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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Waldstück hinter dem Haus, hat ein Kampf stattgefunden. Wir haben Blut entdeckt.«
    »Wie viel Blut?«, fragte Alex sehr ruhig. Zu ruhig.
    »Viel. Jemand hat die Fläche mit Blättern abgedeckt, aber der Wind hat sie wieder fortgeweht. Daher fanden wir blutverschmierte Blätter noch in einiger Entfernung. Tut mir leid.«
    Unsicher nickte sie. Sie hatte wieder zu zittern begonnen.
    »Ich verstehe.«
    Daniel zog sie fester an sich. »Hast du auch im Haus Blut gefunden, Ed?«
    »Noch nicht, aber wir haben ja auch gerade erst angefangen. Wieso?«
    »Weil Hope ausschließlich mit Rot malt«, antwortete Alex an seiner Stelle. »Aber wenn sie sich die ganze Zeit im Schrank versteckt hat, dann hätte sie kein Blut sehen können.«
    »Also war sie entweder draußen oder hat durch ein Fenster gesehen.«
    »Ich kümmere mich darum«, versprach Ed. Daniel stieß Alex sanft an. »Komm, Alex, gehen wir wieder raus. Du hast genug gesehen.«
    Ihr Kinn hob sich. »Noch nicht. Darf ich nach oben gehen, Agent Randall?«
    »Wenn Sie nichts anfassen.«
    Aber sie regte sich nicht. Daniel senkte den Kopf und murmelte in ihr Ohr: »Willst du auf Slapstickart hoch, oder soll ich dich im Höhlenmenschenstil über meine Schulter werfen?«
    Sie kniff die Augen zu und verschränkte die verbundenen Hände fest. »Ich muss es tun, Daniel.« Aber ihre Stimme zitterte.
    Daniel konnte nicht behaupten, dass er die Idee für gut hielt. Kalter Schweiß hatte sich auf ihrer Stirn gebildet, und jegliche Farbe war ihr aus dem Gesicht gewichen. Dennoch drückte er sie aufmunternd. »Wenn du meinst, dann tun wir es gemeinsam.«
    Sie trat zur Treppe und blieb stehen. Jetzt zitterte sie von Kopf bis Fuß, und ihr Atem ging flach und viel zu schnell. Sie packte das Geländer und umklammerte es. »Nur ein verdammtes Haus«, murmelte sie und zog sich zwei Stufen hoch, nur um wieder anzuhalten.
    Daniel nahm ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich. Ihre Augen blickten glasig.
    »Ich kann nicht«, flüsterte sie.
    »Dann tu's nicht«, flüsterte er zurück.
    »Aber ich muss.«
    »Warum?«
    »Ich weiß nicht. Ich muss einfach.« Sie schloss die Augen, und ihr Gesicht verzog sich wie unter Schmerzen. »Sie sind so laut«, sagte sie und klang dabei mehr wie ein kleines Kind.
    »Was sagen sie?«, fragte er, und ihre Lider flogen auf. »Was?«
    »Was schreien die Stimmen?«
    »>Nein!< Und sie schreit: >Ich hasse, ich hasse dich. Ich wünschte, du wärst tot.<« Tränen liefen ihr nun über die Wangen.
    Daniel wischte die Tränen mit dem Daumen ab. »Wer? Wer sagt das?«
    Sie schluchzte jetzt. »Meine Mom. Es ist meine Mom.« Daniel drehte sie in seinem Arm herum, und sie packte seine Jackenaufschläge, während krampfartige Schluchzer ihren Körper schüttelten.
    Rückwärts trat er mit ihr im Arm die wenigen Stufen, die sie geschafft hatten, hinab.
    Als sie draußen waren, packten die Sanitäter gerade ihre Ausrüstung ein.
    Bledsoe sah Alex, die mehr taumelte, als dass sie ging, und marschierte sofort auf sie zu. Daniel bedachte ihn mit einem eiskalten Blick, und Bledsoe blieb wie angewurzelt stehen.
    »Was ist passiert?«, fragte er.
    »Das ist keine stinknormale Panikattacke«, knurrte Daniel. »Gehen Sie mir aus dem Weg.«
    Bledsoe setzte sich rückwärts in Bewegung. »Es tut mir leid. Ich dachte nicht ...«
    »Verdammt richtig, Sie haben nicht gedacht. Ich sagte, aus dem Weg!«
    Bledsoe stieß gegen die Bürgersteigkante. »Ist sie ... ist alles in Ordnung mit ihr?«
    Sie weinte noch immer in seinen Armen, und es brach Daniel das Herz. »Nein.«
     
    Dutton, Dienstag, 30. Januar, 18.45 Uhr
     
    Eine schlanke Rothaarige saß auf der Treppe zu Alex' Veranda und hatte den Kopf in die Hände gelegt. Die Eingangstür stand offen, und sobald Daniel die Autotür öffnete, hörte er die Tonfolge, von der Alex ihm erzählt hatte. Wieder und wieder und wieder.
    Die Rothaarige hob den Kopf, und Daniel sah eine frustrierte Frau am Rande der Beherrschung. Dann fiel ihr Blick auf Alex, und sie kam rasch auf die Füße. »Mein Gott. Was ist passiert?«
    »Alles okay«, sagte Daniel. Er ging um den Wagen herum und half Alex hinaus. »Komm, Riley.« Der Hund sprang träge auf die Straße.
    Alex verzog das Gesicht, als sie die Musik hörte. »Sie spielt also immer noch.«
    Die Rothaarige nickte. »O ja.«
    »Warum ziehen Sie nicht einfach den Stecker?«, fragte Daniel, und die Frau warf ihm einen derart zornigen Blick zu, dass er beinahe zurückgewichen wäre. »Dummer

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