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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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nett.«
    »Nur, wenn es um Sex geht, Herzchen. Ich gehe jetzt wieder ins Bett. Und das solltest du auch tun.«
     
    Dienstag, 30. Januar, 4.00 Uhr
     
    Jemand weinte. Bailey lauschte angestrengt. Es war nicht der Mann in dem Raum nebenan. Sie war nicht sicher, ob er überhaupt bei Bewusstsein war. Nein, das Weinen kam aus einiger Entfernung. Sie sah zur Decke, um dort nach Lautsprechern zu suchen. Sie sah keine, aber das musste nichts heißen. Vielleicht wollte er ihr eine Gehirnwäsche verpassen.
    Weil sie ihm nicht gesagt hatte, was er wissen wollte. Noch nicht. Niemals.
    Sie schloss die Augen. Oder vielleicht verliere ich bloß den Verstand.
    Das Weinen hörte abrupt auf, und sie sah wieder zur Decke. Und ließ ihre Gedanken zu Hope wandern. Du verlierst nicht den Verstand, Bailey. Das kannst du dir nicht leisten. Hope braucht dich.
    Diese Sätze waren zu ihrem Mantra geworden, kurz nachdem Hope auf die Welt gekommen war. Es hatte Tage gegeben, an denen sich Bailey so sehr nach einem Schuss gesehnt hatte, dass sie am liebsten gestorben wäre. Hope braucht dich. Der Gedanke hatte ihr durch die schlimme Zeit geholfen, und er würde ihr jetzt helfen. Wenn er mich nicht vorher umbringt. Was als Möglichkeit nicht weit entfernt lag.
    Dann hörte sie nebenan ein Geräusch. Sie hielt den Atem und lauschte. Etwas kratzte. Schrammte. Jemand scharrte an der Wand zwischen den beiden Zellen. Mühsam erhob sie sich auf Hände und Knie und verzog das Gesicht, als sich alles um sie herum zu drehen begann. Sie kroch zur Wand, elend langsam, aber sie schaffte es. Und wartete.
    Das Kratzen hörte auf, aber an seiner Stelle setzte ein Klopfen ein. Derselbe Rhythmus, wieder und wieder. Ein Code? Verdammt. Sie kannte keine Codes. Sie war keine Pfadfinderin gewesen.
    Aber vielleicht war es eine Falle. Vielleicht war er es. Um ihr falsche Hoffnungen zu machen.
    Oder vielleicht wollte jemand nebenan Kontakt mit ihr aufnehmen. Zögernd streckte sie den Arm in der Finsternis aus und klopfte. Das Klopfen auf der anderen Seite verstummte, und das Scharren setzte wieder ein. Nun konnte sie es auch besser orten und erkannte, dass es von dort kam, wo die Wand den Boden berührte. Obwohl ihre Finger weh taten, schabte Bailey über den alten Beton und spürte ihn bröckeln.
    Das Scharren verstummte abermals, und Bailey hörte Schritte im Flur. Das war er. Lieber Gott, bitte verzeih mir, aber bitte lass ihn nach nebenan gehen. Zu dem, der scharrte und kratzte. Bitte nicht zu mir. Aber Gott hörte nicht zu, und die Tür ging auf.
    Sie blinzelte im Licht und hob schwach eine Hand vor die Augen.
    Ein Lachen. »Zeit zum Spielen, Bailey.«
     
    Dienstag, 30. Januar, 4.00 Uhr
     
    Er konnte sich glücklich schätzen, in einer Gegend zu wohnen, die von Entwässerungsgräben durchzogen war. Er lehnte sich an eine Wand und ließ den eingewickelten Körper zu Boden fallen. Sie war so schön gestorben. Sie hatte ihn um Gnade angefleht, während er sein Schlimmstes gegeben hatte. Sie war zickig und arrogant gewesen, als sie die Macht gehabt hatte. Nun hatte er die Macht. Und sie hatte für ihre Sünden bezahlt.
    Das würden auch die vier verbleibenden Stützen der Gemeinde tun. Er hatte seine ersten beiden Zielobjekte mit dem Brief, in dem der Umriss des Schlüssels gewesen war, in Angst und Schrecken versetzt. Sie waren alarmiert. Mit dem nächsten Brief an dieselben beiden Zielobjekte würde er sich etwas Geld verschaffen. Alles war sorgfältig geplant, und wenn er mit den zweien fertig war, würde auch von den Existenzen der anderen nichts mehr übrig sein. Und ich? Er lächelte zufrieden. Ich sehe gemütlich zu, wie sie zugrunde gehen.
    Er zog die Decke von ihrem Fuß und nickte. Der Schlüssel war da. Auf Janets Bild in der Review war der Schlüssel nicht zu sehen gewesen, also musste er irgendwo verlorengegangen sein. Enttäuschend, aber er hatte dafür gesorgt, dass dieser fest saß. Die Drohung würde ankommen. Viel Spaß, Vartanian.
     
    Dutton, Dienstag, 30. Januar, 5.30 Uhr
     
    Ein Knarren ließ Alex hochschrecken. Sie war auf dem Sofa eingeschlafen. Wieder hörte sie das Knarren und wusste, dass sie nicht geträumt hatte. Jemand oder etwas befand sich auf der vorderen Veranda. Sie dachte an die Pistole in der Kassette und fluchte lautlos. Ja, so eine Waffe war wirklich enorm nützlich, wenn man sie wegschloss. Lautlos tastete sie nach dem Handy, das sie auf den Beistelltisch gelegt hatte. Wenigstens die Polizei konnte sie anrufen. Obwohl das

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