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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Zielobjekt für den Mörder sein könnten?« Sie wurde blass. »Nein.«
    »Ich will Ihnen keine Angst machen, aber noch weniger will ich Sie hier auf dem Obduktionstisch sehen.« Sie nickte zitternd. Dem Argument hatte sie nichts entgegenzusetzen. »Das weiß ich zu schätzen«, murmelte sie. »Also um sieben. Wo treffen wir uns?« »Wie wäre es mit hier? Aber ziehen Sie sich bitte um. Das Kostüm ist zu elegant.« »Okay.«
    Der Wunsch, den Arm um sie zu legen, überkam ihn erneut, aber er ignorierte ihn. »Kommen Sie. Ich bringe Sie hinaus.«
     
    Montag, 29. Januar, 10.45 Uhr
     
    Ich lebe noch. Sie versuchte, aufzuwachen, aber es gelang ihr nicht, die Augen ganz zu öffnen. Andererseits spielte es keine Rolle, denn es war so dunkel um sie herum, dass sie ohnehin nicht viel gesehen hätte. Sie wusste jedoch, dass es Tag sein musste, denn sie hörte Vogelgezwitscher. Sie bewegte sich vorsichtig und stöhnte, als jeder Knochen, jeder Muskel aufschrie. Ihr ganzer Körper schmerzte höllisch.
    Und sie wusste nicht einmal, warum ihr das angetan wurde. Nun, eigentlich wusste sie es doch, zum Teil jedenfalls, vielleicht auch ganz, aber sie durfte es sich nicht einmal selbst eingestehen. Denn dann würde sie es ihm in einem schwachen Moment sagen, und er würde sie umbringen. Sie wollte nicht sterben. Ich will nach Hause. Ich will zu meinem Baby. Sie erlaubte sich, an Hope zu denken, und biss sich auf die Lippe, als sich eine Träne heiß in ihre Haut brannte. Lieber Gott, bitte pass auf mein Kind auf. Sie konnte nur beten, dass jemand ihr Fehlen bemerkt und nach Hope gesucht hatte. Dass jemand nach mir sucht. Dass sie jemandem wichtig genug war. Irgendjemandem. Bitte.
    Schritte näherten sich, und sie holte flach Atem. Er kam wieder. Gott, hilf mir, er kommt. Ich will keine Angst haben. Sie zwang ihren Verstand zur Ruhe, zu absoluter Leere. Nichts denken.
    Die Tür ging auf, und sie blinzelte im schwachen Licht, das aus dem Flur hereindrang.
    »Nun, meine Liebe?«, sagte er gedehnt. »Sagst du es mir jetzt?«
    Sie biss die Zähne zusammen und bereitete sich auf den Schlag vor. Dennoch schrie sie auf, als sein Stiefel ihre Hüfte traf. Sie blickte in die nahezu schwarzen Augen, denen sie einmal vertraut hatte.
    »Bailey, Liebes. Du kannst nicht gewinnen. Sag mir, wo der Schlüssel ist. Dann darfst du gehen.«
     
    Dutton, Montag, 29. Januar, 11.15 Uhr
     
    Es stand noch immer dort.
    Alex saß im Auto am Straßenrand und betrachtete Baileys Haus.
    Geh schon rein. Sieh dich um. Sei nicht so ein Feigling. Aber sie blieb dennoch sitzen und lauschte ihrem zu schnellen, zu heftigen Herzschlag. Bisher hatte sie um Bailey Angst gehabt. Und sich vor Baileys Haus gefürchtet. Jetzt fürchtete sie dank Agent Vartanian auch um sich selbst. Vielleicht irrte er sich, aber wenn nicht ... Sie brauchte Schutz. Einen Hund. Einen großen Hund. Und eine Pistole. Sie drehte den Zündschlüssel im Schloss des Mietwagens und wollte gerade wieder auf die Straße einscheren, als ein Klopfen an der Scheibe ihr einen Schrei entlockte. Sie blickte sich um und sah einen jungen Mann in Militäruniform am Fenster stehen. Er lächelte. Natürlich hatte er ihren Schrei nicht gehört. Niemand hörte jemals ihre Schreie. Weil sie in ihrem Kopf eingeschlossen waren. Alex ließ das Fenster ein Stück herunter. »Ja?«
    »Entschuldigen Sie, dass ich Sie belästige«, sagte er freundlich. »Ich bin Captain Beardsley, U. S. Army. Ich suche Bailey Crighton. Ich dachte, Sie wüssten vielleicht, wo ich sie finden kann.« »Und was wollen Sie von ihr?«
    Wieder war sein Lächeln freundlich. »Das ist eine private Angelegenheit. Falls Sie sie sehen, könnten Sie ihr sagen, dass Reverend Beardsley sie sucht?«
    Alex zog die Brauen zusammen. »Sind Sie jetzt Captain oder Reverend?«
    »Beides. Ich bin Armeekaplan.« Er lächelte. »Einen schönen Tag noch.«
    »Moment.« Alex nahm ihr Handy und wählte Meredith an, während der Mann neben ihrem Auto wartete. Sie sah ein Kreuz auf seinem Jackenaufschlag. Vielleicht war er wirklich ein Kaplan. Aber vielleicht auch nicht.
    Vartanian hatte es geschafft, dass sie unter Verfolgungswahn litt. Aber schließlich war Bailey verschwunden, und diese andere Frau war tot. »Und?«, fragte Meredith ohne Umschweife. »Das war nicht Bailey.«
    Meredith seufzte. »Puh. Aber andererseits ...«
    »Ja, ich weiß. Hör zu, ich bin zu ihrem Haus gefahren, um mich umzusehen, aber ...«
    »Alex. Du hast versprochen zu warten, bis ich

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