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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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sagen, was er gebeichtet hat, richtig?« Beardsley schüttelte den Kopf. »Ich darf nicht. Und jetzt sagen Sie nicht wieder, ich sei ja nicht katholisch. Das Beichtgeheimnis gilt auch für mich. Tut mir leid, Miss Fallon, aber ich darf Ihnen nichts sagen.« Erst Vartanian, nun dieser Beardsley. Ich darf nicht. »Bailey hat eine Tochter. Hope.«
    »Ich weiß. Wade hat mir von ihr erzählt. Er hat die Kleine innig geliebt.«
    Das konnte Alex allerdings kaum glauben. »Dann sagen Sie mir doch bitte irgendetwas, das mir helfen kann, Bailey zu finden. Bitte. Die Polizei tut nichts. Sie meint, Bailey sei bloß ein Junkie, und die verschwänden nun mal hin und wieder. Hat Wade etwas gesagt, das nicht zu seiner Beichte gehörte?«
    Beardsley sah zu Boden, dann in ihre Augen. »>Simon<.« Alex schüttelte frustriert den Kopf. »Simon? Und was soll das heißen?«
    »Es ist ein Name. Kurz bevor er starb, sagte Wade >Wir sehen uns in der Hölle, Simon<. Es tut mir leid, Miss Fallon. Das muss reichen. Ich kann Ihnen nicht mehr sagen.«
     

4. Kapitel
    Atlanta, Montag, 29. Januar, 12.15 Uhr
     
    Felicity Berg sah durch die Schutzbrille zu Daniel auf. Sie stand auf der anderen Seite des Untersuchungstisches und beugte sich über das, was von ihrer Jane Doe übrig geblieben war. »Wollen Sie zuerst die gute oder die schlechte Nachricht hören?«
    Daniel hatte schweigend zugesehen, wie Felicity die Tote mit geübter Sorgfalt zerlegt hatte. Er hatte schon vielen Autopsien beigewohnt, aber er fragte sich jedes Mal, wie es ihr gelang, die Hände vom Zittern abzuhalten. »Die schlechte.«
    Die Maske über dem unteren Teil des Gesichts bewegte sich, und er konnte sich ihr Lächeln vorstellen. Er mochte Felicity Berg, obwohl die meisten Männer sie heimlich den »Eisberg« nannten. Daniel hielt sie jedoch nicht für kühl oder distanziert, sondern für ... vorsichtig. Das war ein Unterschied, wie er sehr wohl wusste. »Ich kann sie nicht definitiv identifizieren. Sie war um die zwanzig. Kein Alkohol im Blut, keine sichtbaren Krankheiten oder körperlichen Defekte. Todesursache Asphyxie.« »Und die Verletzungen im Gesicht? Wurden sie vor oder nach dem Todeszeitpunkt zugefügt?« »Danach. Ebenso die Hämatome um den Mund.« Sie deutete auf vier Blutergüsse von Fingerspitzengröße. Daniel runzelte die Stirn. »Ich dachte, der Täter hätte ihr den Mund zugehalten und sie so erstickt.« Sie nickte. »Er möchte ja auch, dass Sie das denken. Aber ich erwähnte doch eben Fasern in der Lunge und im Mund, nicht wahr?«
    »Baumwolle«, sagte Daniel. »Er hat ihr ein Taschentuch in den Mund gesteckt.«
    »Richtig. Wahrscheinlich hat er befürchtet, sie würde zubeißen, und wollte verhindern, dass wir etwas von seiner DNS in ihrer Mundhöhle entdecken. An der Nase finden sich Hämatome, die ihr vor dem Tod zugefügt wurden. Man sieht sie nur nicht, weil ihr Gesicht so zerschlagen ist. Die Fingerabdrücke um ihre Lippen sind aber erst nachher entstanden. Die Abstände zwischen den Flecken lassen auf eine männliche Hand schließen, allerdings eine ziemlich kleine. Und er hat sich beträchtliche Mühe gegeben, sie so aussehen zu lassen, Daniel. Er hat dafür gesorgt, dass nichts mehr zu erkennen ist, aber den Mundbereich fast unberührt gelassen. Es kommt mir vor, als wollte er uns seine Finger zeigen.«
    »Ich würde gerne wissen, ob Alicia Tremaine ähnliche Hämatome um den Mund gehabt hatte.« »Dann sollten Sie es herausfinden. Übrigens war ihre letzte Mahlzeit italienisch. Wurst, Pasta und Hartkäse.« »Es gibt ja nur eine Million Italiener in der Stadt«, bemerkte er düster.
    Sie nahm die Hand der Toten. »Sehen Sie das? An ihren Fingerspitzen haben sich Schwielen gebildet.« Daniel beugte sich darüber. »Das könnte darauf hinweisen, dass sie ein Musikinstrument gespielt hat. Vielleicht Geige?«
    »Ein Saiteninstrument mit Bogen ist jedenfalls wahrscheinlich. Die andere Hand ist weich und frei von Schwielen, also handelt es sich vermutlich nicht um eine Harfe oder eine Gitarre.«
    »War das die gute Nachricht?«
    Sie lächelte amüsiert. »Nein. Die gute Nachricht lautet, dass ich Ihnen zwar nicht sagen kann, wer sie ist, wohl aber, wo sie sich vierundzwanzig Stunden vor ihrem Tod aufgehalten hat. Kommen Sie rüber auf meine Seite.« Felicity ging mit einem Schwarzlichtstab über die Hand des Opfers, so dass die Überreste eines fluoreszierenden Stempels sichtbar wurden.
    Er sah auf und begegnete Felicitys zufriedenem Blick. »Sie war

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