geschickt hat.« Er warf ihr einen Blick zu. »Vergiss nicht, deinen Ex anzurufen.« »Versprochen.«
»Okay. Dann bis morgen.« Daniel machte Anstalten, sich zu erheben.
»Moment noch«, sagte Alex. »Was ist denn jetzt mit Mansfield? Ich meine, ich verstehe ja, dass Sie sich nicht in die Karten schauen lassen dürfen, aber der Mann kann doch nicht einfach frei herumlaufen, oder?« »Wir lassen ihn ständig beobachten, Alex«, sagte Chase. »Nur wenige Minuten, nachdem Hope auf sein Foto gezeigt hat, haben wir schon Leute losgeschickt. Machen Sie sich keine Sorgen.«
Sie atmete hörbar aus. »Okay. Ich versuch's.«
»Dann also bis morgen«, wiederholte Daniel und wollte erneut aufstehen.
»Warte«, sagte Luke. Er hatte während des größten Teils des Gesprächs auf dem Laptop getippt. »Ich hatte doch alle Minderheiten und Verstorbenen aus der Liste der Highschool-Abgänger gestrichen.«
»Richtig«, sagte Daniel und schnappte plötzlich nach Luft. »Der eine der sieben, der ermordet wurde!« Luke nickte. »Wenn wir die Minderheiten wieder weglassen, bleiben - ohne Simon, Wade und Rhett - noch fünf übrig.«
»Überprüfen Sie sie«, sagte Chase. »Sie und ihre Familien.«
Diesmal sah sich Daniel erst am Tisch um, bevor er es wagte, sich zu erheben. »Noch etwas?« Alle schüttelten den Kopf. »Sicher? Okay. Wir treffen uns morgen um acht Uhr wieder hier.«
Sie standen auf, als Leigh ihren Kopf durch die Tür steckte. »Daniel, du hast Besuch. Kate Davis, Garths Schwester. Sie sagt, es sei dringend.«
Daniel verdrehte die Augen, und alle setzten sich wieder. »Bring sie rein«, sagte Daniel. »Alex, kannst du bei Leigh warten?«
»Natürlich.« Sie folgte Leigh zum Empfang, wo eine junge Frau in einem modischen Kostüm wartete. Alex musterte sie, und die Frau erwiderte den Blick emotionslos. Dann bat Leigh sie, ihr zu folgen, und Alex ließ sich auf einen Stuhl
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