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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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und stark klingen sollen, war aber nur ein jämmerliches Krächzen.
    »Wirst du jetzt in diese hübsche kleine Maschine sprechen oder nicht?«
    Sie warf einen angewiderten Blick auf das Aufnahmegerät. »Nein.«
    Nun lächelte er. Sein Kobralächeln. Zuerst hatte es ihr entsetzliche Angst gemacht. Nun war sie darüber hinaus. Was wollte er ihr noch antun? Er kann mich töten. Wenigstens hatte sie dann keine Schmerzen mehr. »Dann, Bailey-Liebes, lässt du mir keine Wahl. Du willst mir nicht sagen, was ich hören will, und du willst auch nicht aufsagen, was ich aufnehmen will. Dann muss ich wohl zu Plan B übergehen.« Jetzt ist es so weit. Er bringt mich um. »Oh, ich werde dich keinesfalls töten«, sagte er amüsiert. »Obwohl du es dir wahrscheinlich wünschst.« Er drehte sich um, um etwas aus einer Schublade zu holen, und als er sich wieder zu ihr umwandte ... »Nein.« Baileys Inneres erstarrte zu Eis. »Nicht das.« Er lächelte nur. »Dann sprich in das Gerät oder ...« Er tippte die Spritze an und drückte sie so weit hinein, dass ein paar Tropfen aus der Nadel drangen. »Das ist richtig gutes Zeug, Bailey. Du wirst Spaß haben.« Ein Schluchzen entrang sich ihrer ausgetrockneten Kehle. »Bitte nicht.«
    Er seufzte theatralisch. »Also, Plan B. Einmal Junkie, immer Junkie.«
    Sie kämpfte gegen ihn an, aber der Versuch war genauso jämmerlich wie ihre Stimme. Er hielt sie mühelos am Boden und packte ihren Arm. Sie versuchte, sich loszumachen, aber selbst fit und gesund hätte sie seiner Kraft nichts entgegenzusetzen gehabt.
    Rasch band er den Riemen um ihren Arm und zog ihn mit geübtem Griff fest. Dann fuhr er mit dem Daumen über ihren Unterarm. »Du hast schöne Adern, Bailey«, verspottete er sie. »Eine Freude für jeden Arzt.« Sie spürte den Stich, den Druck der Spritze und dann ... dann hob sie ab. Schwebte davon. »Du Dreckschwein«, krächzte sie. »Du mieses Dreckschwein.« »Ja, das sagen sie alle. Aber noch ein paar davon, und du wirst mich anflehen, alles tun zu dürfen, was ich dir befehle.«
     
    Atlanta, Dienstag, 30. Januar, 13.30 Uhr
     
    Alex zuckte zusammen, als Desmond ihre Handfläche mit dem Desinfektionsmittel abtupfte. Sie saß noch immer auf dem Rand des Blumentopfs, während er neben ihr auf dem Straßenpflaster kniete. Neuigkeiten sprachen sich unterirdisch offenbar schnell herum. Desmond war im Laufschritt herbeigeeilt. »Das beißt.«
    Er sah auf. »Sie sollten in ein Krankenhaus gehen.«
    Sie klopfte ihm beruhigend mit den Fingerspitzen auf die Schulter, die einzigen Hautstellen ihrer Hände, die nicht wie Feuer brannten. »Das geht schon, wirklich. Ich bin einfach nur eine wehleidige Patientin.« »Erst Bailey, und dann das«, murmelte er. Er griff nach der anderen Hand, und sie zuckte wieder zusammen und nahm sich vor, das nächste Mal etwas mehr Mitgefühl aufzubringen, wenn sie in der Notaufnahme Schürfwunden behandelte. Es tat wirklich weh. Aber es hätte weitaus schlimmer kommen können.
    Desmond holte Verbandszeug aus seiner Erste-Hilfe-Tasche. »Strecken Sie die Hand aus, Handfläche nach oben.« Er legte ein Stück Mull auf und wickelte behutsam den Verband um die Hand.
    »Sie hätten Krankenpfleger werden sollen, Desmond.« Er sah sie, ohne zu lächeln, an. »Das ist ein Alptraum.« Er richtete sich auf und setzte sich neben sie. »Sie könnten jetzt tot sein. Genau wie Bailey.«
    »Sie ist nicht tot«, sagte sie ruhig. »Das glaube ich einfach nicht.«
    Darauf erwiderte er nichts, sondern saß nur schweigend neben ihr, bis Daniels Wagen am Gehweg anhielt. Er ist da. Er ist gekommen.
    Daniel näherte sich ihr wie in der Nacht zuvor, die Miene beinahe streng, der Blick durchdringend, seine Schritte kräftig und zielstrebig. Sie stand auf, obwohl allein sein Anblick sie so erleichterte, dass ihr schon wieder schwindelig wurde.
    Er musterte sie von Kopf bis Fuß, bis sein Blick an ihren bandagierten Händen hängenblieb. Dann zog er sie sanft an sich und drückte ihren Kopf gegen seine Brust, in der sein Herz laut und heftig hämmerte. Er legte seine Wange auf ihren Kopf und schauderte plötzlich, als würden sich alle Sorgen auf einen Schlag lösen.
    »Es geht mir gut«, sagte sie und zeigte ihm die Hände mit einem zögernden Lächeln. »Ich bin schon versorgt worden.«
    »Ihre Knie sind aber auch aufgeschrammt«, sagte Desmond hinter ihr.
    Daniel fixierte ihn mit seinem durchdringenden Blick. »Und Sie sind?«
    »Desmond Warriner. Bailey Crightons Chef.«
    »Er

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