Todesbraeute
hat mich verarztet«, fügte Alex hinzu. »Danke«, sagte Daniel leise.
»Sind Sie auf der Suche nach Bailey?«, fragte Desmond gepresst. »Bitte sagen Sie mir, dass jemand sie sucht.« »Das tue ich.« Daniel nahm ihre Umhängetasche und legte ihr den anderen Arm um die Taille.
Dann wandte er sich mit ihr zum Wagen um, an dem ein großer schwarzhaariger Mann lehnte, der Alex nachdenklich betrachtete. »Das ist mein Freund, Luke. Er wird deinen Wagen fahren, und du steigst bei mir ein.« Luke nickte ihr höflich zu.
Alex drückte Desmond rasch an sich. »Und noch mal danke.«
»Passen Sie gut auf sich auf«, sagte Desmond und zog eine Karte aus der Tasche. »Sissys Telefonnummer. Baileys Freundin«, fügte er hinzu. »Sie waren weg, bevor ich sie Ihnen noch geben konnte. Ich bin Ihnen nachgelaufen, als ich sah, wie ... Rufen Sie mich bitte an, wenn Sie etwas wissen.«
»Bestimmt.« Sie blickte zu Daniel auf, der noch immer sehr ernst wirkte. »Wir können.« Sie ließ sich von ihm in seinen Wagen helfen, hielt ihn aber auf, als er sie anschnallen wollte. »Das kann ich schon noch selbst tun. Wirklich, Daniel, so schlimm ist es nicht.«
Er senkte den Blick, starrte auf ihre Hände. Als er wieder aufsah, war sein Blick nicht mehr streng, sondern ausgehöhlt. »Als du angerufen hast, war ich gerade im Leichenschauhaus. Bei dem zweiten Opfer.«
Ihr tat das Herz für ihn weh. »Es tut mir leid. Du hast dir Sorgen gemacht.«
Ein Mundwinkel hob sich. »Das ist eine glatte Untertreibung.« Er stellte die Tasche zu ihr in den Fußraum. »Bleib hier und versuche, dich ein wenig auszuruhen. Ich komme gleich wieder.«
Daniel trat vom Wagen zurück. Seine Hände zitterten, also schob er sie in die Taschen und wandte sich von ihr ab, bevor er etwas tat, das ihnen beiden peinlich wäre. Luke kam mit einem Schlüsselbund in der Hand auf ihn zu. »Ich habe die Autoschlüssel schon«, sagte er. »Soll ich anschließend noch bleiben?«
»Nein. Stell den Wagen auf dem Besucherparkplatz ab und leg die Schlüssel auf meinen Schreibtisch. Danke, Luke.« »Entspann dich. Sie ist okay.« Er betrachtete Alex, die den Kopf zurückgelehnt und die Augen geschlossen hatte. »Sie sieht wirklich aus wie Alicia. Kein Wunder, dass sie dir einen Schock versetzt hat.« Luke zog die Brauen hoch. »Wie mir scheint, versetzt sie dir jetzt Schocks ganz anderer Art. Mama wird sich freuen, das zu hören, obwohl sie sich dann vermutlich wieder ganz mir zuwenden wird.« Daniel grinste, wie Luke es beabsichtigt hatte. »Geschieht dir recht. Wo ist Jones?«
»Das ist der, der mit dem Parkwächter spricht. Sein Partner heißt Harvey. Er spricht gerade mit dem Mann in dem blauen Hemd, der, wie ich eben mitbekommen habe, Alex aus der Gefahrenzone geschubst hat. Vielleicht hat er ja das Gesicht des Fahrers gesehen. So, ich bin jetzt weg. Wir sehen uns später.«
Von den Officers Harvey und Jones erfuhr Daniel, dass der Wagen ein altes Modell war, eine dunkle Limousine, wahrscheinlich ein Ford Taurus mit einem Nummernschild aus South Carolina. Der Fahrer war ein junger schwarzer Mann gewesen, dünn, bärtig. Er hatte mindestens eine Stunde an der Ecke gestanden, behaupteten Zeugen, denen der Wagen aufgefallen war. Aus dieser Position hatte der Fahrer problemlos darauf warten können, dass Alex aus dem Underground auftauchte.
Vor allem dieser letzte Informationsbrocken hatte Daniel wütend gemacht. Dieser Mistkerl hatte auf sie gewartet, dann angegriffen. Wäre der Mann mit den hervorragend funktionierenden Reflexen nicht gewesen, hätte Alex jetzt tot sein können. Daniel dachte an die zwei Opfer und die vermisste Bailey. Alex würde nicht die Nächste sein. Er würde auf sie aufpassen.
Warum?, hatte sie ihn gestern Nacht gefragt. Gestern Nacht hatte er keine Antwort darauf gehabt. Aber heute wusste er es. Weil sie zu mir gehört. Es war eine Reaktion, die wahrscheinlich menschlichen Urinstinkten entsprang oder, nun ja ... in seinem Fall vielleicht auch pubertären Wünschen, aber es war ihm egal. Im Augenblick gehört sie zu mir. Wir werden sehen, wie es weitergeht. Er dankte den Officers und dem Mann, der Alex aus dem Weg gestoßen hatte, dann stieg er in den Wagen und fuhr fünf Blocks weiter, wo er am Straßenrand hielt, sich zu ihr beugte und sie mit all den Gefühlen küsste, die er hatte zurückhalten müssen. Als er sich von ihr löste, seufzte sie.
»Du kannst das gut«, murmelte sie.
»Du auch.« Und dann küsste er sie wieder, länger und
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