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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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nachdem Jared verschwunden war«, bemerkte Daniel, und ihre Augen blitzten auf.
    »Ja, für einen lächerlichen Preis. Wir hatten danach nichts mehr. Aber deswegen sind Sie nicht hergekommen. Da waren noch die anderen ... Sweetpea zum Beispiel. Ich weiß nicht, ob es sich um Randy Mansfield oder einen der Woolf-Brüder handelte. Jared machte sich gerne über den Spitznamen lustig, denn der Betreffende konnte es offenbar nicht ausstehen, so genannt zu werden. Schien ein Affront gegen seine Männlichkeit zu sein. Anscheinend haben sie ihn auf diese Weise dazu gebracht, sich ihnen anzuschließen.« Ihre Lippen verzogen sich verächtlich. »Komm, nimm dir diese Mädchen vor. Zeig, dass du ein Mann bist. Gott, mir wird übel davon.« »Sie haben mir bisher vier Spitznamen genannt«, sagte Daniel. »Wie lautete Jareds?«
    Sie sah rasch zur Seite, aber er hatte die Scham in ihrem Blick schon gesehen. »DJ. Für Don Juan. Er war derjenige, der die meisten Mädchen heranschaffte.«
    »Und die anderen beiden?«
    »Po'Boy und Harvard. Po'Boy war Wade Crighton. Dessen bin ich mir ganz sicher.« Po'Boy als Abkürzung für poor boy - der Habenichts. »Warum?«
    »Jeder von den Jungs musste - sozusagen als Initiation -ein Mädchen anschleppen. Sie waren sich uneins, ob Wade mitmachen sollte. Er kam aus einer armen Familie. Sein Vater arbeitete in der Mühle. Aber Wade hatte ein großes Plus ... seine drei Schwestern.« Daniel drehte sich der Magen um. »Mein Gott.« »Ja«, murmelte sie. »Die Clubmitglieder waren wohl wütend, weil er sich weigerte, seine leibliche Schwester einzubringen. Aber der Trostpreis waren die Zwillinge.« Bittere Galle stieg brennend in Daniels Kehle hoch. »Wade hat beide Mädchen mitgebracht?«
    »Nein. Er hatte es versprochen, und sie waren vollkommen aus dem Häuschen, weil sie Zwillinge >kriegen< würden, aber dann brachte Po'Boy nur ein Mädchen mit. Die andere sei krank geworden, sagte er, und könne das Haus nicht verlassen.«
    »Also haben sie Alicia vergewaltigt.« »Ja.« Annettes Augen wurden feucht. »Wie die anderen auch. Ich ... ich konnte zuerst nicht fassen, was ich da las. Ich habe diesen Mann geheiratet. Habe mit ihm Kinder bekommen und ...« Sie konnte nicht mehr weitersprechen. »Mrs. O'Brien«, sagte Daniel leise. »Was genau ist mit den Mädchen passiert?«
    Sie wischte sich mit den Fingerspitzen über die Augenwinkel. »Zuerst flößten sie ihnen K.-o.-Tropfen ein. Dann fuhren sie sie zu einem Haus, aber Jared hat kein einziges Mal erwähnt, wessen Haus es war oder wo es lag. Und dann ...« Sie blickte auf. »Bitte. Verlangen Sie nicht, dass ich das auch beschreibe. Ich glaube, ich muss mich sonst übergeben.«
    Er brauchte die Beschreibung nicht. Er hatte auf den Fotos genug gesehen. »Okay.«
    »Danke. Wenn es vorbei war, setzten sie das jeweilige Mädchen in ihr Auto, kippten Whisky über die Kleider und ließen sie mit der leeren Flasche zurück. Sie machten Fotos von den Mädchen, damit sie sie damit erpressen konnten, falls sie sich an etwas erinnerten. Sie achteten darauf, dass es auf den Bildern so aussah, als sei es in gegenseitigem Einvernehmen passiert.«
    Daniel sah stirnrunzelnd auf. Auf keinem der Bilder, die er gesehen hatte, war ein Mann zu sehen gewesen, und keines hatte auch nur annähernd auf gegenseitiges Einvernehmen schließen lassen. »Hat sich eines der Mädchen an etwas erinnern können?«
    Sie nickte stumpf. »Sheila. Und jetzt ist sie tot. Und ich kann ihr Gesicht nicht mehr aus meinem Kopf verdrängen.« Daniel genauso wenig. »Sprechen Sie weiter.« Sie nahm sich sichtlich zusammen. »An diesem einen Abend ließen sie Alicia im Wald liegen, nachdem sie ... mit ihr fertig waren. In den Wochen vor Alicia stellte Jared Überlegungen an, wie es wohl wäre, wenn die Mädchen wach wären.« Annettes Miene wirkte gequält. »Er wollte >sie schreien hören<. Also ging er in der Nacht noch einmal zurück. Er wartete, bis Alicia aufwachte, fiel erneut über sie her, und sie schrie tatsächlich. Aber sie waren nicht weit von dem Haus der Crightons entfernt, und plötzlich wollte Jared doch nicht mehr, dass sie schrie.« »Er hat ihr also den Mund zugehalten, damit sie ihn nicht verriet?«
    Sie nickte. »Und geriet in Panik, als er feststellte, dass er sie umgebracht hatte. Er lief davon und ließ sie nackt im Wald liegen. Zu Hause schrieb er sofort alles in sein Tagebuch. Es klingt, als ... als hätte er ein Hochgefühl empfunden. Am nächsten Tag fand man Alicia

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