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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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durchaus sein, dass Janet nur ein beliebiges Zielobjekt gewesen war, nicht Gegenstand von Rache oder blinder Wut. Oder ... Daniel dachte an den Kongressabgeordneten. Der Mann hatte in seiner politischen Karriere schon oft durch kontroverse Ansichten für Aufregung gesorgt. Vielleicht verabscheute ihn jemand genug, um seine Tochter umzubringen. Aber warum diese Verbindung zu Alicia? Warum jetzt? Und was hatte es mit dem Schlüssel auf sich?
    Er legte den Gang ein, als sich die Bungalowtür öffnete. Alex trat auf die Veranda hinaus, und ihm verschlug es den Atem. Sie trug einen züchtigen Morgenrock, der sie vom Hals bis zu den Fußknöcheln einhüllte. Dennoch konnte er bloß daran denken, was sich wohl unter dem Morgenrock verbarg. Der Wind zerrte an ihrem glänzenden Haar, und sie schob es zur Seite, um ihn über den winzigen Vorgarten hinweg anzusehen.
    Es lag kein Lächeln auf ihrem Gesicht, dachte er, als er den Motor abwürgte, ausstieg und den Garten durchquerte.
    Weiterzufahren und sie in Ruhe zu lassen, kam ihm nicht in den Sinn. Er wollte sich nur das holen, was er vorhin schon hatte haben wollen - wovon der Anruf der Security des Vergnügungsparks ihn abgehalten hatte. Er wollte wieder ihr Staunen sehen, den verblüfften Ausdruck in ihren Augen, als sie endlich verstand, was er von ihr wollte. Und er wünschte sich so sehr, dass sie dasselbe von ihm wollte. Ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten, stieg er die Verandatreppe mit einem großen Schritt hinauf, legte beide Hände an ihr Gesicht, drückte seine Lippen auf ihre und nahm sich, was er brauchte. Tief in ihrer Kehle erklang ein kleiner, gieriger Laut, und sie stellte sich auf Zehenspitzen, um besser an ihn heranzukommen.
    Alex packte die Aufschläge seines Jacketts und zog ihn an sich. Daniel ließ ihr Gesicht los, um die Arme fest um sie zu schlingen. Und während der eisige Wind um sie herum pfiff, küssten sie einander und spürten nichts als die Hitze, die sich in ihren Körpern ausbreitete wie ein Flächenbrand.
    Es ist schon so lange her, war alles, was er denken konnte, alles was er durch den brausenden Wind und das Rauschen des Blutes in seinen Ohren hören konnte. Es war zu lange her, dass er sich so gefühlt hatte. Lebendig. Unbesiegbar. Viel zu lange.
    Aber hatte er sich je so gefühlt?
    Viel zu bald ließ sie sich wieder auf ihre Fersen sinken, unterbrach den Kuss, nahm die Wärme mit sich. Er senkte den Kopf, strich mit den Lippen über ihre Wange, vergrub das Gesicht in ihren Haaren. Er schauderte und atmete schwer, als ihre Hände, beruhigend, tröstend, über sein Haar streichelten. Und als sich sein Pulsschlag verlangsamte, stieg ihm vor Verlegenheit das Blut in die Wangen. »Es tut mir leid«, murmelte er endlich und hob den Kopf. »Normalerweise tue ich so etwas nicht.« Sie zeichnete seine Lippen mit dem Zeigefinger nach. »Ich auch nicht. Aber jetzt habe ich es gebraucht. Danke.« Verärgerung wallte in ihm auf. »Hör endlich auf, mir zu danken.« Es war fast ein Knurren gewesen, und sie zuckte zusammen, als habe er sie geschlagen. Sofort packte ihn das schlechte Gewissen, und er senkte den Kopf, nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen. »Verzeih mir. Aber ich will nicht, dass du denkst, ich täte etwas, das ich eigentlich nicht wollte.« Ich wollte es. Ich brauchte es. »Ich wollte es«, sprach er den Gedanken aus. »Ich wollte dich. Ich will dich immer noch.«
    Sie holte tief Luft, und er sah das Blut in der Kuhle unter ihrer Kehle pulsieren. Der Wind zerrte noch immer an ihrem Haar, und wieder schob sie es sich aus dem Gesicht. »Ich verstehe.« Sie versuchte ein kleines Lächeln, aber es gelang ihr nicht recht. »Was ist passiert?«, fragte er. Sie schüttelte den Kopf. »Nichts.« Daniel presste die Lippen aufeinander. »Alex.« Sie sah zur Seite. »Nichts. Ich habe schlecht geträumt, also bin ich aufgestanden. Und dann kamst du.« Er küsste leicht ihre Handinnenfläche. »Ich bin vorbeigekommen, weil du mir nicht aus dem Sinn gehst. Und dann standest du dort. Ich konnte nicht anders.« Sie schauderte. Er sah herab, als sie auf der Stelle trat, und entdeckte, dass sie einen nackten Fuß mit dem anderen bedeckte. »Alex. Du hast ja nicht einmal Strümpfe an.« Diesmal war das Lächeln echt. »Ich hatte nicht erwartet, bei diesem Wetter auf der Veranda zu stehen und dich zu küssen.« Sie stellte sich auf Zehenspitzen und küsste ihn wieder, weitaus sanfter, als er es eben getan hatte. »Aber es hat mir

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