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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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alles verloren hatten. Seth hat Allergien, also benutzen wir den Kamin nie.« Sie hatte an dem Stein geruckt und gezerrt, während sie sprach, und zog ihn nun endlich heraus. Dann ließ sie sich ungläubig auf die Fersen zurückfallen. »Das ... das kann doch nicht sein.« Daniels Triumphgefühl fiel in sich zusammen. Er ging zum Kamin und blickte in das leere Loch, und endlich rutschten die Puzzleteile an den richtigen Platz. »Kommen Sie, setzen wir uns.« Als sie sich beide niedergelassen hatten, beugte er sich mit unbewegter Miene vor. Annette O'Brien befand sich am Rand der Hysterie, und wenn er noch etwas erreichen wollte, musste er behutsam vorgehen. »Hat Mack Sie in letzter Zeit besucht?«
    Sie sah schockiert zu ihm auf. »Nein. Er sitzt im Gefängnis.«
    »Nicht mehr«, sagte er leise, und ihr wich das Blut aus dem Gesicht. »Er ist vor einem Monat auf Bewährung freigelassen worden.«
    »Das ... das wusste ich nicht. Ich schwöre es.« »Fehlte in letzter Zeit sonst noch irgendetwas?« »Ja. Mein Trinkgeld. Ich hatte es in einem Glas im Schlafzimmer aufbewahrt. Vor ungefähr einem Monat war es plötzlich weg. Ich habe Joey die Schuld gegeben.« Sie bedeckte ihren Mund mit zitternder Hand. »Und vor zwei Wochen passierte es wieder. Mein Trinkgeld und die Kekse, die ich für die Kinder gebacken hatte. Ich habe Joey einen Lügner genannt und ihm eine Ohrfeige verpasst.« Tränen schössen ihr in die Augen. »Ich habe gesagt, dass er wie sein Daddy sei.«
    »Sie können sich bei ihm entschuldigen«, sagte Daniel sanft. »Aber im Augenblick muss ich wissen, was in den Tagebüchern stand. An was können Sie sich erinnern?« Doch nun geriet Annette in Panik. »Mack war hier. Meine Jungs sind in der Schule. Wenn Mack frei herumläuft, sind sie nicht mehr sicher.«
    Da sie ihm aus Sorge um ihre Kinder nicht mehr helfen würde, rief Daniel Sheriff Corchran in Arcadia an und bat ihn, die Jungen von der Schule abzuholen. Dann wandte er sich wieder an Annette, die sichtlich um Fassung rang. »Corchran hat gesagt, er erlaubt ihnen, Sirene und Blaulicht zu bedienen. Sie werden sich prächtig amüsieren, machen Sie sich keine Sorgen.«
    »Danke.« Sie schloss die Augen. »Mack ist frei, die Tagebücher sind weg, und vier Frauen sind genauso gestorben wie damals Alicia Tremaine.«
    Fünf Frauen, dachte Daniel. Annette O'Brien hatte die Morgennachrichten offenbar noch nicht gehört. Sie schlug die Augen auf und sah ihn an. »Mack hat sie umgebracht.«
    »Sie kennen ihn. Ist er zu so einer Tat fähig? Würde er Morde begehen?«
    »Er ist dazu fähig und ja, er würde es tun«, flüsterte sie. »Mein Gott. Ich hätte sie vernichten sollen.« »Die Tagebücher?«, fragte Daniel, und sie nickte. »Bitte, Mrs. O'Brien. Sagen Sie mir, an was Sie sich erinnern können.«
    »Sie hatten eine Art Club. Ihr Bruder, Simon, war der Vorsitzende. Jared hat keinen echten Namen erwähnt. Sie haben sich Spitznamen gegeben.« Sie seufzte. »Dumme Jungen waren sie.«
    »Dumme Jungen, die eine ganze Menge junger Mädchen vergewaltigt haben«, gab Daniel zurück. Sie zog die Stirn in Falten, als ihr klarwurde, was sie gesagt hatte. »Ich versuche in keiner Weise zu rechtfertigen, was sie getan haben, Agent Vartanian. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Mir ist klar, dass es sich nicht um einen harmlosen Jungenspaß handelt. Im Gegenteil. Es war ein schlimmes Verbrechen.«
    »Entschuldigen Sie. Bitte fahren Sie fort.« »Sie waren fünfzehn oder sechzehn, als sie mit dieser Sache anfingen. Sie stellten Regeln auf, erfanden einen Geheimcode, hatten alle einen besonderen Schlüssel ... Es war so dumm.« Sie schluckte. »Und so entsetzlich.« »Wenn Jared keine Namen genannt hat, woher wissen Sie dann, dass Simon den Vorsitz hatte?« »Sie nannten ihn Captain Ahab. Simon war der Einzige in Dutton, der eine Beinprothese hatte, also habe ich zwei und zwei zusammengezählt. Jared schrieb in sein Tagebuch, dass es allerdings niemand wagte, Simon mit Ahab anzusprechen, also nannten sie ihn nur Captain. Sie hatten Angst vor ihm.«
    »Aus gutem Grund«, murmelte Daniel. »Welche anderen Spitznamen hat Jared genannt?«
    »Bluto und Igor. In Jareds Tagebuch hörte es sich so an, als wären sie ständig zusammen, und einmal hat er wohl nicht aufgepasst und etwas von Blutos Vater erwähnt, den er Mayor McCheese nannte. Garth Davis' Vater war damals Bürgermeister. Und ich denke, Igor sollte Rhett Porter sein.«
    »Garths Onkel hat die Papiermühle gekauft,

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