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Todescode

Todescode

Titel: Todescode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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was gesagt?«
    »Weil du mir die Schuld gegeben hast. Schon immer.«
    Das konnte Alex nicht abstreiten. Und plötzlich kam er sich vor wie der größte Idiot der Welt. Er hatte nicht gewollt, dass es Ben leidtat. Jedenfalls war es das nicht allein. Nein, er … er wollte ihm irgendwas entlocken. Ihn bestrafen. Jetzt, wo er Bens Tränen sah, den unbestreitbaren Beweis für den Kummer seines Bruders vor Augen hatte, begriff er, dass es mindestens genauso sehr um ihn wie um Ben gegangen war.
    »Mom und Dad … sie haben mir gesagt, es sei nicht deine Schuld gewesen.«
    Ben lachte. »Ja, das Gleiche haben sie mir auch gesagt. Aber empfunden haben sie es anders. Und sie hatten recht. Und du auch.«
    »Ich glaube nicht, dass ich recht hatte«, sagte Alex, überrascht über seine Worte. »Ich glaube … ach, ich weiß nicht.«
    Er hätte beinahe gesagt:
Ich glaube, ich brauchte jemanden, dem ich die Schuld geben konnte.
War da was dran? Er musste darüber nachdenken.
    »Und Dad«, sagte Ben. »Ich wünschte, ich hätte mich da anders verhalten. Ich hatte das Gefühl, ich würde mein ganzes Leben vergeuden, wenn ich nicht sofort zur Army gehe. Dass sich das Fenster für immer schließen würde oder so. Im Nachhinein weiß ich, das war Blödsinn. Ich hätte warten können. Ich hätte warten sollen.«
    Alex wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte das Gefühl, noch nie so durcheinander gewesen zu sein. »Es … es hätte vielleicht auch nichts geändert«, stammelte er dann. »Ich glaube … was Dad getan hat, vielleicht hätte er das so oder so getan.«
    Ben rieb sich die Schläfen. »Gott, ich hab das Gefühl, ich könnte eine Woche lang durchschlafen.«
    Alex lächelte. »Was macht dein Kopf?«
    »Tut weh. Ich hab echt nicht damit gerechnet, dass du die Pistole nach mir wirfst. Mich erschießt, vielleicht, aber doch nicht damit wirfst.«
    »Ich hielt es für einen ganz guten Kompromiss.«
    »War es wohl auch.«
    Sie schwiegen einen Moment. Alex sagte: »Osborne steckt echt in der Sache drin?«
    »Ja. Komm, wir setzen uns, dann erzähl ich dir alles.«
    Alex nahm am Küchentisch Platz. Ben ging zu einem Schrank, nahm ein Glas heraus und füllte es am Wasserhahn. »Willst du auch?«, fragte er. Alex schüttelte den Kopf, erstaunt, wie vertraut ihm das Ganze vorkam. Eine simple Geste, sich ein Glas Wasser zu holen. Und doch eine Zeitreise in die Vergangenheit.
    Ben setzte sich zu ihm und brachte ihn auf den neuesten Stand. Sie hatten Osborne erpresst. Bens Einheit war beteiligt. Sein Kommandeur war einer der Leute, die hinter der ganzen Sache steckten.
    »Du willst dich mit ihm treffen?«, fragte Alex. »Woher weißt du, dass du ihm trauen kannst? Ich meine, er will mich umbringen.«
    »Da wusste er wahrscheinlich wirklich noch nicht, dass du mein Bruder bist.«
    »Du glaubst ihm das?«
    »Ich versuche es rauszufinden.«
    »Wenn er es gewusst hätte, hätte das was geändert?«
    Ben seufzte. »Ich weiß nicht. Das gehört zu den Dingen, die ich herausfinden will. Ich treffe mich auf jeden Fall nicht dort mit ihm, wo er vorgeschlagen hat, das garantier ich dir.«
    »Wo denn dann?«
    »Das überleg ich mir noch. Tu mir den Gefallen und geh für die paar Stunden, die ich weg bin, woandershin.«
    »Ben, ich kann so nicht leben.«
    »Deshalb versuchen wir ja auch, das Problem zu lösen. Damit du wieder normal leben kannst, ohne dir Sorgen machen zu müssen, dass irgendwer hinter dir her ist.«
    »Ich weiß nicht, wieso du glaubst, diesem Typen vertrauen zu können. Ich halte es für einen Fehler, dich mit ihm zu treffen.«
    »Ich vertraue ihm nicht. Ich bin ganz vorsichtig, glaub mir. Aber ich sag dir was: Du hast doch Obsidian und Hilzoys Notizen noch auf deinem Laptop, ja?«
    »Ja.«
    »Geh irgendwohin und nimm den Laptop mit. Das wäre für mich so eine Art Versicherung, falls irgendwas schiefläuft.«
    »Ben, im Ernst, ich halte das für keine gute Idee. Du bist übermüdet, genau wie ich. Vielleicht kannst du im Moment nicht klar denken.«
    »Vertrau mir, okay?«
    »Was ist mit Sarah?«
    Einen Moment lang war Bens Miene aufrichtig betrübt. »Du meinst …«
    »Nein, das nicht. Vergiss es. Ist sie in Gefahr?«
    »Nicht mehr als du, und wahrscheinlich weniger. Aber ich glaube kaum, dass sie im Augenblick auf mich hören würde.«
    Alex seufzte. »Auf mich wird sie wahrscheinlich auch nicht hören.«
    Eine Pause entstand. Ben sagte: »Es tut mir leid, Alex.«
    Alex schüttelte den Kopf. Er hatte sich im Hotel wie ein

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